Eiserne Ketten (Einträge über 1. FC Heidenheim)https://eiserneketten.de/categories/1-fc-heidenheim.atom2019-03-31T14:23:21ZDaniel RoßbachNikolaUnion bekommt nicht den Ball nach vorn, um ein Tor zu machen, sondern seinen Torhüterhttps://eiserneketten.de/posts/union-bekommt-nicht-den-ball-nach-vorn-um-ein-tor-zu-machen-sondern-seinen-torhuter/2018-10-07T19:57:00+02:002018-10-07T19:57:00+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union-Berlin-vs-Heidenheim-43prev.jpg"></figure> <div><div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/111-1819-09-fcuhdhV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn: Žulj und Kroos wechseln sich weiter ab</p>
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<p><em>Union kann die Form des</em> <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/unions-erstes-dominantes-spiel/">dominanten Auftritts in Ingolstadt</a> <em>nur in die ersten 15 Minuten des Spiels gegen Heidenheim retten, ist dann lange ungefährlich und findet schließlich nicht Rafal Gikiewicz im Tor, sondern ein Tor in Rafal Gikiewicz.</em></p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/union-bekommt-nicht-den-ball-nach-vorn-um-ein-tor-zu-machen-sondern-seinen-torhuter/">Weiterlesen…</a> (3 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union-Berlin-vs-Heidenheim-43prev.jpg"></figure> <div><div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/111-1819-09-fcuhdhV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn: Žulj und Kroos wechseln sich weiter ab</p>
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<p><em>Union kann die Form des</em> <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/unions-erstes-dominantes-spiel/">dominanten Auftritts in Ingolstadt</a> <em>nur in die ersten 15 Minuten des Spiels gegen Heidenheim retten, ist dann lange ungefährlich und findet schließlich nicht Rafal Gikiewicz im Tor, sondern ein Tor in Rafal Gikiewicz.</em></p>
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<p>Dass Union am Montag in Ingolstadt das Spiel dominierte und viele Chancen kreierte, verdankte es gutem Pressing, mit dem Union das größte Problem im Offensivspiel bisher - die Einbindung des offensiven Mittelfelds in das Aufbauspiel - umgehen konnte. Die Herangehensweise von Frank Schmidts Heidenheim verhinderte aber, dass genau das noch einmal passierte, und stellte Union wieder vor die Schwierigkeit, eben jene Anbindung zu schaffen.</p>
<p>Das gelang Urs Fischers Mannschaft lange nicht. Egal ob Manuel Schmiedebach zwischen die Innenverteidiger zurück fiel oder sich vor ihnen anbot: In Unions Aufbauspiel klaffte ein großes '<a class="reference external" href="https://twitter.com/eiserne_ketten/status/742388739813613570">Achtloch</a>', weil weder Grischa Prömel noch Robert Žulj sich im Raum zwischen sich selbst und Schmiedebach Bälle abholten. Heidenheims beiden Spitzen fiel es dann leicht, Schmiedebach im Aufbauspiel entweder zuzustellen, oder ihm offensive Passoptionen zu nehmen.</p>
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<img alt="Žulj vor" src="https://eiserneketten.de/images/zuljvor.jpg">
<p class="caption">Robert Žulj hätte gern mehr Bälle nach vorn gespielt bekommen; <a class="reference external" href="http://union-berlin.com/2018/10/07/keeper-gikiewicz-scores-vs-heidenheim/#jp-carousel-10227">Photo</a>: Felix/Union in English/Football & Wildlife Media</p>
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<p>So fand Union - eigentlich das ganze Spiel über - keine anderen Weg, den eigenen Offensivspielern den Ball zu geben, als den über die Außenverteidiger im Aufbau. Weil keiner der offensiven Außenbahnspieler einen überdurchschnittlich guten Tag im 1v1 hatte, führte das nicht zu Torchancen.</p>
<p>Wenn Union aber nun diese strukturellen Probleme in seinem Offensivspiel hatte, warum hat es dann in den ersten 15 Minuten gut funktioniert, und was hat sich danach geändert? Ich würde sagen: Nichts. Oder fast nichts. Denn was in der Anfangsphase zu Unions guten Momenten führte waren Situationen, in denen das eine Mittel, das immer zur Verfügung stand, funktionierte: Lange Bälle auf Sebastian Andersson, die von ihm abgelegt wurden.</p>
<p>Gerade wenn man diese Beschreibung von Anderssons Rolle in einem Taktik-Blog liest, kann man leicht meinen, eine pejorative Konnotation dabei herauszuhören. Das wäre aber ebenso falsch wie deshalb zu denken, Andersson sei spielerisch - technisch oder taktisch - limitiert. Im Gegenteil zeigte er gerade in diesem Spiel, dass er sehr beweglich darin ist, auf die Flügel auszuweichen, um diese Rolle zu erfüllen, und dabei Platz für einen tororientierten Mittelfeldspieler wie Žulj zu öffnen. Und bei Unions beiden besten Chancen in der Anfangsphase war Andersson nicht nur mit körperlicher Präsenz, sondern auch mit technisch sehr guten Ablagen (im Stil Philipp Hosiners) beteiligt.</p>
<div class="section" id="keine-pressing-offensive">
<h2>Keine Pressing-Offensive</h2>
<p>Dass Union anders als gegen Ingolstadt auch über das eigene Pressing nicht oft zu Offensivszenen kam, hatte ebenfalls mit Heidenheims Plan zu tun, das keine Ballverluste mit flachem Aufbauspiel riskierte. Aber auch mit dem von Union, denn Urs Fischer wich mit seinem Team wieder von der 433 Pressing-Staffelung ab, die dazu wesentlich beigetragen hatte. Obwohl auch Heidenheim oft mit einer Dreierkette im Spielaufbau agierte, griff Union die Gäste wieder im 442 an - oder auch nicht, denn Unions Pressing war eher verhalten und fand nicht im Angriff statt.</p>
<p>Einen Vorwurf kann man Union deshalb aber wahrscheinlich trotzdem nicht machen. Denn Fischer antizipierte mit dieser Einstellung eben Heidenheims Strategie, gefährliche Ballverluste zu vermeiden.</p>
<p>Die Schlussfolgerung, die man aus solchen Konstellationen ziehen kann, ist dann, dass es eben notwendig ist, das oben beschriebene Problem im Aufbau zu lösen, wenn man verlässlich offensiv produktiv sein möchte.</p>
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<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Als Rafal Gikiewicz die linke Strafraum-Seite überlud:</p>
<div class="figure">
<img alt="Rafa vorn" src="https://eiserneketten.de/images/rafalvorn.jpg">
<p class="caption">So viel Monty Python in den Heidenheimer Gesichtern; superbes Photo: Felix/Union in English/Football & Wildlife Media</p>
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</div></div>Zentrale Problemehttps://eiserneketten.de/posts/zentrale-probleme/2018-04-23T23:50:50+02:002018-04-23T23:50:50+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/20180421_FCU-FCH_0594prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union-FCH" src="https://eiserneketten.de/images/98-fcufch.png">
<p class="caption">Spieltag 31, 21. April: 1. FC Union 1 - 1 Heidenheim. Die Aufstellungen zu Beginn: Peter Kurzweg wird zum Heidenheim Spezialist, Marc Schnatterer muss früh ausgewechselt werden</p>
</div>
<p><em>Wegen zwischenzeitlicher technischer Probleme etwas verspätet, gibt es die taktische Analyse zur Spiel Partie gegen Heidenheim, das Union mit einer Leistung auf gleichbleibend mittelmäßigem Niveau 1-1 spielt...</em></p>
<div class="section" id="uberraschung">
<h2>Überraschung</h2>
<p>Auf Grund der Sperre von Marvin Friedrich, die eine Änderung der Startelf unvermeidlich machte, aber auch wegen Eigenheiten in Heidenheims Spielweise, war dies eines der Spiele, bei denen es im Vorfeld am schwierigsten war vorherzusagen, wie Union auflaufen würde. Mit einer Viererkette Friedrichs Position in der Abwehr schlicht wegfallen zu lassen war eine Option, oder besser zwei, denn der dort gesparte Spieler könnte in einer 433 Variante im Angriff, oder in irgendeinem 442 im Mittelfeld hinzukommen. Eine andere, ebenso variantenreiche, Option gaben Lennard Maloney und Micha Parensen: beide standen als möglicher direkter Ersatz für Friedrich bereit.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/zentrale-probleme/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/20180421_FCU-FCH_0594prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union-FCH" src="https://eiserneketten.de/images/98-fcufch.png">
<p class="caption">Spieltag 31, 21. April: 1. FC Union 1 - 1 Heidenheim. Die Aufstellungen zu Beginn: Peter Kurzweg wird zum Heidenheim Spezialist, Marc Schnatterer muss früh ausgewechselt werden</p>
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<p><em>Wegen zwischenzeitlicher technischer Probleme etwas verspätet, gibt es die taktische Analyse zur Spiel Partie gegen Heidenheim, das Union mit einer Leistung auf gleichbleibend mittelmäßigem Niveau 1-1 spielt...</em></p>
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<h2>Überraschung</h2>
<p>Auf Grund der Sperre von Marvin Friedrich, die eine Änderung der Startelf unvermeidlich machte, aber auch wegen Eigenheiten in Heidenheims Spielweise, war dies eines der Spiele, bei denen es im Vorfeld am schwierigsten war vorherzusagen, wie Union auflaufen würde. Mit einer Viererkette Friedrichs Position in der Abwehr schlicht wegfallen zu lassen war eine Option, oder besser zwei, denn der dort gesparte Spieler könnte in einer 433 Variante im Angriff, oder in irgendeinem 442 im Mittelfeld hinzukommen. Eine andere, ebenso variantenreiche, Option gaben Lennard Maloney und Micha Parensen: beide standen als möglicher direkter Ersatz für Friedrich bereit.</p>
<!-- TEASER_END -->
<p>Doch die Aufstellung, für die sich André Hofschneider letztlich entschied, stand in keiner Vorschau, dafür aber in Person von Peter Kurzweg auf dem Platz. Der eigentliche Linksverteidiger Ersatz stand damit in dieser Zweitliga-Saison genau dann in der Startelf, wenn der Gegner Heidenheim hieß, aber nie als Linksverteidiger. Denn mit Kurzweg und wohl um die Defensive gegen Marc Schnatterer zu verstärken stellte Hofschneider auch das System um, auf ein 442 mit Raute, in dem Kurzweg links weiter auf dem Flügel spielte als Felix Kroos auf der rechten Seite.</p>
<p>Es steht sinnbildlich für André Hofschneiders Amtszeit im Ganzen, dass auch dieser Maßnahme nach nicht einmal zehn Minuten die Grundlage entzogen wurde, als Marc Schnatterer verletzt ausgewechselt werden musste. Kurzweg als zusätzliches defensivstarkes Element war nun weniger notwendig als zuvor, aber immer noch auf dem Platz. Es wäre aber unfair, die Probleme Unions, Offensivaktionen zu kreieren, an Kurzweg fest zu machen. Kurzweg hatte eine gute Aktion, als er Hedlund vor dessen Chance nach 24 Minuten gut Platz verschaffte und bediente. Es rechtfertigt aber andererseits seine Aufstellung auch nicht wirklich, auf die Chancen hinzuweisen, die er hatte und vergab. Davon gab es zwei, jeweils nach Läufen ins Sturmzentrum: ein Kopfball früh in der zweiten Halbzeit, und eine unsaubere Annahme eines Balles, den er besser Simon Hedlund überlassen hätte einige Minuten später unmittelbar nach der größten Chance von Heidenheim). Im Gegenteil: beide Aktionen wurden möglich, weil die Spitzen Hedlund und Skrzybski mit ihrem Tempo auf die Außen gehen und in der Mitte Räume öffnen, in die Mittelfeldspieler stoßen können. Aber die Eignung der Spieler in diesen Situationen zeigt sich eben (auch) in der Ausführung von, nicht (nur) der Beteiligung an solchen Aktionen. Kenny Prince Redondo traf aus einer Kopfballchance, die der von Kurzweg ähnlich sah.</p>
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<img alt="Kurzweg" src="https://eiserneketten.de/images/20180421_FCU-FCH_0594.jpg">
<p class="caption">Peter Kurzweg kommt nicht an der Ball, nachdem er Steven Skrzybskis Hereingabe vor Simon Hedlund angenommen hat; Photo: Stefanie Fiebrig</p>
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</div>
<div class="section" id="zentrales-problem">
<h2>Zentrales Problem</h2>
<p>Immerhin waren diese Momente aber welche, in denen ein gewollter Mechanismus in Unions Offensivspiel funktionierte. Aus dem eigenen Spielaufbau heraus war das selten der Fall. Niemand hätte Arne Feick widersprechen können, als er nach dem Spiel sagte, Heidenheim habe das Spiel ohne Ball bis Mitte der zweiten Halbzeit gut kontrolliert habe: "Wir haben sehr, sehr wenig zugelassen, und Union ist auch nicht viel eingefallen." Das lag auch daran, dass Union weiterhin keine Mittel hat, das eigene offensive Mittelfeld ins Spiel zu bringen.</p>
<p>Auf das Zurückfallen/Abkippen von Fürstner oder Kroos angesprochen sagte Marc Torrejón nach dem Spiel, es habe geholfen, sich aus dem Pressing der Heidenheimer Spitzen zu befreien. Das stimmt. Sich am Pressing vorbei zu spielen ist aber auch anders <a class="reference external" href="https://twitter.com/eiserne_ketten/status/987745185261027328">möglich</a>, und Heidenheims Pressing war nicht (durchgängig) so intensiv, dass diese Entlastung nötig gewesen wäre. Und wenn sie dazu führt, dass der Ball nur in ungefährlichen Räumen gehalten wird, hilft das dem Spiel insgesamt nicht.</p>
<div class="figure">
<img alt="Daube Actions" src="https://eiserneketten.de/images/daube_actions.png">
<p class="caption">Wo Zehner Dennis Daube Aktionen hatte, zeigt Unions Problem: nicht im Zehnerraum. Graphik von <a class="reference external" href="https://www.whoscored.com/Matches/1202320/Live/Germany-Bundesliga-II-2017-2018-Union-Berlin-FC-Heidenheim">WhoScored</a></p>
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<p>Denn wenn Fürstner und vor allem Kroos als zentrale Anspielstationen fehlten, führte das meistens dazu, dass Union über die Außenverteidiger weiterspielte. Es fiel Heidenheim dann recht leicht, auf Trimmel und Pedersen heraus zu schieben, sie an der Seitenauslinie zu stellen und Angriffe nicht wirklich entstehen zu lassen.</p>
<p>Mit diesen Problemen im Ballbesitzspiel kamen die vielversprechendsten Union Angriffe wieder zu Stande, wenn Bälle im zentralen Mittelfeld erobert und schnell nach vorn gespielt wurde, die ersten Aufbauphasen also weg fielen.</p>
</div>
<div class="section" id="wechsel">
<h2>Wechsel</h2>
<p>Nach dem positionsgetreuen Wechsel von Daube zu Gogia (der allerdings etwas mehr Aktionen im Zehnerraum hatte), wechselte Union mit der Einwechslung von Redondo und Philipp Hosiner das System, vor allem aber die Intensität und den Druck der Angriffsbemühungen, bei denen nun alle Offensiven deutlich aggressiver waren. Hosiner besetzte nun mit Hedlund das Angriffszentrum, Skrzybski den linken Flügel, während Redondo links zentraler spielte und so die Asymmetrie in Unions Spiel fortführte. Das in der entstehenden zehnminütigen Druckphase nur ein Tor fiel, war etwas unglücklich, insgesamt aber gerecht - Heidenheim hätte mit mehr etwas besser ausgespielten Kontern sehr gut auch öfter als nur ein Tor erzielen können.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Die Doppelchance beider Mannschaften in der 53. und 54. Minute, als zunächst Trimmel den Ball nicht abschirmen konnte und Glatzel eine Großchance ermöglichte, dann Union über Kroos und Skrzybski konterte. Dass dabei wie auf der Gegenseite ein Verteidiger sich mittelmäßig geschickt anstellte, illustriert das Niveau des Spiels insgesamt, ebenso wie Kurzwegs Mangel an Übersicht und Ballkontrolle.</p>
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</div></div>Verrückt gespielthttps://eiserneketten.de/posts/verruckt-gespielt/2017-11-19T07:45:22+01:002017-11-19T07:45:22+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/81-fchfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Heidenheim gewinnt ein taktisch unspektakuläres aber verrücktes Spiel, in dem sich für eine Viertelstunde die Schleusen vor beiden Toren öffnen, mit 4-3.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/81-fchfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 14, 18. November: 1. FC Heidenheim 4 - 3 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, nach Griesbecks Verletzung rückte Theuerkauf auf die Sechs, Unions Personalnot in der Verteidigung wirkt sich vor allem auf die Kadertiefe und weniger die Startelf aus. Weiter vorn fehlt Hedlund und wird Hartel zunächst geschont.</p>
</div>
<p>Davon, dass innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fielen, abgesehen entwickelte sich das Spiel jedoch durchaus so, wie man hatte erwarten können als ein Duell, in dem die entscheidende Frage war, ob Unions Gegenpressing oft genug funktionieren würde, eigene Chancen herauszuarbeiten und als Konterabsicherung zu taugen; oder ob es Heidenheim gelingen würde, dieses Pressing mit Schnellangriffen und Verlagerungen zu überspielen.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/verruckt-gespielt/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/81-fchfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Heidenheim gewinnt ein taktisch unspektakuläres aber verrücktes Spiel, in dem sich für eine Viertelstunde die Schleusen vor beiden Toren öffnen, mit 4-3.</em></p>
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<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/81-fchfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 14, 18. November: 1. FC Heidenheim 4 - 3 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, nach Griesbecks Verletzung rückte Theuerkauf auf die Sechs, Unions Personalnot in der Verteidigung wirkt sich vor allem auf die Kadertiefe und weniger die Startelf aus. Weiter vorn fehlt Hedlund und wird Hartel zunächst geschont.</p>
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<p>Davon, dass innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fielen, abgesehen entwickelte sich das Spiel jedoch durchaus so, wie man hatte erwarten können als ein Duell, in dem die entscheidende Frage war, ob Unions Gegenpressing oft genug funktionieren würde, eigene Chancen herauszuarbeiten und als Konterabsicherung zu taugen; oder ob es Heidenheim gelingen würde, dieses Pressing mit Schnellangriffen und Verlagerungen zu überspielen.</p>
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<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>In der ersten Spielhälfte deutete sich zunächst an, dass dieses Pendel zu Gunsten der Berliner ausschlagen würde. Gerade auf der eigenen linken Seite gab es einige Ballgewinne, nach denen Union schnell und produktiv umschaltete - oder das gar nicht musste, weil Heidenheim wie vor Polters großer Chance nach 8 Minuten Pässe in die eigenen Schnittstellen spielte.</p>
<p>In diesen Situationen schaltete sich Kristian Pedersen oft sehr weit vorn in Angriffe ein und besetzte den Linken Flügel bis ins letzte Drittel, sodass vor, respektive neben, ihm Gogia etwas in die Mitte rücken konnte, was wiederum Räume für Pedersens Vorstöße öffnete, wenn der Außenverteidiger Gogia verfolgte.</p>
<p>Das ist zunächst die gewohnte Spielweise von Pedersen und Union Außenverteidigern überhaupt, war in diesem Spiel aber bemerkenswert. Denn auf der anderen Abwehrseite spielte in Abwesenheit des gesperrten Trimmel mit Peter Kurzweg ein eigentlicher Linksverteidiger. Obwohl der sich durchaus ebenfalls nach vorn wagte (und dabei auch gute Szenen hatte, vor allem vor Skrzybskis Chance in der 57. Minute und sogar auffällig oft für einzelne Spielpassagen mit Positionen mit Skrzybski tauschte), lag Unions offensiver Akzent eher links. Das bedeutete allerdings auch mehr Platz für das Fulkrum des Heidenheimer Spiels vor allem nach vorn, Marc Schnatterer, der neben Distanzschüssen gelegentlich auch öffnende Pässe beiträgt, wie etwa vor Heidenheims bester Gelegenheit im ersten Durchgang in der 19. Minute, als Torrejón im letzten Moment klärte.</p>
<p>Diese Szene markierte auch den Punkt, an dem das erwähnte Pendel deutlich auf Heidenheims Seite schwang. Union gelang offensiv nun wenig, auch, weil das offensive Konzept der Gastgeber damit auskam, wenig defensive Risiken einzugehen. Mit der tiefen Positionierung von Heidenheims Außenverteidigern im Aufbau wurden auch die Wege für Unions Außen im Pressing länger, wenn es überhaupt etwas zu pressen gab, und Heidenheim das Pressing nicht mit rudimentären Mitteln überbrückte.</p>
<p>Lange Wege hatte auch Felix Kroos zu gehen, der im Pressing immer wieder als zweite Spitze neben Polter zu sehen war, mit dem Ball aber zusammen mit Prömel die tiefere Position im Mittelfeld besetzte und sich oft auch neben die Abwehr fallen ließ. Gerade diese Bewegungen trugen wenig zu gefährlichen Angriffen bei, da sie an Unions Problem im Aufbau wenig änderten. Denn das bestand darin, dass Unions Mittelfeld trotz numerischer Überlegenheit gegen Heidenheims zwei Sechser selten anspielbar war. Zu oft standen Prömel und Kroos im Deckungssschatten der Heidenheimer Spitzen. Abhilfe hätte schaffen können, dass sich Spieler aus der offensiven Mittelfeldreihe etwas tiefer angeboten hätten (wie Hartel es gern tut), oder sie in ihren höheren Positionen direkt angespielt worden wären. Doch beides geschah zu selten.</p>
</div>
<div class="section" id="zweite-halbzeit-oder-wtf">
<h2>Zweite Halbzeit, oder WTF?!?</h2>
<p>In der Halbzeit wechselte Jens Keller für Prömel Fürstner ein, der nun die tiefere Sechserposition bekleidete und eine etwas bessere Balance darin fand, sich für sichere Anspiele aus der Innenverteidigung anzubieten, sich dabei aber nicht zu tief fallen zu lassen.</p>
<p>Zu dem, was zwischen der 60. und 75. Minute passierte, lässt sich analysierend schon deshalb schwer etwas sagen, weil ständig weitere Tore fielen, während man noch damit beschäftigt war, das vorherige zu verarbeiten. Die Schrankenlosigkeit dieser Phase führte dazu dass es zusehends kein Mittelfeld mehr gab. Das war umso mehr in der Schlussphase nach den Toren der Fall, als Union sich nicht mehr dazu entschließen konnte, Lücken in einer zurückgezogenen Heidenheimer Mannschaft zu suchen, und stattdessen mit Flanken den Ausgleich erzwingen wollte.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Die erwähnte Chance für Heidenheim, die in Torrejóns Rettung endete, und ihre Entstehung. Heidenheim läuft die Union Innenverteidigung nur vorsichtig an, diese findet einmal einen Weg ins Mittelfeld, von wo Gogia wieder auf Kroos in der Aufbaudreierkette ablegt. Dessen Pass fängt Schnatterer ab, der sofort mit einem guten Lob nach vorn umschaltet, und seiner Mannschaft Gelegenheit gibt, sich mit einem guten Pass von Strauß in den Strafraum zu spielen, wo schließlich der im Konter ebenfalls aufgerückte Feick den Ball bekommt und vor das Tor spielt.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/60c4c43ab24f4682bca366f4c3711f6e" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Intensiv abwesendhttps://eiserneketten.de/posts/intensiv-abwesend/2017-05-14T21:12:52+02:002017-05-14T21:12:52+02:00Daniel Roßbach<div><p><em>Im letzten Heimspiel der Saison kann Union eine unwahrscheinliche Vorlage aus Bielefeld nicht nutzen, da einer vielseitig neuformierten Mannschaft Qualität und Intensität fehlen, um gegen Heidenheim nicht 0-1 zu verlieren.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Hosiner" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_FCHeid_2017-05-14_17-20-21_FCU_2156.jpg">
<p class="caption">Enttäuschung, dann doch. Photo: Hupe, union-foto.de</p>
</div>
<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>Auf die Verletzung von Toni Leistner und die Sperren des kroatischen Duos Kreilach und Puncec, zusätzlich zu den Ausfällen von Polter und Skrzybski, reagierte Jens Keller, indem er die tiefen personellen Alternativen auf den Defensivpositionen nutzte. Während Schönheim und Pogatetz die Innenverteidigung stellten, kam Kessel rechts in der Abwehr zum Einsatz, Trimmel rückte damit eine Position vor auf den offensiven Flügel.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/intensiv-abwesend/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div></div><div><p><em>Im letzten Heimspiel der Saison kann Union eine unwahrscheinliche Vorlage aus Bielefeld nicht nutzen, da einer vielseitig neuformierten Mannschaft Qualität und Intensität fehlen, um gegen Heidenheim nicht 0-1 zu verlieren.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Hosiner" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_FCHeid_2017-05-14_17-20-21_FCU_2156.jpg">
<p class="caption">Enttäuschung, dann doch. Photo: Hupe, union-foto.de</p>
</div>
<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>Auf die Verletzung von Toni Leistner und die Sperren des kroatischen Duos Kreilach und Puncec, zusätzlich zu den Ausfällen von Polter und Skrzybski, reagierte Jens Keller, indem er die tiefen personellen Alternativen auf den Defensivpositionen nutzte. Während Schönheim und Pogatetz die Innenverteidigung stellten, kam Kessel rechts in der Abwehr zum Einsatz, Trimmel rückte damit eine Position vor auf den offensiven Flügel.</p>
<!-- TEASER_END -->
<div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/62-hdh.png">
<p class="caption">Die Aufstellung zu Beginn</p>
</div>
<p>In Kreilachs Abwesenheit kam Eroll Zejnullahu zu einem Einsatz auf der 10, interpretierte diese Rolle aber so hoch, dass er fast als zweiter Stürmer neben Hosiner agierte.</p>
<div class="figure">
<img alt="Expected goals Verlauf" src="https://eiserneketten.de/images/xG-hdhh_flow.jpg" style="width: 600px; height: 250px;">
<p class="caption">Die Abfolge der Torchancen zeigt, dass Union sich weder ein Tor noch etwas anderes als eine Niederlage verdient hat. <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/expected-goals-was-ist-das-denn-auf-deutsch/">Infos zu den Graphiken</a> von 11tegen11</p>
</div>
<p>Frank Schmidts Mannschaft begann dagegen in einem 343, bevor in der zweiten Halbzeit der zentrale Verteidiger Wittek ins Mittelfeld aufrückte und Heidenheims Formation zu einem 433 wurde. Damit reagierte Schmidt auf die häufiger werdenden langen Bälle Unions in Richtung des offensiven Zentrums, die so schneller abgefangen und direkter in Konter umgewandelt wurden. Diese Entwicklung gab es, weil Unions Offensive anders nicht ins Spiel kam:</p>
</div>
<div class="section" id="unions-fehlt-offensivprasenz">
<h2>Unions fehlt Offensivpräsenz</h2>
<p>Das Spiel zeigte dabei, dass Unions Probleme, in der Offensive präsent zu sein,die in der Saisonschlussphase offenkundig wurden, nicht nur an der Besetzung der Offensivpositionen hängen. Auch in neuer Besetzung waren weder Hosiner noch Zejnullahu oder Hedlund stark ins Spiel der Mannschaft einbezogen. Die Ballzirkulation beschränkte sich weitestgehend auf die Viererkette und die beiden Sechser.</p>
<div class="figure">
<img alt="Pässe FCU" src="https://eiserneketten.de/images/pass_hdhh-both.jpg" style="width: 800px; height: 600px;">
<p class="caption">Die Passgraphik für Union zeigt deutlich, dass die vorderen vier kaum ins Spiel kamen, obwohl das Aufbauspiel dahinter recht ausgewogen war. Heidenheims Passgraphik zeigt, wie sich die Schnatterer, Halloran und Kleindienst im Durchschnitt auf ähnlichen Positionen aufhielten, da sie im Wechsel auf die Flügel auswichen</p>
</div>
<p>Kroos und Fürstner gelang es nicht, mit eigenen Aktionen oder Pässen in die Defensivformation Heidenheims einzudringen. Das galt sowohl, wenn einer von beiden in die hinterste Aufbaureihe zurück fiel, als auch, wenn sie sich vor der Abwehr anboten.</p>
<p>Ersteres war ineffektiv, da die drei Spitzen Heidenheims ohne viel Mühe die Passwege einer Aufbaudreierkette ins Zentrum verstellen konnten. Wenn Kroos zurückfällt, tut er das in der Regel rechts neben die Innenverteidiger. In diesen Situationen orientierte sich einer der drei Heidenheimer, die ihre Positionen hin und wieder tauschten, weiter an Fürstner, während der zentrale Stürmer, meist Kleindienst, die Innenverteidiger anlief und der Dritte sich auf Kroos zu schob.</p>
<p>Blieben beide Sechser im Aufbau im zweiten Band, orientierten sich Halloran and Schnatterer an ihnen, während Kleindienst die Innenverteidiger etwas beschäftigte, ohne sie unter großen Druck zu setzen. So wählte Union oft den einfachen Passweg auf die Außen, die früher (Kessel von Feick) oder später (Pedersen von Strauß von den Flügelverteidigern der Gäste gestellt wurden. Union fand nur auf seiner rechten Seite häufiger einen Weg daran vorbei, weil Trimmel sich etwas öfter als Hedlund erfolgreich in Richtung Zentrum anbot.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Die Sektion 'Hier regiert Zej-null-ahu' möchte eine seiner guten Aktionen nominieren, etwa der mit der Sohle gerollte Pass auf Trimmel oder die Vorbereitung des einen Abschlusses von Philipp Hosiner in der ersten Hälfte. Aber das lässt sich schwer rechtfertigen, denn insgesamt war es kein gutes Spiel von Eroll. Das konnte man angesichts fehlender Spielpraxis und konsistenter Einbindung zwar vielleicht auch nicht wirklich erwarten, aber trotzdem ist festzustellen, dass er mehr Aktionen aus dem schlechteren Spektrum seines Spiels hatte, mit suboptimalem Timing und etwas unpräzisen Ballverarbeitungen.</p>
<div class="figure">
<img alt="Eroll" src="https://eiserneketten.de/images/20170514_FCU-Heidenheim_0608_600.jpg">
<p class="caption">Eroll Zejnullahu zeigte sich in seinem ersten längerem Einsatz seit langem, von einzelnen Momenten abgesehen, in keiner guten Form. Dass er ein 'schwieriges' Spiel hatte, lag aber nicht nur an ihm. Photo: Stefanie Fiebrig, <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2017/05/15/aber-naechste-woche-kucken-wir-wirklich-nur-entspannt-fussball-okay/">textilvergehen</a></p>
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<p>So ist stattdessen eine Grätsche, mit der Benni Kessel nicht nur Titsch-Rivero vom Ball trennte, sondern letzteren auch im Spiel hielt, und nach der er seinen Gegenspieler ins Leere anlaufen ließ, der positive Moment des Spiels (ab 19:25 AFTV 2. HZ). Repräsentativ für das Spiel war dagegen eine der Unioner Ballbesitzphasen, die im mittleren Drittel auf den Außen stecken blieben. Irgendeine.</p>
<div class="figure">
<img alt="Kessel" src="https://eiserneketten.de/images/20170514_FCU-Heidenheim_1009_600.jpg">
<p class="caption">Benjamin Kessel, hier bei einer anderen seiner Grätschen, verabschiedete sich mit einer guten Leistung aus dem Stadion an der Alten Försterei. Photo: Stefanie Fiebrig</p>
</div>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/e29cc24faae448feb6c7c6d83bf8dd89" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Amplitudehttps://eiserneketten.de/posts/amplitude/2016-12-10T13:37:13+01:002016-12-10T13:37:13+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/heidenheim_head.jpg"></figure> <div><p><em>Mit einer Leistung im unteren Bereich der Amplitude dessen, wozu man fähig ist, verliert Union (etwas hoch) 3-0 in Heidenheim.</em></p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/amplitude/">Weiterlesen…</a> (3 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/heidenheim_head.jpg"></figure> <div><p><em>Mit einer Leistung im unteren Bereich der Amplitude dessen, wozu man fähig ist, verliert Union (etwas hoch) 3-0 in Heidenheim.</em></p>
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<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/45_heidenheim.jpg" style="width: 370px; height: 495px;">
<p class="caption">Die einzige Änderung in Unions Startformation betraf Toni Leistner, der auf Grund der nahenden Geburt seines Kindes aussetzte und von Schönheim ersetzt wurde, indem Puncec auf die rechte Seite der Innenverteidigung rückte.</p>
</div>
<p>Union behielt nicht nur die Aufstellung, sondern auch die Ausrichtung des Spiels vier Tage zuvor weitgehend bei. Erneut agierte man also in einem 433 mit Hedlund und Skrzybski auf den Außen. Dem entgegneten die Gastgeber ein 442, das offensiv stark die Flügel, und vor allem die linke Seite von Schnatterer, fokussierte.</p>
<p>Dabei kontrollierte Heidenheim mit einem Mittelfeldpressing, gegen das Union kein stabiles Ballbesitzspiel aufbauen konnte, die Partie und erstickte die Offensivbemühungen der Mannschaft von Jens Keller fast vollständig: näher als mit einem Schuss von Pedersen aus halblinker Position im Strafraum, der das Außennetz streifte, kam man dem Tor nicht.</p>
</div>
<div class="section" id="warum-bekam-union-gegen-den-ball-keine-kontrolle">
<h2>Warum bekam Union gegen den Ball keine Kontrolle?</h2>
<p>Die Probleme Unions, mit dem Ball etwas anzufangen, begannen dabei schon im eigenen Pressing, das vornehmlich in 442 Staffelungen aufgezogen wurde und nicht in der Lage war, Ballgewinne in vielversprechenden Situationen zu liefern.</p>
<p>War Heidenheim tief in der eigenen Hälfte in Ballbesitz, fächerten die Innenverteidiger weit auf, während die Außenverteidiger Richtung Mittellinie aufrückten. Quaner pendelte dann zwischen den beiden Innenverteidigern und wurde dabei entweder von einem der Außen oder Achter unterstützt. Weil die Schwaben nicht darauf bestanden, das Zentrum zu suchen, die Innenverteidiger oft gut von Torwart Müller unterstützt wurden, und die Läufe des sekundären Pressingspielers mitunter zu lang/spät waren, bekam Union in dieser Phase des Spielaufbaus keinen Zugriff. Da all das recht tief in der Hälfte Heidenheims stattfand, entstanden außerdem große Abstände zu den anderen Mannschaftsteilen und gelang es nicht, im Druck auf den Ball auf vorhergehende Phasen aufzubauen.</p>
<p>So hatte das Pressing Unions zumindest keine offensive Wirkung, und auch Gelegenheiten zum Gegenpressing ergaben sich nur ausnahmsweise (eine derer kam vor einem geblocktem Schuss von Skrzybski in der 44. Min).</p>
</div>
<div class="section" id="und-mit-auch-nicht">
<h2>Und mit auch nicht...</h2>
<p>Folglich war man auf das eigene Ballbesitzspiel angewiesen. Was im 433 gegen ein 442 aber doch keine so schlechte Position sein sollte?</p>
<p>War es doch - und die 'Telephonnummern' der Systeme vereinfachen die Situation etwas zu sehr. In der Realität fand ein geordnetes Ballbesitzspiel Unions ebensowenig statt wie zwingendes Pressing.</p>
<p>Und das, obwohl mit Puncec als richtig-füßigem Innenverteidiger die Qualität in der Spieleröffnung größer war als in der Standardkonfiguration.
Verantwortlich dafür war natürlich das disziplinierte Mittelfeldpressing Heidenheims, in dem Kreilach - von Frank Schmidt im Vorfeld als Schlüsselspieler ausgemacht - mannorientiert verfolgt wurde und die Stürmer emsig daran arbeiteten, Passoptionen der Innenverteidiger ins Mittelfeld zu versperren (und Daube in Beschlag zu nehmen).</p>
<blockquote>
<p>Hier brauche ich diese Woche glaube ich nicht viel analysieren, wir waren von Anfang nicht im Spiel. Das ist was ich jede Woche sage, auch wenn wir gewinnen: Wenn wir nicht unsere Leistung, unsere Bereitschaft zu 100% abrufen, wird es schwer für uns.</p>
<p>Jens Keller in der Pressekonferenz</p>
</blockquote>
<p>Wie schon gegen Braunschweig hatte Dennis Daube die größten Freiheiten im zentralen Mittelfeld, hatte aber trotzdem weniger Ballaktionen als Kroos und Kreilach und kam vor allem zu kaum vertikalen, raumgewinnenden Pässen in der Zentrale. Das ist allerdings zumindest nicht nur auf individuelle Schwächen zurückzuführen - Daube litt eben unter den beschriebenen Mechanismen in ähnlicher Weise, wie Stephan Fürstner etc es in ähnlicher Position auch getan hätten. Allerdings ist Daubes Spielweise eventuell weniger passend für das, was möglich gewesen wäre.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Nach 6:25 AFTV in der zweiten Halbzeit hat Union eine Ecke, die nach rechts vorn geklärt wird, und dort zu Pedersen kommt. Dass der (ansonsten durchaus wieder gute) Däne den Ball aus einer Position, die nicht mehr im Halbraum sein könnte, hoch in den Strafraum schlägt statt einen effektiveren Spielzug in der zweiten Welle einzuleiten, illustriert die Bemühungen Unions in diesem Spiel hinreichend.</p>
</div></div>Controlhttps://eiserneketten.de/posts/pagescontrol/2016-04-18T01:04:00+02:002016-04-18T01:04:00+02:00Daniel Roßbach<div><p>
In advance of Sunday's game, Union head coach André Hofschneider demanded that his team seize control of what happens on the pitch at Stadion an der Alten Försterei. They happened to fail at that, but nevertheless beat Southwestern Germany's Heidenheim by one goal to nil.
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<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/pagescontrol/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div><p>
In advance of Sunday's game, Union head coach André Hofschneider demanded that his team seize control of what happens on the pitch at Stadion an der Alten Försterei. They happened to fail at that, but nevertheless beat Southwestern Germany's Heidenheim by one goal to nil.
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<h3>Shapes</h3>
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The dominating theme to this match was the approach chosen by the away side. They lined up in a 1433 formation - as did their hosts -, but managed to gain an advantage that allowed them to get a grip on the game. This they used to turn it into a feisty and at time drawn out affair.
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<img alt="Formation Heidenheim" height="495" src="https://eiserneketten.de/images/heidenheim_adaf.jpg" width="330">
<figcaption> Union made one change to the 4-0 road victory at Paderborn, starting Quiring instead of Eroll Zejnullahu, thereby changing formations from a diamond shaped 14312 to (mostly) a 1433. Daube and Kroos took turns in filling the #6 role. </figcaption>
</figure>
<h3>Equal in numbers, yet outnumbered </h3>
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The structure of play here was dictated Heidenheim's Pressing, which consisted in their wingers covering Union's centre halfs, and the central striker Leipertz playing on whoever occupied the pivot role for Union. In this way, they rather effectively prevented the Köpenick side from playing out of their own half in controlled fashion.
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Individual issues on the day contributed to Union being unable to shake off that press.
Keeper Jakub Busk didn't quite manage to emulate his
<a href="https://www.aftv-online.de/player/list/latest/9113050/1" target="_blank"> role model Edwin van der Sar</a>
in building from the back and repeatedly struggled in both pass selection and execution. The same was true for the Red-and-White's full backs, particularly
<a href="https://eiserneketten.de/pages/micha" target="_blank"> Michael Parensen.</a> [That both players distinguished themselves in classical defensive play isn't in any doubt.]
Yet, especially about Parensen and Kessel it must be said that they were tasked with an unthankful job, as they were playing out of the least promising area on the field in attacking terms and faced with a midfield shielded off them by their opponents and no other passing destinations in close proximity. Simultaneously, they were the Union players who were afforded the most time on the ball and put under the least pressure. As such, they were the natural passing option for their pressed colleagues. The result: lots of posession, few good opportunities.
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<p>
Consequently, Union were in no position to productively use the free spaces available to them, which were not terribly attractive ones in any case. In midfield, on the other hand, they found themselves outnumbered - counterintuitively so, given that both teams played in the same formation. Yet, Heidenheim had taken care of one of their opponents central trio expending a striker to the role, and so had a spare man in the central area of play. Such 2v3 overloads allowed the guests to win the ball in those central zones and use it to play quick chipped passes in behind the Berlin back four. They were, however, unable to turn those opportunities into clear-cut chances, owing to the dexterity and chuzpe of Toni Leistner et al.
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Of course, this constellation also presented Union with problems in their attacking efforts. The most promising of those came about when either the central midfielders, Daube and Felix Kroos, found good solutions under pressure and managed to execute them as well; or when the wingers (Brandy) moved inside to equal out the deficit there; or if positional play could be circumvented alltogether (in counterattacks and - yet again primarily - from set pieces).
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<h3>Bobby, Bobby Wood</h3>
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The performances of Wood in these last few months have been sensational. Scoring 12 in ten games and 10 (ten) goals in his last eight matches, in which he never went without at least one, he is on a better streak than Antoine Griezmann and, thereby, a candidate for the Ballon d'Or. Only Heidenheim seemingly didn't notice any of that, judging by the space afforded to him for the decisive goal.
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Nonetheless, Wood was involved in many deficient pieces of play this after noon. In some cases, shortcomings were due to the fact that he is not a perfect player [no shit]; but in others, the cause for things not quite coming off was that Wood was springing into action too far from real danger zones and too isolated from his team mates. Given an attacking structure that allows him to get involved higher up the pitch and being accompanied by a strike partner able to keep up with him (Skrzybski), Wood could integrated even better and more effectively. Frightening stuff.
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In this particular game, in contrast, he sometimes dropped deeper - behind the wingers - and thus recreated the diamond shape visible in Unions last outing.
This was made possible by Quiring's industry in getting himself involved in the Press - but it didn't contribute to solving the issues outlined here.
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<h3>Play of the match</h3>
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The way in which the series of corner kicks leading up to the goals developed. In early build up play, Kreilach dropped into deep midfield spaces, in an apparent attempt to disrupt Heidenheim's front footi defense. This attempt was frustrated as the opponent handed off the Union midfielders accurately to one another, forcing Jakob Busk to play the ball long, finding only a Heidenheim player's head. Only because from there the ball found its way to Kreilach, the Croat had a chance to play a nice first time through ball to Brandy, which forced his defender to concede a corner kick, consequently a goal and ultimately the game.
</p>Kontrollehttps://eiserneketten.de/posts/pageskontrolle/2016-04-18T01:04:00+02:002016-04-18T01:04:00+02:00Daniel Roßbach<div><p>
Vor dem Spiel stellte André Hofschneider den Anspruch, zu kontrollieren, was auf dem Feld passiert. Das gelingt Union nicht, aber trotzdem gewinnt man gegen Heidenheim 1-0.
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<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/pageskontrolle/">Weiterlesen…</a> (3 min verbleiben zum Lesen)</p></div><p>
Vor dem Spiel stellte André Hofschneider den Anspruch, zu kontrollieren, was auf dem Feld passiert. Das gelingt Union nicht, aber trotzdem gewinnt man gegen Heidenheim 1-0.
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<h3>Grundausrichtung</h3>
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Das bestimmende Element dieser Partie war die Herangehensweise der Gäste. Wie Union formierten sie sich im wesentlich in einem 1433, zogen daraus aber systematisch eher Vorteile. Aus dem Zugriff, den die Mannschaft von Frank Schmidt mit vielen Mannorientierungen gewann, entwickelte sich ein umkämpftes und teilweise zerfahrenes Spiel.
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<img alt="Formation Heidenheim" height="495" src="https://eiserneketten.de/images/heidenheim_adaf.jpg" width="330">
<figcaption> Im Unterschied zum Spiel in Paderborn kommt Quiring für Eroll Zejnullahu in die Mannschaft - damit einhergeht ein (partieller) Formationswechsel von der Raute zum 1433. In der Besetzung der Sechs wechselten sich Daube und Kroos ab. </figcaption>
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<h3>Überzahl trotz gleicher Zahlen</h3>
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Entscheidend für die Struktur des Spiels war in erster Linie das Pressing der Süddeutschen, bei dem sich die Außenstürmer an der Unioner Innenverteidigung orientierten und Mittelstürmer Leipertz sich des Spielers an der Basis des Unioner Mittelfelddreiecks annahm. Damit gelang es recht effektiv, kontrollierten Spielaufbau für Union zu verhindern.
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Dass sich Union aus diesem Druck nicht, oder nur selten, befreien konnte, lag auch an einigen individuellen Problemen. So konnte Jakob Busk in diesem Spiel
<a href="https://www.aftv-online.de/player/list/latest/9113050/1" target="_blank"> seinem Vorbild Edwin van der Sar</a>
nicht sehr erfolgreich nacheifern und hatte stattdessen immer wieder Probleme in der Auswahl und Umsetzung der richtigen Anspiele. Gleiches galt für die Außenverteidiger, insbesondere für
<a href="https://eiserneketten.de/pages/micha" target="_blank"> Michael Parenseni.</a> [Dass beide sich in defensiven Einzelleistungen auszeichnen konnten ist damit natürlich unbenommen.]
Gerade zu Parensen und Kessel muss dabei aber auch gesagt werden, dass sie eine undankbare Rolle auszufüllen hatten: aus dem offensiv am wenigsten interessanten Teil des Feldes agierend waren sie mit einem oft zugestellten Mittelfeld und weit von ihnen entfernten Flügelspielern konfrontiert. Gleichzeitig waren sie die Union Spieler, die am wenigsten Gegnerdruck hatten und so natürliche Anspielstationen. Viel Ballbesitz - und wenige gute Optionen.
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So konnte Union die (eben nicht besonders wertvollen) Freiräume, die Heidenheim auf den defensiven Außen anbot, kaum produktiv nutzen. Im Mittelfeld dagegen fand man sich - trotz der nominellen Gleichzahl - oft in zwei-gegen-drei Situationen wieder, da einer der Mittelfeldspieler ja schon von Heidenheims Angriff gebunden wurde. Aus diesen Überladungen im Zentrum resultierten Ballgewinne für Heidenheim, die es immer wieder für schnelle Bälle über und hinter Unions Viererkette nutzte. Dass daraus nur wenige echte Chancen wurden, war der Souveränität und Chuzpe von Toni Leistner et al. zu verdanken.
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Natürlich erwuchsen daraus auch Probleme für Unions eigenes Offensivspiel. Gute Ansätze dazu gab es wenn entweder die zentralen Mittelfeldspieler, also vor allem Daube und Kroos, unter Druck produktive Lösungen fanden und ausführen konnten; die Außenbahnspieler (Brandy) einrückten und das Defizit ausglichen; oder das geordnete Positionsspiel umgangen wurde (Konter und einmal mehr hauptsächlich Standardsituationen).
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<h3>Bobby, Bobby Wood</h3>
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Die Leistungen von Wood in den letzten Monaten sind phänomenal. Mit 10 (zehn) Toren in den letzten acht Spielen (und 12 in 10) hat er eine noch bessere Serie als Antoine Griezmann und ist damit ein Kandidat für den Ballon d'Or. Nur nach Heidenheim hat sich das wohl - angesichts des Platzes, der ihm bei seinem Tor gewehrt wurde - noch nicht herumgesprochen.
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<p>
In diesem Spiel traf er nun zwar wieder, hatte aber vor allem viele unvollendete Aktionen. Das lag in manchen Fällen daran, dass er kein perfekter Fußballspieler ist [no shit]; in den meisten aber eher daran, auf zu langen Wegen zum Tor zu sehr auf sich allein gestellt zu sein. Mit einem Angriffsspiel, das ihn in höheren Positionen einsetzt, oder einem Partner, der mit ihm Schritt halten kann (Skrzybski), könnte er also noch besser eingebunden werden. Frightening stuff.
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In diesem Spiel wich Wood recht oft hinter die Flügelstürmer aus, und stellte so situativ die Rautenformation aus dem Spiel gegen Paderborn wieder her. Möglich wurde dies unter anderem durch die hohe Laufleistung von Quiring im Pressing - die gerade beschriebenen Gelegenheiten zur Verbesserung bestanden aber trotzdem.
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<h3>Szene des Spiels</h3>
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Die Entstehung des Eckballs, der dem Eckball zum 1-0 vorausging. Im Aufbau übernimmt zuerst Kreilach die Sechs - wohl in der Hoffnung, die Heidenheimer Verteidigung so zu Fehlern zu provozieren. Das gelingt nicht und die Gäste übergeben ihn und Daube sauber, was schließlich Jakob Busk zu einem langen Schlag zwingt, der auf dem Kopf eines Heidenheimers landet. Dass er von dort aber zu Damir gelangt gibt dem (Ex-)Kapitän die Gelegenheit, einen starken Pass auf Brandy zu spielen, der nur auf Kosten eines Eckballs gestört werden kann. Der Rest ist die Geschichte dieses Spiels.
</p>Pragmatisch, nicht paradigmatischhttps://eiserneketten.de/posts/pragmata/2015-10-24T21:10:00+02:002015-10-24T21:10:00+02:00Daniel Roßbach<div><p>Wir verbessern nicht den Fußball, sondern Union - nach diesem Motto ordnete Lewandowski in dieser Woche die Mannschaft und seine Arbeit mit ihr neu aus und erreicht einen immens wichtigen Sieg in Heidenheim.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/pragmata/">Weiterlesen…</a> (2 min verbleiben zum Lesen)</p></div><p>Wir verbessern nicht den Fußball, sondern Union - nach diesem Motto ordnete Lewandowski in dieser Woche die Mannschaft und seine Arbeit mit ihr neu aus und erreicht einen immens wichtigen Sieg in Heidenheim.</p>
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<h3>Grundordnung</h3>
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<img alt="aufstellung_fch" height="495" src="https://eiserneketten.de/images/fch_aufstellung.jpg" width="330">
<figcaption>Stephan Fürstner kehrt in die Startaufstellung zurück und spielt neben Eroll Zejnullahu als zweiter Sechser, Dennis Daube muss dafür seinen Platz aufgeben. Steven Skrzybski spielt, Sören Brandy bekommt eine Pause. </figcaption>
</figure>
<p>Man nehme ein branchenübliches 4231, ersetze den (derzeit formschwachen) Rechtsaußen durch einen zweiten, hängenden Stürmer, gleiche die dadurch auf rechts entstehende Lücke dadurch aus, den rechten Verteidiger den ganzen Flügel bearbeiten zu lassen und schiebe den Rest der Abwehr hinter ihm nach. Ungefähr nach diesem Rezept, gewürzt mit viel Engagement, könnte Unions Formation und Ausrichtung für dieses Spiel zu Stande gekommen sein.</p>
<p>Dieses Gebilde ein 352 zu nennen wäre nicht falsch, aber auch nicht ganz treffend, da Kessel auf rechts durchaus als Verteidiger auflief und vor allem gegen den Ball auch regulär eine Viererkette bildete. Außerdem liefe man mit dieser Schematisierung Gefahr, die Asymmetrie zwischen den Flügeln zu unterschlagen, denn auf links agierten Parensen und Thiel klassisch als Linksverteidiger beziehungsweise offensiver Außen.</p>
<h3>Asymmetrie</h3>
<p>Interessant war, dass diese Asymmetrie auch gegen den Ball beibehalten wurde. Skrzybski und Wood bewegten sich eher passiv und auf einer Höhe zwischen den Heidenheimer Innenverteidigern und dem zentralen Mittelfeld um Passwege in der Mitte zuzustellen. Hinter ihnen behielten Zejnullahu und Fürstner sowie Kreilach ihre Positionen im Zentrum und die 2-1 Staffelung zwischen ihnen bei. Die Räume, die so für Heidenheim im zweiten Drittel auf der von Union nicht besetzten Seite hatte wurden verteidigt indem entweder Fürstner oder Puncec herausrückten. So konnte man entweder Zweikämpfe unmittelbar gewinnen, oder ineffiziente Halbfeldflanken provozieren.</p>
<p>Offensiv wurde die Überzahl auf dem linken Flügel und im Halbraum mit langen Bällen direkt dorthin oder nach Verlagerungen aus dem defensiven Halbraum genutzt. Vor allem aber profitierte man davon, aus wenigen klaren Chancen in der ersten Halbzeit eine Führung mitgenommen zu haben, und sich in der Folge auf Konter verlegen zu können. Der Begriff Konter ist dabei weit auszulegen, denn oft bestanden diese in eher spekulativen Bällen in Richtung der beiden Angreifer (siehe 2-0, Szene des Spiels). </p>
<h3>Whatever works</h3>
<p>In einer langen Pressekonferenz früh in dieser Woche hatte Lewandowski angekündigt, Fortschritte in der Spielanlage auf bessere Zeiten zu verschieben und sich vorerst auf verbesserte Ergebnisse konzentrieren zu müssen. Dementsprechend gab es gegen Heidenheim den deutlichen Versuch, defensive Stabilität nicht zu Gunsten besseren Aufbauspiels zu riskieren.</p>
<p>Dass so tatsächlich ein perfektes Ergebnis erzielt wurde verdankte sich zum einen einer Reihe individuell starker Leistungen (Zejnullahu, Leistner, Puncec, Skrzybski etc.) und einem günstigen Spielverlauf. Im Sinne einer erfolgsstabilen Herangehensweise wird man sich darauf mittel- und langfristig nicht verlassen können - aber dass es darum im Moment nicht geht, war genau die für die momentane Situation ausgegebene Parole.</p>
<h3>Szene des Spiels</h3>
<p>Das 2-0, oder genauer, die Vorarbeit dazu: ein Ball, den Damir Kreilach mit dem Rücken zum Tor ungefähr dahin geschlagen hat, wo die Stürmer vielleicht etwas damit anfangen könnten. Der richtige Steven Skrzybski trat vor und tat genau das.</p>