Eiserne Ketten (Einträge über Achim Beierlorzer)https://eiserneketten.de/categories/achim-beierlorzer.atom2019-04-13T17:29:45ZDaniel RoßbachNikolaStärker fokussierte Schwächenhttps://eiserneketten.de/posts/schwacher-fokussierte-starken/2019-04-13T18:25:28+02:002019-04-13T18:25:28+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Regensburg-14prev.jpg"></figure> <div><div class="figure">
<img alt="Union-SSV" src="https://eiserneketten.de/images/123-1819-29-fcussvV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn: Urs Fischer tauscht mal wieder seine Flügel</p>
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<p><em>Union spielt nach früher Führung und Rückstand 2-2 gegen Regensburg. Dabei wird vor allem deutlich, dass Urs Fischers Mannschaft inzwischen ein defensives Problem hat, weil die Stärken der Viererkette nicht mehr zum Tragen kommen, ihre Schwächen aber immer deutlicher attackiert werden.</em></p>
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<img alt="Union-SSV" src="https://eiserneketten.de/images/123-1819-29-fcussvV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn: Urs Fischer tauscht mal wieder seine Flügel</p>
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<p><em>Union spielt nach früher Führung und Rückstand 2-2 gegen Regensburg. Dabei wird vor allem deutlich, dass Urs Fischers Mannschaft inzwischen ein defensives Problem hat, weil die Stärken der Viererkette nicht mehr zum Tragen kommen, ihre Schwächen aber immer deutlicher attackiert werden.</em></p>
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<p>Obwohl Union von Beginn an sehr motiviert und ambitioniert spielte, war das Element, dass das Spiel vielleicht am stärksten geprägt hat, Regensburgs großer Erfolg mit seiner Konter-Offensive. Dazu, dass der Sport- und Schwimmverein am Ende damit auf ganze 2,5 expected goals kam, trugen drei Aspekte bei.</p>
<div class="section" id="anlaufen">
<h2>Anlaufen, ...</h2>
<p>Der erste, den auch Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer nach der Partie zuvorderst erwähnte, war Regensburgs Verhalten gegen den Ball während Unions Aufbauspiel.</p>
<p>Über verschiedene Formationen einer Mannschaft in Ballbesitz und Verteidigung zu reden, macht in Regensburgs Fall wenig Sinn, weil sie mit ihrem Fokus auf Pressing, Umschalten und Kontern eigentlich nie wirklich aus der Defensivformation heraus kommen. Diese Formation ist dann immer ein leicht asymmetrisches 442, in dem George links ein wenig mehr neben die zentralen Angreifer rückt als Saller rechts.</p>
<p>Die beiden Spitzen orientierten sich so während Unions Spielaufbau an den Innenverteidigern und stellten deren Passwege auf manchmal zurückfallende Mittelfeldspieler zu. Friedrich und Hübner sahen sich außerdem immer wieder Mal Druck von zwei Gegenspielern ausgesetzt, wenn die Spitzen Regensburgs von den Außen unterstützt wurden.</p>
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<img alt="Hübner Union Regensburg" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Regensburg-14.jpg">
<p class="caption">Florian Hübner stand vor vielen schwierigen Situationen, <a class="reference external" href="http://union-berlin.com/2019/04/12/sebastians-goals-tie-v-regensburg/">Photo</a>: Felix/Union in Englisch</p>
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<p>Dazu kam, das von Beierlorzer ebenfalls herausgehobene "Vordecken auf der Sechserposition", also die Devise, dort nah an Unions offensiven Mittelfeldspielern zu sein und nicht zuzulassen, dass sie angespielt werden, ohne unmittelbar unter Gegnerdruck zu kommen.</p>
<p>Ganz grundsätzlich äußerte sich dieser Druck der <a class="reference external" href="https://rueckpass.zeitsprung.fm/rp03/">Regensburger mit dem historisch problematischen Vereinsnamen</a> in der Weise, in der Rafal Gikiewicz keine Zeit gelassen wurde, in Ruhe lange Abschläge vom Boden zu spielen.</p>
<p>Es war so kein Zufall, dass einer von Unions tauglichsten Angriffe aus dem Aufbau heraus kam, als Regensburg kurzzeitig nur zu zehnt war (nach 9:20 Minuten). Allerdings war, was Regensburg im Pressing gemacht hat, konzeptionell nicht sehr besonders. Aber sie haben ziemlich konsequent Druck ausgeübt. Nicht umsonst betonte Beierlorzer die psychologischen Effekte dieser Spielweise: "Es ist ja auch hässlich, wenn man permanent angelaufen wird, wenn man permanent den Ball eigentlich grade hat, und schon ist wieder einer da..."</p>
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<div class="section" id="verlagern">
<h2>... Verlagern, ...</h2>
<p>Unions Gegenpressing ist in dieser Saison relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Dabei ist es durchaus eine der zentralen Stärken von Urs Fischers Mannschaft. Es zu umgehen war so für Regensburg extrem wichtig, denn ohne Befreiung aus dem Gegenpressing kann es keine Konter geben. Dazu zählt auch der Kampf um die zweiten Bälle, in dem Sebastian Polter nach dem Spiel Defizite bei Union ausgemacht hat (damit aber scheinbar auch/vor allem die Situationen in Unions Defensive nach langen Bällen von Regensburg meinte).</p>
<p>Regensburg versuchte nun natürlich, möglichst oft und vor allem schnell, wenn es im eigenen Drittel an den Ball kam, aus diesem Gegenpressing herauszuspielen. Dazu wählten sie den Weg, schnell Bälle nach vorn zu spielen, und vor allem, dass diagonal zu tun, um möglichst weit von der sich zusammenziehenden Union-Mannschaft weg ungestörte Räume zu finden. Genau in diesen Räume ist Union dann eben selbst für Konter anfällig.</p>
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<div class="section" id="und-dribbeln">
<h2>... und Dribbeln.</h2>
<p>Zu diesen Situationen, in denen Regensburg nicht nur in Gleich- oder Überzahl, sondern auch mit dem für Ausrichtung und Orientierung wichtigen Überraschungsmoment im Umschalten auf Unions Abwehr zu lief, sorgten aber nicht nur die befreienden Bälle der Jahn-Abwehr, sondern auch immer wieder vermeidbare Fehlpässe Unions.</p>
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<img alt="Abwehr Union Regensburg" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Regensburg-40.jpg">
<p class="caption">So standen seine und Marvin Friedrichs Stärken schwächer und ihre Schwächen stärker im Fokus - ein Rezept, unvorteilhaft auszusehen. Photo: Felix/Union in Englisch</p>
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<p>Vor allem wurden Unions Probleme aber verschärft durch den Umstand, dass Union - vielleicht in Mangel spielerischer Lösungen - sehr viel Personal in seine Offensive investierte. Vor allem die Außenverteidiger schoben nicht nur aus dem Spielaufbau, sondern auch, um nach den (insgesamt 53, also unfassbar vielen) Regensburger Klärungs-Versuchen den Ball zu erobern und dann den Flügelstürmern auch überlappende Läufe anzubieten. Trimmel und Reichel (die letztlich auch beide Tore vorbereiteten, pace Standardsituation) rückten dabei insbesondere zum Teil auch beide auf. Das bedeutet dann, dass Hübner und Friedrich zum Teil allein, 15-20 Meter hinter den nächsten Unionern die eigene Hälfte verteidigen mussten. Und das oft gegen drei Regensburger (oft: Adamyan, Al Ghaddioui und George).</p>
<p>Wenn Friedrich und Hübner dann schlecht aussehen, kann ihnen nicht einmal sinnvoll vorgeworfen werden, eher robust-athletisch als schnell zu sein, denn solche Situationen sind nicht zu verteidigen. Beispielhaft hier ist der Angriff im Anschluss an Unions erste bessere Chance nach fünf Minuten, den Schmiedebach zwar verlangsamen konnte, in dem Union aber trotzdem nur Zeit hatte, zurückzulaufen, nicht aber, in eine Verteidigungshaltung zu kommen.</p>
<p>Verschärft wurden Unions Probleme dadurch, dass die genannten Regensburger diese Situationen auch individuell gut nutzten und schnell in viele unangenehm zu verteidigende Dribblings kamen.</p>
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<div class="section" id="unions-offensive">
<h2>Unions Offensive</h2>
<p>Union hatte in der ersten Hälfte nach dem 1-0 kaum mehr klare Torgelegenheiten. Dagegen war die halbe Stunde am Ende des Spiels nach dem Rückstand eine der offensiv produktivsten Phasen der Saison.</p>
<p>Beim Versuch, diese Phase zu erklären, griff Achim Beierlorzer anders als bei der Analyse seiner eigenen Mannschaft zu kurz. Denn der Regensburger Trainer sprach hier vor allem über die Großzügigkeit von Schiedsrichter Harm Osmers in der Zweikampfbewertung, die Union zu Gute gekommen sei, als es "nur noch Langholz nach vorne geschlagen" habe. Die Unioner hätten ihre Physis dann mit klaren Fouls eingesetzt, worunter sowohl Weis Strafraumbeherrschung als auch Regensburgs Risikobereitschaft gelitten habe.</p>
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<img alt="Zulj Union Regensburg" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Regensburg-28.jpg">
<p class="caption">Mit Robert Žuljs Hereinnahme verbesserte sich Unions Offensivspiel, weil er an vielen Stellen im offensiven Mittelfeld gute Lösungen fand. Photo: Felix/Union in Englisch</p>
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<p>Das ist nicht falsch, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Denn Union hatte nach den - allerdings auch von Beierlorzer gelobten - Einwechslungen von Mees für Hartel und Žulj für Schmiedebach (dessen Position dann Kroos einnahm) auch gute spielerische Momente. Heraus stachen da vor allem die Chancen von Andersson in der 67. Minute, nachdem Mees, Žulj und Reichel ein Dreieck schön ausgespielt haben und Abdullahis Gelegenheit wenig später nach einem sehr guten Chip-Pass von Žulj.</p>
<p>Was Union in dieser Phase so druckvoll machte, war neben diesen guten Gruppen-Momenten aber vor allem die extrem große und risikoreiche Präsenz im Angriffsdrittel, wo vor allem die Flügel überladen wurden und deshalb von dort Aktionen initiiert werden konnten. (In einem Fall gelang das aber auch, weil Andersson sich allein gegen vier Regensburger durchsetzte und Žulj und Mees mit einem schönen Doppelpass Trimmel freispielten.)</p>
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<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
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<img alt="Tor Union Regensburg" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Regensburg-5.jpg">
<p class="caption">Der Abschluss von Andersson war nicht das beste an Unions 1-0. Photo: Felix/Union in Englisch</p>
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<p>Das 1-0, und insbesondere der Pass von Kroos, der es eingeleitet hat. Dabei gab es eigentlich zwei Momente, in denen Kroos dieses Tor auf den Weg gebracht hat, denn zuerst war es seine Grätsche vor Weis, mit der Union an den Ball kam. Doch eine Schleife durch den eigenen Spielaufbau später war es eben vor allem dieser Diagonalball, der den Angriff geöffnet hat. Kroos hatte in diesem Moment zwar durchaus viel Zeit um ein Spielfeld vor sich zu scannen, dass durch Regensburgs viel zu tief stehendes Mittelfeld auch ziemlich offen da lag. Der Ball selbst ging aber genau an die richtige Stelle, und war flach und scharf genug gespielt, den Raum, den er öffnete, nicht selbst wieder zu verschenken.</p>
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</div></div>Warum diese Union Mannschaft ein schlechter Tanzpartner wärehttps://eiserneketten.de/posts/warum-diese-union-mannschaft-ein-schlechter-tanzpartner-waere/2017-10-15T20:12:44+02:002017-10-15T20:12:44+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.</em></p>
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<img alt="Regensburg-Union" src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.</p>
</div>
<p>Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/warum-diese-union-mannschaft-ein-schlechter-tanzpartner-waere/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.</em></p>
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<img alt="Regensburg-Union" src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.</p>
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<p>Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.</p>
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<div class="section" id="union-kann-schlecht-fuhren">
<h2>Union kann schlecht führen</h2>
<p>Was dann geschah ist nicht neu in dieser Saison: Union ging mit der Führung nicht sonderlich geschickt um und verzichtete einmal mehr auf ruhiges Ballbesitzspiel und Spielkontrolle.</p>
<p>Das ist offensichtlich Absicht: Das Trainerteam und seine Mannschaft möchte lieber jeden Umschaltmoment nutzen, als das Spiel in einem langsameren Rhythmus zu bestimmen. Dass einige der Konter in der ersten Halbzeit zumindest im Ansatz gefährlich waren, scheint diese Entscheidung auch zu untermauern. So zu argumentieren unterschlägt aber sowohl defensive wie offensive Gegebenheiten.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Screenshot538" src="https://eiserneketten.de/images/fcureg538xg.png">
<p class="caption">Die 538 Statistiken mit projizierten Ergebnis-Wahrscheinlichkeiten von vor dem Spiel.</p>
</div>
<p>Denn einerseits war Regensburg durchaus einige Male gefährlich, machte mit vielen schlecht gewählten Abschlüssen aber wenig aus den Spielanteilen, die Union dem Jahn überließ. Ablesen lässt sich das an den <em>xG</em> Statistiken von <a class="reference external" href="https://projects.fivethirtyeight.com/soccer-predictions/bundesliga-2/">FiveThirtyEight</a>, in denen Regensburg am Ende deutlich führte, wenn man auf Aktionen in Tornähe schaut (non-shot xG), aber zurücklag, wenn man nur die abgegebenen Schüsse in Betracht zieht (shot based xG). Natürlich hat das auch mit der effektiven Verteidigung in der letzten Linie Unions zu tun, ist gegen effizientere Gegner aber durchaus riskant.</p>
<p>Andererseits kamen Unions gefährlichste Offensivszenen zu Stande, wenn der Ball ein paar Pässe lang gehalten und konstruktiv aufgebaut wurde - und nicht nach den oft etwas unsauber ausgeführten Kontern. Ersteres Mittel öfter einzusetzen wäre also die defensiv stabilere, aber nicht unbedingt eine defensivere Option gewesen.</p>
<p>In einem Wort: Union kann schlecht führen.</p>
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<div class="section" id="mittelfelder">
<h2>Mittelfelder</h2>
<p>Auch die Konstellation der Formationen beider Mannschaften (Regensburgs flaches 442 gegen Unions 433/4231) hätte dem Team von Jens Keller eigentlich Gelegenheit geben sollen, das Mittelfeldzentrum mit der 3-2 Überzahl dort zu kontrollieren. Vor allem, wenn Hedlund und Gogia mit wie zuletzt recht tiefen und zentralen Grundpositionen diese Überzahl noch erweitert hätten.</p>
<p>Das haben sie aber nicht, was uns zum zweiten Aspekt des Spiels bringt: der Rolle der Außen, die wieder mehr wie echte Außen spielten, und von Hartel, der sich deutlich seltener als bisher neben Prömel oder Kroos fallen ließ.</p>
<p>Stattdessen wich "der U21 Nationalspieler" öfter in den linken Halbraum aus. Das war ein Grund für Hedlunds breite Positionierung und diente dazu, bei den angestrebten Kontern größere Präsenz in der Offensive zu haben. In der Tat kam Union so zu mehreren Kontern, bei denen die vier Offensivakteure eine isolierte Viererkette angreifen konnten, die nicht einmal komplett war, wenn einer der Verteidiger durch einen verlorenen Zweikampf aus dem Spiel genommen wurde. Das geschah einige Male, weil Regensburgs Abwehrspieler Hartel ins Mittelfeld verfolgten.</p>
<p>Andererseits verlor Union so das Übergewicht im Zentrum - auf das man, wie gesagt, aber ja keinen Wert legte.</p>
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<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Nach 10 Minuten bekommt Regensburg eine Ecke, die Union zuerst unvollständig, dann erfolgreich klärt. Dieser erfolgreiche Befreiungsschlag landet (tief im linken Halbraum) bei Hedlund, der daraufhin einen spektakulär schlechten Fehlpass zurück ins eigene defensive Mittelfeld spielt.</p>
<p>Diese Szene war auffällig, da nach Regensburgs vielen Flanken und Standardsituationen Union noch mehrmals versuchte, sich über Hedlund zu befreien, der Schwede in der Folge aber nicht mehr an den Ball kam. Genauer zu betrachten, ob das daran lag, dass Hedlund schlecht stand oder reagierte, oder ob eine andere Staffelung sinnvoll gewesen wäre, hätte einer der interessanten Analyseaspekte des Spiels sein können - ist aber nur anhand des Fernseh-Bildmaterials nicht aufzulösen und fällt deshalb aus.</p>
<p>Eine lobende Erwähnung gibt es für den Rabona Steilpass von Hartel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.</p>
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