Eiserne Ketten (Einträge über Akaki Gogia)https://eiserneketten.de/categories/akaki-gogia.atom2019-03-31T14:22:43ZDaniel RoßbachNikolaSankt Sebastianhttps://eiserneketten.de/posts/sankt-sebastian/2018-09-26T09:37:40+02:002018-09-26T09:37:40+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union-vs-Kiel-26-prev.jpg"></figure> <div><div class="figure">
<img alt="Union-Kiel" src="https://eiserneketten.de/images/109-1819-07-fcuksvV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn mit Schindlers früher Einwechslung. Lenz kann sich zum ersten Mal vor Reichel durchsetzen, Hedlund spielt von Beginn an und (ein darüber sichtlich nicht amüsierter) Felix Kroos sitzt für Žulj auf der Bank.</p>
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<p><em>Union spielt zum vierten Mal in Folge unentschieden gegen Kiel und kann sich dabei glücklich schätzen, dass es in einem Spiel, in dem Holstein über weite Strecken besser war, beim 0-0 bl... ah nein, da ist ja noch was passiert: ein Tor aus nicht idealer Staffelung und die Sebastian Polter Apotheose.</em></p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/sankt-sebastian/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union-vs-Kiel-26-prev.jpg"></figure> <div><div class="figure">
<img alt="Union-Kiel" src="https://eiserneketten.de/images/109-1819-07-fcuksvV.png">
<p class="caption">Die Aufstellungen zu Beginn mit Schindlers früher Einwechslung. Lenz kann sich zum ersten Mal vor Reichel durchsetzen, Hedlund spielt von Beginn an und (ein darüber sichtlich nicht amüsierter) Felix Kroos sitzt für Žulj auf der Bank.</p>
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<p><em>Union spielt zum vierten Mal in Folge unentschieden gegen Kiel und kann sich dabei glücklich schätzen, dass es in einem Spiel, in dem Holstein über weite Strecken besser war, beim 0-0 bl... ah nein, da ist ja noch was passiert: ein Tor aus nicht idealer Staffelung und die Sebastian Polter Apotheose.</em></p>
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<p>Auch gegen eine der interessanteren Mannschaften der Liga änderte sich an Unions Spielanlage zunächst wenig, obwohl mit Žulj und Lenz in der Startelf personelle Akzente gesetzt wurden. Weiter spielte die Mannschaft von Urs Fischer mit 442-Pressing und tat sich schwer, klare Muster für Angriffe herauszuarbeiten. Der Weg, das Spiel über das Zentrum aufzubauen, war jedenfalls fast immer von Kiels offensivem Pressing in 433- oder 4132-Ordnungen versperrt.</p>
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<h2>Ausnahmen</h2>
<p>Die beiden guten Angriffe Unions in den ersten drei Minuten waren zu wenig und zu improvisiert, um mehr als Ausnahmen dazu zu sein. Bei der ersten dieser beiden Chancen zeigte Christopher Lenz aber gleich einmal, was er der Mannschaft geben kann, als er sich zusammen mit Simon Hedlund und Robert Žulj den linken Flügel entlang spielte. In der zweiten Szene kurz darauf schickte Akaki Gogia Sebastian Andersson mit einem halben Kontakt in den Strafraum, wo Andersson ein Strafstoß verwehrt blieb.</p>
<p>Dieser Moment machte aber deutlich, wofür Gogia in der Mannschaft steht: er ist im Moment am ehesten in der Lage, Angriffe und Szenen hin zu unmittelbarer Torgefahr zu transformieren. Das galt auch für seine Chance am Beginn der zweiten Halbzeit.</p>
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<div class="section" id="die-regel">
<h2>Die Regel</h2>
<p>Ansonsten bestimmte in der ersten Halbzeit aber Kiel das Spielgeschehen. Bis zur Pause hatte Holstein dabei auch mehr und gefährlichere Torszenen - auch wenn Union längst nicht so schlecht und rustikal spielte, wie es der Kieler Trainer Tim Walter nach dem Spiel in der Pressekonferenz darstellte. Kiels Spielweise hat sich allerdings seit der letzten Saison durchaus verändert. Die Außenverteidiger spielen immer noch offensiv, aber nun sehr viel geradliniger, rücken also auf dem Flügel nach vorn, statt im Mittelfeld beim Spielaufbau zu helfen.</p>
<p>Auch die Aufgabenverteilung der Mittelfeldspieler hat sich geändert, seit Kiel die nicht-so-überraschende-Überraschungsmannschaft war. Spielte Kiels damals im 4141 mit zwei Achtern, die konstant mit Steilpässen und Sprints in die Tiefe die typischen Schnellangriffe unterstützten, hat Kiel nun eine klare 433-Rollenverteilung im Mittelfeld. Jonas Meffert spielt als ballverteilender Sechser im Aufbau, David Kinsombi bietet sich überall zwischen beiden Strafräumen an, um das Spiel nach vorn zu verlagern, und Lee Jae-Sung agiert als Zehner zwischen den Linien. Idealtypisch war diese Rollenverteilung bei Kingsley Schindlers Chance nach 19 Minuten zu beobachten: Mefferts ausweichende Bewegung überwindet Unions erste Pressinglinie, sein Pass auf den sehr gut postierten Kinsombi die zweite, über Außenverteidiger Bergh erreicht Kiel Lee, dessen Weiterleitung (ein Echo von Gogias oben erwähnter Szene) Schindler nicht verwerten kann.</p>
<p>A propos Schindler: Einer der prägenden Spieler dieser Partie im letzten Jahr kam nach wenigen Minuten verletzungsbedingt ins Spiel und hatte bis zu seiner Auswechslung eine freie Rolle, in der nominell vom linken Flügel überall im Angriff auftauchte, und so fast eher als zweiter Stürmer in einem asymmetrischen System spielte.</p>
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<div class="section" id="tore">
<h2>Tore</h2>
<p>In der zweiten Halbzeit gelang es Kiel dann nicht mehr, seine Angriffe bis in den Strafraum auszuspielen, auch wenn die Gäste (vor allem über Pässe des sehr guten Hauke Wahl) noch gute Momente im Aufbau hatten. Union dagegen kam vor allem über die Flügel nach vorne, im letzten Drittel fehlten dann aber oft passende Laufwege in die Schnittstellen der Kieler Abwehr.</p>
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<img alt="A-polter-eose" src="https://eiserneketten.de/images/apolterose.jpg">
<p class="caption">Tja, mehr Polter als diese Spiel geht nicht; <a class="reference external" href="http://union-berlin.com/2018/09/25/king-polter-returns-scores-leads-union-to-victory-vs-kiel/">Photo</a>: Felix/Union in English/Football & Wildlife Media</p>
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<p>Das schien auch in der 90. Minute schon so zu sein, doch dann fanden Sebastian Polter und Robert Žulj doch noch Wege für einen Doppelpass auf der Strafraumkante. Den dann fälligen Elfmeter hätte Žulj wohl nicht bekommen, aber Grischa Prömel vermied mit der Kopie seines Tores gegen Bielefeld eventuelle Kontroversen darüber. Übrigens kam - entgegen Walters Darstellung der Ereignisse - in der Entstehung dieses Tors genau so wenig ein langer Ball vor, wie in der des 2-0.</p>
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<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Ein Angriff Unions nach einer knappen Viertelstunde, der vieles von dem hatte, was Union im Moment auszeichnen kann. Zunächst (nach 13:15 Spielzeit) verhindert Union im Gegenpressing, dass Kiel kontrolliert aufbaut und schlägt Kenneth Kronholm den Ball lang nach vorn. Florian Hübner gewinnt das Kopfballduell, und nach der Ablage von Žulj steht Manuel Schmiedebach wie so oft richtig, um den Ball nach vorn weiterzuspielen. Die Kombination über Simon Hedlund misslingt zwar, aber - wie so oft - steht Manuel Schmiedebach richtig, um den Ball mit einer Philipp-Lahm-Gedächtnisgrätsche zurück zu gewinnen und an Christopher Lenz den Ball zu geben, zusammen mit einer Gelegenheit, sich mit einem starken Dribbling dem Gegnerdruck zu entziehen.</p>
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<img alt="den25tenginglenz" src="https://eiserneketten.de/images/den25tenginglenz.jpg">
<p class="caption">Lenz machte überhaupt ein sehr gutes Spiel; Photo: Felix/Union in English/Football & Wildlife Media</p>
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<p>Weil der andere Union Außenverteidiger, der Christopher heißt, die Situation rechtzeitig erkannt hat, können sich beide nun von einem Halbraum zum anderen den Ball zuspielen. Gerade gegen Kiel, die in der vergangenen Saison für ihre eingerückt-nach-vorn-geschobenen Außenverteidiger berühmt waren, so einen Spielzug einzuleiten, ist sehr hübsch. Trimmel zieht dann mit dem Ball innen nach vorn und erlaubt es damit Gogia, ins eins-gegen-eins zu gehen. Das geht unentschieden aus und resultiert in einem Schuss von der Strafraumgrenze.</p>
<p>Oder gab es irgendeine andere Szene, die von diesem Spiel nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird?</p>
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</div></div>Das Schlimmste ist, was funktioniert hathttps://eiserneketten.de/posts/das-schlimmste-ist-was-funktioniert-hat/2018-04-28T19:09:55+02:002018-04-28T19:09:55+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/99-d98fcuprev.png"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="D98-Union" src="https://eiserneketten.de/images/99-d98fcu.png">
<p class="caption">Spieltag 32, 28. April: Darmstadt 3 - 1 Union. Die Aufstellungen zu Beginn: Diesmal ist Marvin Friedrich der Verteidiger, der im Mittelfeld aufgeboten wird. Grischa Prömel ist nicht fit genug für die Startelf, Akaki Gogia und Kenny Prince Redondo fangen nach guten Joker-Einsätzen an.</p>
</div>
<p><em>Union verliert 3-1 (3-0) in Darmstadt und nutzt damit die Chance, sich endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden, um das Gegenteil zu tun. Gegen die Mannschaft, die so sehr wie keine andere für Anti-Fußball steht, verabschiedet sich Trainer André Hofschneider endgültig von allen spielerischen Lösungen - ohne andere zu finden.</em></p>
<p>Unions Geheim-Training in dieser Woche machte sich insofern bezahlt, als tatsächlich wohl niemand mit der Aufstellung gerechnet hatte, mit der André Hofschneider in dieses Spiel ging. Zurück im 4231 spielte Marvin Friedrich im defensiven Mittelfeld neben Stephan Fürstner, Akaki Gogia und Kenny Prince Redondo flankierten Simon Hedlund auf der Zehn und Steven Skrzybski als Sturmspitze.</p>
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<img alt="D98-Union" src="https://eiserneketten.de/images/99-d98fcu.png">
<p class="caption">Spieltag 32, 28. April: Darmstadt 3 - 1 Union. Die Aufstellungen zu Beginn: Diesmal ist Marvin Friedrich der Verteidiger, der im Mittelfeld aufgeboten wird. Grischa Prömel ist nicht fit genug für die Startelf, Akaki Gogia und Kenny Prince Redondo fangen nach guten Joker-Einsätzen an.</p>
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<p><em>Union verliert 3-1 (3-0) in Darmstadt und nutzt damit die Chance, sich endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden, um das Gegenteil zu tun. Gegen die Mannschaft, die so sehr wie keine andere für Anti-Fußball steht, verabschiedet sich Trainer André Hofschneider endgültig von allen spielerischen Lösungen - ohne andere zu finden.</em></p>
<p>Unions Geheim-Training in dieser Woche machte sich insofern bezahlt, als tatsächlich wohl niemand mit der Aufstellung gerechnet hatte, mit der André Hofschneider in dieses Spiel ging. Zurück im 4231 spielte Marvin Friedrich im defensiven Mittelfeld neben Stephan Fürstner, Akaki Gogia und Kenny Prince Redondo flankierten Simon Hedlund auf der Zehn und Steven Skrzybski als Sturmspitze.</p>
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<p>Nur, manche Dinge sind eben nicht ohne Grund überraschend, weil eben nicht so viel dafür spricht, sie so zu machen. Mit Marvin Friedrich wollte Union vielleicht mehr Präsenz gegen die häufigen langen Bälle Darmstadts auf den Platz bringen. Aber das Mittelfeld ist eben nicht die Zone, in die diese langen Bälle vornehmlich gespielt werden: Toni Leistner hatte am Ende neun defensive Kopfballduelle gewonnen, Friedrich eins, Pedersen hinter ihm vier.</p>
<p>Dafür <em>war</em> das Mittelfeld, wo Dirk Schusters Darmstädter Union aggressiv pressen wollten. Damit, dass er diesen Aspekt der Vorgabe nach dem Spiel als erfolgreich umgesetzt wertete, konnte aber eigentlich nur das Gegenpressing auf zweite Bälle gemeint sein. Denn freiwillig spielte Union noch viel seltener ins Mittelfeld als in den letzten Spielen. Mit Hedlund als sehr vertikalem Spieler auf der Zehn, und Friedrich, der in Ballbesitz maximal unambitioniert spielte und häufig auch zurückfiel, um die übliche Dreierkette zu bilden, blieb in der Zentrale oft nur Stephan Fürstner übrig. Getreu der Weisheit 'Doppelpass alleine - vergiss es' wurde er denn regelmäßig mit langen Bällen in die Spitze überspielt.</p>
<p>Das aus Union Perspektive besorgniserregende an dieser Herangehensweise an das Spiel ist, dass sie sogar einigermaßen funktionierte - und man so sehen konnte, wie unproduktiv sie war. Denn Skrzybski und Hedlund erliefen tatsächlich einige dieser langen Bälle, hatten dann aber davon nur schwierige Situationen mit Ballannahmen unter Druck und vom Tor weg. Daraus, dass passierte, was Union offensiv vor hatte, entstanden also kaum gefährliche Momente. Die gab es stattdessen (so oft wie es sie eben gab), wenn abgefangene Bälle schnell oder glücklich zu einem der Offensivspieler kamen. Die hatten bis zum 3-0 zwar Einzelaktionen, die zeigten, dass sie über individuelle Qualität verfügen, waren aber auch in diesen Aktionen glücklos.</p>
<p>So entschieden die drei Tore, die Darmstadt innerhalb von etwas mehr als zwanzig Minuten schoss, das Spiel. Diese Tore waren hochgradig vermeidbar, aber eher auf der Ebene individuellen Verteidigens und mit der besseren Umsetzung von Gruppen-Mechanismen. So tauschten vor dem 1-0 Trimmel und Gogia ihre Gegenspieler zu langsam, sodass Holland überhaupt zu seinem stolpernden Dribbling kam. Und beim 2-0 stimmte die Zuordnung dergestalt nicht, dass Platte gar keinen Verteidiger und Torrejón, Pedersen und Trimmel keinen Angreifer bei sich hatten.</p>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Das dritte Tor für Darmstadt schließlich fiel, als die Hessen nutzten, dass sie mit Marvin Mehlem mindestens einen Fußballspieler haben, und so eine Ecke provozierten. Bei der schlugen dann drei Darmstädter Luftlöcher, von denen das letzte viele Lilien im Rasen hätte entwurzeln können, den Ball aber auch perfekt für den vierten Versuch aufsetzte. Allerdings sieht gute Standard-Verteidigung auch anders aus, als allen Angreifern Möglichkeit zu geben, sich Platz zu verschaffen, und den Ball in diese Gasse nicht zu verhindern.</p>
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</div></div>Trostloses Unentschiedenhttps://eiserneketten.de/posts/trostloses-nullnull/2018-03-11T19:42:54+01:002018-03-11T19:42:54+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Aue-9prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union-Aue" src="https://eiserneketten.de/images/93-fcuaue.png">
<p class="caption">Spieltag 26, 11. März: 1. FC Union 0 - 0 FC Erzgebirge Aue. Die Aufstellungen zu Beginn. Leistner spielt erneut nicht, Parensens Abwesenheit wird mit einem Wechesel zurück zum 433 kompensiert</p>
</div>
<p><em>Wenn ein Spiel zwischen professionellen Fußballern Beobachtern unglaublich schlecht vorkommt und sie meinen, niemand könne mehr einen Pass spielen, könnte das daran liegen, dass alle das Fußballspielen verlernt haben.</em></p>
<p><em>Oder daran, dass die Herangehensweise beider Mannschaften eine zerfahrene Konstellation erzeugt, in der niemand gut aussieht.</em></p>
<p>An diesem Sonntag war eher letzteres der Fall. Union und Aue neutralisieren sich über weite Strecken - beide Mannschaften haben aber auch durchaus Glück, nicht für einen Fehler ihrer Fehler mit einer Niederlage bestraft zu werden.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/trostloses-nullnull/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Aue-9prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union-Aue" src="https://eiserneketten.de/images/93-fcuaue.png">
<p class="caption">Spieltag 26, 11. März: 1. FC Union 0 - 0 FC Erzgebirge Aue. Die Aufstellungen zu Beginn. Leistner spielt erneut nicht, Parensens Abwesenheit wird mit einem Wechesel zurück zum 433 kompensiert</p>
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<p><em>Wenn ein Spiel zwischen professionellen Fußballern Beobachtern unglaublich schlecht vorkommt und sie meinen, niemand könne mehr einen Pass spielen, könnte das daran liegen, dass alle das Fußballspielen verlernt haben.</em></p>
<p><em>Oder daran, dass die Herangehensweise beider Mannschaften eine zerfahrene Konstellation erzeugt, in der niemand gut aussieht.</em></p>
<p>An diesem Sonntag war eher letzteres der Fall. Union und Aue neutralisieren sich über weite Strecken - beide Mannschaften haben aber auch durchaus Glück, nicht für einen Fehler ihrer Fehler mit einer Niederlage bestraft zu werden.</p>
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<p>Aue begann das Spiel mit dem Plan, Union hoch zu pressen, gab diesen Versuch aber nach wenigen Minuten auf. Hannes Drews sah, dass seine Mannschaft im Pressing keinen Zugriff bekam und Union sich stattdessen stabil und über andere Räume als erwartet im Aufbau freispielte. (Christian Tiffert: "Um sowas zu sehen, hat man einen Trainer.") Auf den ersten Blick könnte Unions Formationswechsel erklären, warum Aue andere Gegebenheiten als erwartet und vorbereitet vorfand. Das ist aber nicht ganz richtig, denn im Spielaufbau bildete Union immer noch Dreierketten, indem entweder Stephan Fürstner zwischen die Innenverteidiger zurückfiel oder einer der Außenverteidiger etwas tiefer blieb und nur einer ins Mittelfeld aufrückte.</p>
<p>Wichtiger dafür, wie Union Aues Pressing umging, war, dass verschiedene Unioner ausnutzten, dass Aue personenorientiert Druck ausüben wollte. Mit Freilauf-Bewegungen im richtigen Moment konnten sich Union Spieler so selbst anbieten und (weil sie von ihren Gegnern verfolgt wurden) Räume hinter sich öffnen. Vor allem Kroos machte das einige Male gut, in dem er aus dem Zentrum nach hinten lief, den Ball bekam, schnell weiterspielte und hinter ihm etwa Prömel anspielbar wurde. (Ein gutes Beispiel für diese Lösung ist die Doppelchance nach acht Minuten.)</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Pedersen Rizzuto" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Aue-9.jpg">
<p class="caption">Eins der vielen klaren Duelle: Pedersen gegen Rizzuto. Photo: <a class="reference external" href="http://union-berlin.com/2018/03/11/stuck-middle-no-goal-show-vs-aue/">Union in Englisch</a></p>
</div>
<p>Wenn es Union nicht gelang, Aues Deckungsschema mit Dynamik zu brechen, gab es (vor allem wenn Union versuchte, anzugreifen) überall auf dem Feld eins-gegen-eins Duelle, von Aues beiden Stürmer gegen Unions Innenverteidiger, über Nazarov und Fürstner in ihren Zwischenpositionen bis zu Aues Dreierkette, die sich (mit Unterstützung der Flügelverteidiger) um Unions Offensivreihe kümmerte.</p>
<p>Hier liegt auch der Grund für die Zerfahrenheit des Spiels. Wie vielen Bundesligamannschaften gelang es Union nicht, die Defensivzuordnungen Aues konstant auseinander zu spielen. Das ist natürlich kein Schicksal, sondern lag daran, dass André Hofschneiders Mannschaft die dazu notwendigen Mittel nicht oft oder konsequent genug einsetzte. Die Außenverteidiger rückten offensiv nicht so radikal mit auf, wie man das von ihnen schon gesehen hat, und konnten deshalb nicht helfen, Überzahlsituationen auf den Flügeln zu schaffen. Wenn sie das aber nicht taten, konnten Aues Flügel mit verteidigen und es Skrzybski und Gogia schwer machen, sich auf den Flügeln durchzusetzen. Und auch das Bewegungsspiel wie oben von Kroos und unten von Fürstner beschrieben wurde zu selten umgesetzt, insbesondere von Prömel und Kroos wenn Stephan Fürstner im Mittelfeld in Ballbesitz war.</p>
<p>Wenn wirkliche Lösungen und etwa freie Anspielstationen fehlen, sieht das resultierende Spiel ideenlos, statisch oder ungenau aus. Dabei hatten beide Mannschaften in der Tat ganz ordentliche Passquoten (je 82%) und erspielte sich Union mehr klare Chancen als in einigen Spielen in dieser Saison, während Aue zu halbwegs gefährlichen Angriffen kam.</p>
<p>Diese Angriffe wurden nicht selten von Calogero Rizzuto eingeleitet, der entweder, weil er schneller umschaltete als Pedersen, oder weil der Däne nicht mit aufgerückt war, einige Male viel Platz vor Unions Viererkette hatte. Diese Räume öffnete aber auch Unions Pressing, das unzusammenhängend und verspätet war. Kroos und Prömel sollten offenbar aus dem Mittelfeld nach vorn rücken und dabei helfen, Druck auf Aues Aufbau auszuüben. Die Wege, die sie dazu zurück legen müssen waren aber zu weit und die Auslöser zu spät, um damit erfolgreich zu sein. So ließ man damit lediglich Löcher in der Zentrale aufreißen.</p>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="SdS" src="https://eiserneketten.de/images/manndisorientiert.gif">
<p class="caption">Ein schneller, stringenter Union Angriff aus koordinierter Spieleröffnung</p>
</div>
<p>Eine Ausnahme zum oben beschriebenen Missstand in Unions Umgang mit Aues Defensive war die Chance für Hosiner nach 5 Minuten. Union tat hier mal genau das, was es braucht, um sich dagegen durchzusetzen. Zunächst Pedersen im Spielaufbau nicht nach vorn auf und war so weiter hinten, als Rizzuto ihn hätte aufnehmen wollen. Der Linksverteidiger war also frei, was Stürmer Ridge Munsy zwang, ihn anzulaufen, nachdem er von Torrejón den Ball erhielt. Gleichzeitig bot sich Fürstner an, und stellte so dynamisch Überzahl in der ersten Linie von Unions Spiel her (was Hannes Drews in der Pressekonferenz mit 'overload auf einer Seite' meinte). Die Routiniers Torrejón und Fürstner spielten einen Doppelpass, mit dem der Routinier aufrücken konnte. Auch Akaki Gogia bewegte sich im richtigen Moment in den Raum, in dem er am meisten Freiheiten hatte und die Auer Zuordnung am unklarsten war: dem Dreieck zwischen linkem Innenverteidiger, Sechser und Flügelverteidiger im rechten offensiven Halbraum Unions. Der direkte Pass auf Hosiner, den Gogia vielfach versuchte, kommt einmal an und Hosiner zum Schuss.</p>
<p>Aues Tiffert hatte also nicht ganz recht, als er sagte, Union sei "eigentlich nur zu Chancen gekommen, wenn wir ihnen den Ball direkt vor die Füße gespielt haben, wie in den fünf Minuten vor der Halbzeit."</p>
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<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/236b559b297247c99382ef0a30f3366b" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Die Dreierkette sichert Sollbruchstellenhttps://eiserneketten.de/posts/union-schliesst-lucken/2018-02-10T23:04:01+01:002018-02-10T23:04:01+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Duesseldorf-14_prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/89-fcuf95.png">
<p class="caption">Spieltag 22, 11. Februar: 1. FC Union 3 - 1 Fortuna Düsseldorf. Die Aufstellungen zu Beginn, Union nur mit einer (dafür essentiellen) Änderung, Düsseldorfs 532 mit 2-1 Mittelfeld spiegelt Unions Formation.</p>
</div>
<p><em>Mit der besten Leistung der Saison schlägt Union Düsseldorf 3-1. Dabei zeigen sich zwar auch Sollbruchstellen, die aber ausreichend selten und meist gut gesichert wirklich brechen.</em></p>
<p>'Intensität' ist ein Begriff (oder Phänomen), mit dem man sich in der taktisch-analytischen Perspektive schwer tun kann. Denn mit welcher Intensität Mannschaften Fußball spielen (das heißt unter anderem: ihre taktischen Vorgaben umsetzen) ist offensichtlich relevant bis entscheidend dafür, wie erfolgreich sie sind und damit auch Teil des zu Erklärenden. Aber gleichzeitig ist es eine Kategorie, auf die man sich - wie auf 'Präzision im letzten Pass', 'Abgeklärtheit' oder 'Kreativität' - immer berufen kann um alles mögliche mit nicht wirklich primitiven, also grundlegenden, Faktoren scheinbar zu erklären. Dieses Spiel zwischen Union und Fortuna Düsseldorf war aber nun eines, das sehr durch Intensität geprägt wurde - nicht nur in den eigentlich fußballerischen Aktionen, aber auch darin.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/union-schliesst-lucken/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Duesseldorf-14_prev.jpg"></figure> <div><div class="figure align-right">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/89-fcuf95.png">
<p class="caption">Spieltag 22, 11. Februar: 1. FC Union 3 - 1 Fortuna Düsseldorf. Die Aufstellungen zu Beginn, Union nur mit einer (dafür essentiellen) Änderung, Düsseldorfs 532 mit 2-1 Mittelfeld spiegelt Unions Formation.</p>
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<p><em>Mit der besten Leistung der Saison schlägt Union Düsseldorf 3-1. Dabei zeigen sich zwar auch Sollbruchstellen, die aber ausreichend selten und meist gut gesichert wirklich brechen.</em></p>
<p>'Intensität' ist ein Begriff (oder Phänomen), mit dem man sich in der taktisch-analytischen Perspektive schwer tun kann. Denn mit welcher Intensität Mannschaften Fußball spielen (das heißt unter anderem: ihre taktischen Vorgaben umsetzen) ist offensichtlich relevant bis entscheidend dafür, wie erfolgreich sie sind und damit auch Teil des zu Erklärenden. Aber gleichzeitig ist es eine Kategorie, auf die man sich - wie auf 'Präzision im letzten Pass', 'Abgeklärtheit' oder 'Kreativität' - immer berufen kann um alles mögliche mit nicht wirklich primitiven, also grundlegenden, Faktoren scheinbar zu erklären. Dieses Spiel zwischen Union und Fortuna Düsseldorf war aber nun eines, das sehr durch Intensität geprägt wurde - nicht nur in den eigentlich fußballerischen Aktionen, aber auch darin.</p>
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<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>Nach der Systemumstellung in Bielefeld stellten sich vor dem Heimspiel gegen den Tabellenführer Union zwei Fragen: Sollte man beim 352 bleiben oder zur Viererkette zurückkehren? Und sollte der am Montag noch gesperrte Toni Leistner in einer der beiden Varianten zurück in die Startelf kommen? Beide Fragen beantworteten sich von selbst, als der etatmäßige Abwehrchef gemeinsam mit Marcel Hartel und Peter Kurzweg krank ausfiel. Union trat also wieder mit der Dreierkette Parensen-Torrejón-Friedrich und Felix Kroos als alleinigem Sechser an. Den unter der Woche nach Utah transferierten Damir Kreilach ersetzt Akaki Gogia im offensiven Mittelfeld (aber erstmal nicht im Herzen der Unioner, doch dazu später mehr.)</p>
<p>Die Entscheidung für diese Formation - zusammen mit Düsseldorfs spiegelndem 532 - und die eingangs erwähnte Intensität bestimmten den Rhythmus des Spiels: Union entfaltete mit und ohne Ball großen Druck auf Düsseldorf. Aber gleichzeitig bot sich den Gästen in den eigenen defensiven Halbräumen (also zwischen Kroos und den nach hinten arbeitenden Flügelverteidigern) viel Platz, wenn es ihnen einmal gelang, sich aus Unions Angriffspressing zu befreien.</p>
<p>Diese Konstellation kam zu Stande, weil sowohl die Flügelverteidiger als auch Achter Unions ihre jeweiligen Rollen offensiv und aggressiv interpretierten. So kam es in Ballbesitz gelegentlich zu 316 Staffelungen. Mehr Präsenz im letzten Drittel bedeutet dabei natürlich weniger Präsenz im Mittelfeldzentrum, wo Kroos ein gutes Spiel machte, im Aufbau aber kaum einbezogen werden konnte. Stattdessen eröffnete Union das Spiel oft über die Flügelverteidiger, die mit den aus dem Zentrum kommenden Hedlund und Gogia kombinierten. Wenn Pedersen und Trimmel von ihren (mehr als Außenverteidiger agierenden) Düsseldorfer Pendents aufgenommen wurden, rückten auch die Innenverteidiger auf - entweder mit Queerpässen kollektiv oder, vor allem in Person von Parensen, dribbelnd individuell. Schließlich gab es auch direkte lange Anspiele der Innenverteidiger in die letzte Linie.</p>
<p>Dabei half, dass sich Unions Halbverteidiger Julias Anmerkungen nach dem Spiel am Montag zu Herzen nahmen und sich trauten, im Aufbau breiter zu stehen und sich auch untereinander durch die erste Pressinglinie der Fortuna zu spielen. So gab es weniger hektisch-ungeplante Bälle in die Spitze (wenngleich hektisch-ungeplante Aktionen dann gelegentlich vorne zu sehen waren). Das beste Beispiel hierfür ist der Aufbau vor einer Halbchance nach genau 29 Minuten.</p>
</div>
<div class="section" id="sollbruchstelle">
<h2>Sollbruchstelle</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="Parensen" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Duesseldorf-15.jpg">
<p class="caption">Micha Parensen machte vor allem auch mit einigen guten Vorstößen mit dem Ball ein gutes Spiel, Photo: Felix/<a class="reference external" href="http://union-berlin.com/2018/02/10/kreilach-duesseldorf/">Union in Englisch</a></p>
</div>
<p>Die defensiven Auswirkungen dieser Spielweise waren dafür so etwas wie eine Sollbruchstelle in Unions Spiel. Düsseldorf spielt ohnehin gern möglichst schnell und direkt in die offensiven Halbräume. Florian Neuhaus ist dabei das entscheidende Scharnier in der eigenen Hälfte, Benito Raman oft derjenige, der sich in den Ziel-Räumen anbietet. Gerade weil Unions Pressing und Gegenpressing zwar intensiver waren, sich aber auch oft auf die vorderste Linie und (gute, riskante) Vorstöße von Kroos beschränkte, waren Aktionen, in denen Neuhaus seine busquetseske Pressingresistenz ausspielen konnte besonders effektiv. Neuhaus und Raman waren auch an Düsseldorfs Führungstreffer beteiligt, bei dem es allerdings Ayhan war, der den Ball (möglicherweise mit einem Foul) gewann und den Konter eröffnete den Neuhaus schließlich abschloss.</p>
<p>Dieses Tor fiel zwar aus Düsseldorfs einziger nennenswerter Chance in der ersten Hälfte, aber auch auf die einzige Weise, in der die Fortuna strukturelle Probleme Unions nutzen konnte.</p>
<p>Insgesamt war Union aber deutlich überlegen (xG 3.7 - 0.2), denn die Innenverteidiger stellten das 'soll' in Sollbruchstelle dar. Alle drei zeigten starke individuelle Leistungen und unterbanden immer wieder potentiell gefährliche Düsseldorfer Angriffe. Micha Parensen kam auf leistner-hafte sieben gewonnene Kopfballduelle, während Torrejón seine Endschnelligkeits-Defizite besser kompensierte als in jedem anderen Spiel dieser Saison. Darüber hinaus gelang es Friedrich und Parensen auch besser als noch in Bielefeld, im Herausrücken in die Halbräume Situationen einen Schritt früher zu entschärfen.</p>
<p>Die Dreierkette unterstützte diese Leistungen, in dem die drei Innenverteidiger sich gegenseitig mehr absichern konnten, als das in Unions etwas langsamen Innenverteidigung in der Viererkette möglich ist. Aber die Formation machte das in gewissem Maß auch erst nötig.</p>
<p>In der zweiten Halbzeit stellte Union um und zog Parensen neben Kroos ins Mittelfeld. Damit konnte man etwas früher Druck auf Düsseldorfs Befreiungsversuche ausüben und so die Zyklen in Unions Druckphase zu verkürzen.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Unions erste Annäherung an den Ausgleichstreffer nach der Halbzeit mit Pedersens Chaosdribbling ab 46:30. Trimmel bekommt den Ball von Friedrich und eröffnet den Angriff mit einem Pass auf Hedlund, der sich zunächst für das kurze Anspiel zeigt und dann in de freien Raum auf dem Flügel startet. Dort ist aber kein Durchkommmen, Hedlund verlagert das Spiel auf Pedersen, der in den Strafraum dribbelt und dabei auf die ihm eigene Weise Durchsetzungsfähigkeit, Verheddern und elegante Technik mischt und den Ball zu Polter bringt. Der Stürmer schafft es dann nicht, zum Abschluss zu kommen und symbolisiert damit auch, dass in Unions letzten Aktionen Abstimmung und Entschlossenheit oft noch fehlten.</p>
<div class="figure">
<img alt="Polter" src="https://eiserneketten.de/images/Union_v_Duesseldorf-23.jpg">
<p class="caption">Sebastian Polter staubte zwar zum 2-1 ab und kreierte gut seine eigene Großchance zur Entscheidung, vergab diese aber auch ebenso wie die Gelegenheit nach Pedersens Chaosdribbling, Photo: Felix/<a class="reference external" href="https://football-wildlife-media.com/portfolio/union-berlin-vs-dusseldorf/">Football & Wildlife Media</a></p>
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<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/7de5fb5fdd08421b94e8c6fb95187818" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Riskante Ruhehttps://eiserneketten.de/posts/riskante-ruhe/2017-11-04T21:05:35+01:002017-11-04T21:05:35+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/80-fcustpprev.png"></figure> <div><p><em>Union gewinnt einmal mehr ein Heimspiel gegen St. Pauli auf dramatische Weise, nachdem der Plan der Hamburger gut funktioniert.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Union-StPauli" src="https://eiserneketten.de/images/80-fcustp.png">
<p class="caption">Spieltag 13, 04. November: 1. FC Union 1 - 0 FC St. Pauli. Die Aufstellungen zu Beginn.</p>
</div>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/riskante-ruhe/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/80-fcustpprev.png"></figure> <div><p><em>Union gewinnt einmal mehr ein Heimspiel gegen St. Pauli auf dramatische Weise, nachdem der Plan der Hamburger gut funktioniert.</em></p>
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<img alt="Union-StPauli" src="https://eiserneketten.de/images/80-fcustp.png">
<p class="caption">Spieltag 13, 04. November: 1. FC Union 1 - 0 FC St. Pauli. Die Aufstellungen zu Beginn.</p>
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<!-- TEASER_END -->
<div class="section" id="warum-hat-felix-kroos-keinen-pass-nach-vorn-gespielt">
<h2>Warum hat Felix Kroos keinen Pass nach vorn gespielt?</h2>
<p>Na gut, fast keinen. Und auch seitwärts gespielte Pässe können offensiv produktiv sein, wenn sie den Ball an Positionen bringen, von denen es nach vorn weiter geht - von diesen Pässen hat Kroos einige gespielt, insbesondere in der Aufbaudreierkette mit Torrejón und Leistner. Und als letztes Zugeständnis muss gesagt werden, dass Kroos eben auch einmal mehr der tiefere Aufbauspieler im zentralen Mittelfeld und so eine Station weiter hinten als Prömel eingebunden war, es also nicht immer seine Aufgabe war, Pässe ins offensive Mittelfeld zu spielen.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Pässe FCU" src="https://eiserneketten.de/images/13-fcustp_passhscale.jpg" style="height: 400px;">
<p class="caption">Die Passgraphik von 11tegen11 für Union, an der die fehlenden Links zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld auffallen.</p>
</div>
<p>Aber hin und wieder darf das schon vorkommen, und in der Tat fiel es Unions Kapitän schwer, Pässe in die vorderen Mannschaftsteile zu spielen (siehe Graphik). Und das war nicht Kroos persönliches Problem, sondern die wesentliche offensive Schwierigkeit für Union insgesamt.</p>
<p>In der Spiel-Vorschau am Morgen im <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2017/11/04/nur-in-eine-richtung-weisend/">Textilvergehen</a> hatte ich als eine oder die zentrale Frage des Spiels benannt, wie Union die freien Räume neben St. Paulis alleinigem defensiven Mittelfeldspieler im 4141 System der Gäste nutzen (wollen) würde. Das Spiel wies die in dieser Frage enthaltene Hypothese insofern zurück, als St. Pauli sein System gegen Union deutlicher weiter zurückgezogen als zum Beispiel gegen Sandhausen oder zu Saisonbeginn gegen Dresden interpretierte. Statt mit den vier vorderen Spielern im Mittelfeld aggressiv den Zehnerraum und die offensiven Halbräume zu besetzen, traten die Hamburger Union mit einem tiefen Mittelfeldpressing entgegen, das häufig (und gerade in der zweiten Halbzeit) erst einige Meter jenseits der Mittellinie griff.</p>
<p>So überließ St. Pauli Union relativ große Teile des Spielfeldes, die damit gleichzeitig zum Ziel für Konter wurden (dazu gleich mehr), verhinderte aber Ballkontakte für Hartel, Gogia und Hedlund in den gefährlichsten Zonen (vor dem Strafraum) aus denen die größten Chancen vorbereitet werden. Dazu verfolgte Nehrig Hartel mannorientiert, wenn sich Unions Zehner weiter hinten Bälle abholen wollte. Vor ihm versperrten Litka, Buchtmann und Sobota das Zentrum und Anspiele auf Unions Außenstürmer, während Møller Dæhli etwas hinter Allagui hängend die ballführenden Unioner anlief.
Zu Aktionen in St. Paulis Zwischenlinienraum kam Union in der Folge vor allem mit Dribblings durch die Linien oder nach Ballgewinnen im Pressing und Gegenpressing, wie etwa nach 9 Minuten, als Hedlunds Pass zurück auf Polter nicht ankam. Der Plan B, Polter direkt lang anzuspielen, scheiterte dagegen immer wieder an Lasse Sobiech und Christopher Avevor.</p>
<p>Der Ansatz der Gäste kontrastierte deutlich zu Unions Pressing, dass meistens (wenn sich Nehrig im Aufbau fallen ließ) in 433-Staffelungen im Angriff begann. Und Das Spiel bot so schönes Anschauungsmaterial dafür, dass die Intensität von Pressing unabhängig davon, wo auf dem Feld der Druck ausgeübt wird, hoch sein kann.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Pässe" src="https://eiserneketten.de/images/13-fcustp_passascale.jpg" style="height: 400px;">
<p class="caption">Passgraphik für St. Pauli, die das im Durchschnitt geclusterte Mittelfeld und hohe Außenverteidiger zeigt. Die Graphiken stammen von 11tegen11 (<a class="reference external" href="https://twitter.com/11tegen11/">Twitter</a> | <a class="reference external" href="http://11tegen11.net/">Blog</a>), eine einfache Erklärung <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/expected-goals-was-ist-das-denn-auf-deutsch/">habe ich hier aufgeschrieben</a>.</p>
</div>
</div>
<div class="section" id="welche-position-haben-moller-daehli-sobota-und-buchtmann-gespielt">
<h2>Welche Position haben Møller Dæhli, Sobota und Buchtmann gespielt?</h2>
<p>Soweit zu den defensiven Aufgaben von St. Paulis Mittelfeldspielern. Beim Blick auf die Durchschnittspositionen ihrer Ballaktionen in der Graphik fällt aber vor allem auf, dass alle drei an der gleichen Stelle gestanden oder gelaufen zu sein scheinen und nur Litka den rechten Flügel. Zwar spielte Møller Dæhli nominell links im Mittelfeld, während Sobota und Buchtmann sich das Zentrum aufteilten, aber der Norweger bewegte sich mit dem Ball immer wieder in die Mitte und besetzte sogar hin und wieder die rechte Seite des Sechserraums.</p>
<p>Mit dem Ball tendierten außerdem alle drei nach links vorn. Diese Seite zog St. Pauli bei seinen Kontern vor, wohl auch, weil Christopher Trimmel etwas weniger spritzig und im Zweikampf anfälliger für schnelle Aktionen schien als Pedersen auf der Gegenseite.</p>
<p>Dass diese Rochaden mit wenig Reibungsverlust funktionieren liegt auch daran, dass alle drei ähnliche Spielertypen mit überlappenden Stärken sind.</p>
</div>
<div class="section" id="warum-hatte-st-pauli-so-viele-so-gute-chancen">
<h2>Warum hatte St. Pauli so viele so gute Chancen?</h2>
<p>Schon gegen Ende der ersten Halbzeit kam St. Pauli mehrfach dazu, nach Ballgewinnen im Mittelfeld, für die verschieden viel Aufwand nötig war, gefährliche Bälle in die Spitze zu spielen, aus denen aber aus verschiedenen unglücklichen Umständen keine Chancen wurden.</p>
<p>Das änderte sich nach etwa einer Stunde, als Allagui zuerst an Busk, dann an der Latte scheiterte. Die Gründe für Unions defensive Anfälligkeit lagen aber vor allem in den bereits beschriebenen, gut funktionierenden Defensivordnung St. Paulis. Denn die zwang Union, sein Aufbauspiel weit nach vorn zu verlagern und dabei außerdem recht große Risiken einzugehen. Obwohl Union mit dem ihm aufgezwungenen ruhigerem Ballbesitzspiel nicht unbedingt schlecht umging, erspielte es sich doch wenige Chancen. Zusammen mit dem Anspruch, das Spiel zu gewinnen, verstärkte das diese Dynamik mit zunehmender Spieldauer (bis bei St. Pauli Kräfte und die Bereitschaft, diese in Konter zu investieren, nachließ und vor der Schlussphase, in der die Ordnung des Spiels der Entropie anheim fiel).</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Trotz der Probleme Unions, die eigene Offensive zwischen St. Paulis Linien einzusetzen, hatten sowohl Hedlund als auch Gogia sehr sehenswerte Flicks in diesen Räumen. Doch keine dieser Aktionen war ganz - oder annährend? - so gut wie Mats Møller Dæhlis Hacken-Vorvorlage für eine sehr gute Chance von Bouhaddouz, die Pedersen mit einem Tackling beim Schuss blockte (76:15).</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/d19c6ebc94b2483481421cd5764d42d4" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Playing the Oddshttps://eiserneketten.de/posts/playing-the-odds/2017-10-29T20:42:38+01:002017-10-29T20:42:38+01:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/MSV_FCU_2017-10-29_15-11-43_FCU_6857-900prev.jpg"></figure> <div><p><em>Duisburg gelingt gegen Union ein spätes Ausgleichstor, nachdem Union sein bestes tat, dieses Szenario nicht zu verhindern. (Davon abgesehen, überhaupt in Führung gegangen zu sein.)</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Gogia Chance Photo Hupe" src="https://eiserneketten.de/images/MSV_FCU_2017-10-29_15-11-43_FCU_6857-900.jpg">
<p class="caption">Akaki Gogia in einem der wenigen Momente, in denen Union durch Duisburg spielen konnte, und bevor er nicht Polter anspielt, Photo: Hupe/<a class="reference external" href="http://www.union-foto-hupe.de/udb/displayimage.php?album=762&pid=133688#top_display_media">unionfoto</a>.</p>
</div>
<div class="figure align-right">
<img alt="MSV-Union" src="https://eiserneketten.de/images/79-msvfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 11, 29. Oktober: MSV Duisburg 1 - 1 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union kehrt zur Ligamannschaft zurück.</p>
</div>
<p>Die Grundzüge dieses Spiels waren aus den letzten Wochen und Unions letzten Partien bekannt: Gegen eine Mannschaft, die am Tabellenende steht, aber vielleicht etwas besser ist als ihr Punktestand, rückte Union Schnellangriffe in den Fokus seiner Offensivstrategie, ging in Führung und versäumte es danach, das Spiel ruhig zu kontrollieren. Während das zuletzt drei mal in Folge funktionierte, holte die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht immer so sein würde, Jens Kellers Mannschaft in Duisburg in Form eines späten 1-1 ein.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/playing-the-odds/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/MSV_FCU_2017-10-29_15-11-43_FCU_6857-900prev.jpg"></figure> <div><p><em>Duisburg gelingt gegen Union ein spätes Ausgleichstor, nachdem Union sein bestes tat, dieses Szenario nicht zu verhindern. (Davon abgesehen, überhaupt in Führung gegangen zu sein.)</em></p>
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<img alt="Gogia Chance Photo Hupe" src="https://eiserneketten.de/images/MSV_FCU_2017-10-29_15-11-43_FCU_6857-900.jpg">
<p class="caption">Akaki Gogia in einem der wenigen Momente, in denen Union durch Duisburg spielen konnte, und bevor er nicht Polter anspielt, Photo: Hupe/<a class="reference external" href="http://www.union-foto-hupe.de/udb/displayimage.php?album=762&pid=133688#top_display_media">unionfoto</a>.</p>
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<img alt="MSV-Union" src="https://eiserneketten.de/images/79-msvfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 11, 29. Oktober: MSV Duisburg 1 - 1 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union kehrt zur Ligamannschaft zurück.</p>
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<p>Die Grundzüge dieses Spiels waren aus den letzten Wochen und Unions letzten Partien bekannt: Gegen eine Mannschaft, die am Tabellenende steht, aber vielleicht etwas besser ist als ihr Punktestand, rückte Union Schnellangriffe in den Fokus seiner Offensivstrategie, ging in Führung und versäumte es danach, das Spiel ruhig zu kontrollieren. Während das zuletzt drei mal in Folge funktionierte, holte die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht immer so sein würde, Jens Kellers Mannschaft in Duisburg in Form eines späten 1-1 ein.</p>
<!-- TEASER_END -->
<p>Dafür, dass eine andere Struktur in den Angriffsbemühungen effektiver hätte sein können, gab es (ebenfalls wie in den letzten Spielen) auch in der ersten Halbzeit Anhaltspunkte. So folgte Felix Kroos Abschluss nach Toni Leistners Dribbling in den Strafraum in der elften Minute auf die erste kurze Ballbesitzphase Unions nach Minuten, in denen es keinen einzigen angekommenen Pass gab. In dieser Situation schob Union das eigene Aufbauspiel in der Innenverteidigung bis weit in die gegnerische Hälfte und verkleinerte so den Raum, den Duisburgs 442 Defensivordnung verteidigen konnte, gemeinsam mit der Zahl der nötigen gelungenen Aktionen, um diese Ordnung aufzubrechen. Auch wenn diese Szene sich nur bedingt als Kopiervorlage für das Offensivspiel insgesamt eignet, zeigte sie immerhin, dass es einen anderen Weg als sehr früh und schnell vertikal gespielte Bälle in die Tiefe gab.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Trimmel" src="https://eiserneketten.de/images/Trimmel-assist_shot-locations.png">
<p class="caption">Christopher Trimmels Vorlagen (schwarz) und die daraus entstehenden Schüsse (rot), noch vor dem aktuellen Spieltag. Die dargestellten Daten stammen von StrataData, sind Eigentum von <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/playing-the-odds/www.stratagem.co">Stratagem</a> Technologies und die Grundlage der <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/playing-the-odds/www.stratabet.com">StrataBet</a> Sports Trading Platform und StrataBet <a class="reference external" href="http://app.stratabet.com/recommendations">Premium Recommendations</a>.</p>
</div>
<p>Diese Strategie kritisierte Jens Keller nach dem Spiel in ihrer Ausführung, indem er bemängelte, die Mannschaft habe zu wenige der Sprints in das offensive Drittel gezeigt, die es braucht, um sie effektiv umzusetzen. Wie diese Diagnose genau gestützt, und insbesondere von einem anderen Fehlermodus unterschieden werden kann, in dem diese Sprints zwar angedeutet, aber nicht genau genug angespielt werden, weiß ich nicht genau. Vor allem, da zu diesem Stil notwendigerweise Bälle nach vorn mit relativ geringer Ankommensrate gehören, fehlgeschlagene Versuche also auch häufig sind, wenn die Spielweise funktioniert.</p>
<p>Gerade in diesem Spiel hatten diese Läufe, vor allem von Hedlund und Gogia, aber auch nicht nur positive Effektive, wenn sie unternommen wurden. Wenn die beiden Union Außen in Räume hinter Duisburgs Abwehr starteten oder das versuchten, konnten sie nicht mehr die Räume zwischen den Duisburger Linien besetzen. Vor allem in den seitlichen Rechtecken, die sich zwischen den Viererketten der Hausherren aufspannten, war dann oft kein Union-Spieler. Das lag auch daran, dass Kroos und Prömel im Aufbau meist recht tief spielten und so diese (durch Hedlund und Gogias vertikale Bewegungen immerhin für Momente noch vergrößerten) Räume nicht besetzen konnten, während Unions Außenverteidiger in ihrer Vorwärtsbewegung auf den Flügeln bleiben.</p>
<p>So fand Union keine erfolgsstabilen Lösungen - außer den Freistößen von Christopher Trimmel, mit denen der Rechtsverteidiger ein weiteres Tor vorbereitete. Weil man auch danach (wieder) nicht zu defensivem Ballbesitz fand, kam Duisburg zu Chancen und letztlich dem Ausgleich.</p>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Der Moment mit dem größten spielerischen Überraschungseffekt war der Anstoß, bei dem Sebastian Polter den Mittelpunkt mit zwei seitlichen Schritten verlud und Marcel Hartel nach vorne anspielte, der in diesem Moment die Bewegung in die Tiefe zeigte, die Union später vermissen ließ. Aber auch, dass der nächste Pass (auf Hedlund) schon wieder nicht mehr ankam, versinnbildlichte dieses Spiel.</p>
<p>Aber erneut ist zum Schluss eine Rabona von Hartel erwähnenswert, nach 53:15 Minuten, im Aufstehen und unter Druck, nachdem Prömel und der ex-Kölner übereinander hinfielen.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/8bf5d4653d4a4855ac39e28b2fcb3608" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Goes a long wayhttps://eiserneketten.de/posts/goes-a-long-way/2017-10-22T02:33:16+02:002017-10-22T02:33:16+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/20171021_FCU-Fuerth_0135prev.jpg"></figure> <div><p><em>Union gewinnt ein von einem frühen Tor geprägtes Spiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth mit 3-1, wackelt zwischendurch aber wieder.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Union-Fürth" src="https://eiserneketten.de/images/77-fcusgf.png">
<p class="caption">Spieltag 11, 21. Oktober: 1. FC Union 3 - 1 SpVgg Greuther Fürth. Die Aufstellung zu Beginn, Dursun kam sehr früh. Diese Graphik ist ziemlich voll auf kurzem Raum, weil das Spiel das war</p>
</div>
<p>Im Vorfeld des Spieles hatte Fürth verlautbaren lassen, auswärts gegen hoch favorisierte Unioner die Defensive in den Vordergrund stellen zu wollen und aus einer Verteidigung heraus kontern zu wollen. Dieser Plan von Trainer Damir Burić war mit dem 1-0 durch Peter Kurzweg hinfällig. Dieses Tor, das Kurzweg in seiner dritten Liga-Minute für Union erzielte, nachdem er im Pressing den Ball gewann, eine weite Distanz im Sprint überbrückte und überlegt abschloss, goes a long way dazu, die taktische Geschichte des Spiels zu erzählen.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/goes-a-long-way/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/20171021_FCU-Fuerth_0135prev.jpg"></figure> <div><p><em>Union gewinnt ein von einem frühen Tor geprägtes Spiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth mit 3-1, wackelt zwischendurch aber wieder.</em></p>
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<img alt="Union-Fürth" src="https://eiserneketten.de/images/77-fcusgf.png">
<p class="caption">Spieltag 11, 21. Oktober: 1. FC Union 3 - 1 SpVgg Greuther Fürth. Die Aufstellung zu Beginn, Dursun kam sehr früh. Diese Graphik ist ziemlich voll auf kurzem Raum, weil das Spiel das war</p>
</div>
<p>Im Vorfeld des Spieles hatte Fürth verlautbaren lassen, auswärts gegen hoch favorisierte Unioner die Defensive in den Vordergrund stellen zu wollen und aus einer Verteidigung heraus kontern zu wollen. Dieser Plan von Trainer Damir Burić war mit dem 1-0 durch Peter Kurzweg hinfällig. Dieses Tor, das Kurzweg in seiner dritten Liga-Minute für Union erzielte, nachdem er im Pressing den Ball gewann, eine weite Distanz im Sprint überbrückte und überlegt abschloss, goes a long way dazu, die taktische Geschichte des Spiels zu erzählen.</p>
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<p>Durch den frühen Rückstand war der Tabellenvorletzte gezwungen, selbst zu agieren, und hatte dabei große Schwierigkeiten. Union dagegen konnte sich ganz auf das konzentrieren, was es für seine Stärken hält: Die Verteidigung von hohen Bällen und vor allem das Pressing und Umschaltspiel.</p>
<div class="section" id="unions-funktionierender-pressingmechanismus">
<h2>Unions funktionierender Pressingmechanismus</h2>
<p>Auffällig war dabei vor allem dass ein Pressingmechanimus Unions besonders gut funktionierte: Wenn Fürth in seiner Dreierkette versuchte, das Spiel aufzubauen, stellte die linke Pressingspitze Unions den Pass des zentralen Aufbauspielers Caligiuri nach rechts zu, während die zweite Spitze Caligiuri selbst anlief und dabei zusammen mit den zentralen Mittelfeldspielern Anspiele ins zentrale Mittelfeld verhinderte. Kam der Ball so zum halblinken Innenverteidiger rückte Unions Pressing mit diesem Pass heraus und ließ ihm nur die Option, weiter nach links auf Wittek zu spielen. Dem gingen zur Seite das Spielfeld und nach vorn Anspielstationen aus, während er (normalerweise von Gogia) unter Druck gesetzt wurde). Es folgten Befreiungsschläge und Ballverluste. Angesichts solcher Situation (und des Spiel- und Saisonverlaufs) ist verständlich, dass Wittek nach dem Spiel recht niedergeschlagen wirkte:</p>
<blockquote>
Außer langen Bällen haben wir keine Optionen gehabt. Die erste Hälfte war einfach nicht gut von uns.</blockquote>
<p>Aber auch in den Situationen, in denen dieser oder ein anderer Mechanismus in Unions Pressing nicht griff und es Fürth gelang, ins zentrale Mittelfeld zu spielen, resultierten daraus (in der ersten Halbzeit) kaum Torchancen. Während Trainer Burić das vor allem mit Unions guter Defensivstaffelung und guten Leistungen von Schönheim und Leistner begründete, machte sich in einigen Situationen auch schlecht fehlende individuelle Qualität der Franken bemerkbar. Zwar war der sehr gute Jürgen Gjasula etwas höher und damit besser eingebunden als zuletzt, als er es öfter war, der in die erste Aufbaulinie zurück fiel. Aber wenn ein anderer Fürther als Gjasula Gelegenheit hatte, freie Räume anzuspielen oder sich in solche aufzudrehen geschah das zu selten. Gerade Aycicek hat mehr technische als strategische Qualität. Fürth fehlte hier (gerade im Vergleich zum <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/so-you-dont-have-to/">Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der letzten Saison</a>) ein weiterer Verbindungsspieler wie es Robert Zulj hätte sein können, der in Hoffenheim verletzt ist.</p>
</div>
<div class="section" id="union-offensiv">
<h2>Union offensiv</h2>
<p>Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel habe ich Jens Keller gefragt, warum seine Mannschaft erst nach dem 3-1 das Spiel mit ruhigem Ballbesitz kontrolliert hat, und ob das nicht etwas wäre, was man schon früher in Spielen anstreben würde. Während Keller dem zunächst zustimmte monierte er dann <em>im Gegenteil</em>, dass seine Mannschaft nach Ballgewinnen nicht entschlossen und schnell genug "ins Tempo gegangen" sei. Während diese Diagnose von Unions Umschaltspiel nicht falsch ist, sind durchaus Zweifel erlaubt, ob dies das effektivste Mittel gegen Fürth hätte sein können. Unions beide besten Chancen nach dem 1-0 (eine Doppelchance in der 17. Minute und das 2-0) entstanden nicht aus Kontern, sondern Positionsangriffen.</p>
<p>Wenn es zu solchen Angriffen kam, verteidigte Fürth in 541 oder 5131-Staffelungen. Beide Varianten ließen (wie vor dem Spiel <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2017/10/21/alle-flueche-aufgebraucht-danke-jens-keller/">angekündigt</a>) Gogia und Hedlund Platz, sich in den Halbräumen zwischen Fürths Verteidigungslinien anzubieten. Dass Fürth nicht zu weit von ihnen entfernt und unkompakt stehen wollte, öffnete auf den Flügeln Räume für die Außenverteidiger, die in beiden Situationen Trimmel für Vorstöße nutzte. Während Gogia bei seinem Tor den Ball in eben der beschriebenen Situation bekam, entschied sich Trimmel bei Hartels und Polters noch deutlich größerer Chance, zur Grundlinie durchzulaufen und den Ball in typischer Weise zurückzulegen - woran ihn dezidiert niemand hinderte.</p>
</div>
<div class="section" id="zweite-halbzeit">
<h2>Zweite Halbzeit</h2>
<p>Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit wirkte sich Unions Mangel an Pässen, die offene Räume zu finden über Raumgewinn nach vorne stellten, negativ für die Heimmannschaft aus. Weil Union den Ball zu oft verlor und außerdem nicht mehr hoch presste kam Fürth zu mehr Aktionen in Tornähe, obwohl die Gäste weiterhin nicht wirklich verlässlich konstruktiv spielten. Witteks Fernschusstor war zwar kein Systemfehler (und wie sich einige Minuten später zeigte nicht reproduzierbar), fiel Fürth aber in einer Drangphase zu.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Wittek Pressing" src="https://eiserneketten.de/images/20171021_FCU-Fuerth_0135.jpg">
<p class="caption">Witteks Optionen waren oft limitiert, Photo: <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2017/10/21/alle-flueche-aufgebraucht-danke-jens-keller/">Stefanie Fiebrig</a></p>
</div>
<p>In der Folge presste Union zwar wieder höher aber oft unzusammenhängend und ohne das zentrale Mittelfeld dabei mit nach vorn zu ziehen. Deshalb kam Fürth besser dazu, aus der Abwehr in die nächste Linie zu spielen. Außerdem stellte Fürth etwas um: Für Aycicek kam mit Raum ein neuer Rechtsaußen, der Torres erlaubte, ins Zentrum zu rücken, wo er besser mit Gjasula harmonierte und Fürths Dreh- und Angelpunkt mehr Auswege anbot. Mit Narey und später Hofmann hatte man außerdem mehr Präsenz im Sturmzentrum und so ein etwas größeres Ziel für die langen Bälle.</p>
<p>Erst mit Michael Parensens Einwechslung kam (im Sinn von korrelierte) die letzte Wendung des Spiels. Gegen Fürther, die alles nach vorn warfen, hatte Union in schneller Folge drei Großchancen bis Simon Hedlund das Spiel entschied, nachdem er schon die beiden Ballgewinne zu den beiden Kontern zuvor geleistet hatte. Union konnte nun den Ball halten und ermüdete Fürther laufen lassen. Das auch in wirklich umkämpften Phasen zu tun, ist schwieriger, könnte aber Nerven und Angst vor Ausgleichstoren, von der Hedlund nach dem Spiel sprach, ersparen.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Eine Gegenpressingaktion Unions nach vier Minuten zeigte gut, warum es der Mannschaft von Jens Keller, die hier mit 6 Spielern einen Pass der Gäste in den Sechserraum presste, lag, Fürth das Spiel machen zu lassen - respektive, das zu versuchen.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/f4313797b5624fb18bf54e0fc23dda95" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Warum diese Union Mannschaft ein schlechter Tanzpartner wärehttps://eiserneketten.de/posts/warum-diese-union-mannschaft-ein-schlechter-tanzpartner-waere/2017-10-15T20:12:44+02:002017-10-15T20:12:44+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Regensburg-Union" src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.</p>
</div>
<p>Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/warum-diese-union-mannschaft-ein-schlechter-tanzpartner-waere/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcuprev.png"></figure> <div><p><em>Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.</em></p>
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<img alt="Regensburg-Union" src="https://eiserneketten.de/images/76-regfcu.png">
<p class="caption">Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.</p>
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<p>Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.</p>
<!-- TEASER_END -->
<div class="section" id="union-kann-schlecht-fuhren">
<h2>Union kann schlecht führen</h2>
<p>Was dann geschah ist nicht neu in dieser Saison: Union ging mit der Führung nicht sonderlich geschickt um und verzichtete einmal mehr auf ruhiges Ballbesitzspiel und Spielkontrolle.</p>
<p>Das ist offensichtlich Absicht: Das Trainerteam und seine Mannschaft möchte lieber jeden Umschaltmoment nutzen, als das Spiel in einem langsameren Rhythmus zu bestimmen. Dass einige der Konter in der ersten Halbzeit zumindest im Ansatz gefährlich waren, scheint diese Entscheidung auch zu untermauern. So zu argumentieren unterschlägt aber sowohl defensive wie offensive Gegebenheiten.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="Screenshot538" src="https://eiserneketten.de/images/fcureg538xg.png">
<p class="caption">Die 538 Statistiken mit projizierten Ergebnis-Wahrscheinlichkeiten von vor dem Spiel.</p>
</div>
<p>Denn einerseits war Regensburg durchaus einige Male gefährlich, machte mit vielen schlecht gewählten Abschlüssen aber wenig aus den Spielanteilen, die Union dem Jahn überließ. Ablesen lässt sich das an den <em>xG</em> Statistiken von <a class="reference external" href="https://projects.fivethirtyeight.com/soccer-predictions/bundesliga-2/">FiveThirtyEight</a>, in denen Regensburg am Ende deutlich führte, wenn man auf Aktionen in Tornähe schaut (non-shot xG), aber zurücklag, wenn man nur die abgegebenen Schüsse in Betracht zieht (shot based xG). Natürlich hat das auch mit der effektiven Verteidigung in der letzten Linie Unions zu tun, ist gegen effizientere Gegner aber durchaus riskant.</p>
<p>Andererseits kamen Unions gefährlichste Offensivszenen zu Stande, wenn der Ball ein paar Pässe lang gehalten und konstruktiv aufgebaut wurde - und nicht nach den oft etwas unsauber ausgeführten Kontern. Ersteres Mittel öfter einzusetzen wäre also die defensiv stabilere, aber nicht unbedingt eine defensivere Option gewesen.</p>
<p>In einem Wort: Union kann schlecht führen.</p>
</div>
<div class="section" id="mittelfelder">
<h2>Mittelfelder</h2>
<p>Auch die Konstellation der Formationen beider Mannschaften (Regensburgs flaches 442 gegen Unions 433/4231) hätte dem Team von Jens Keller eigentlich Gelegenheit geben sollen, das Mittelfeldzentrum mit der 3-2 Überzahl dort zu kontrollieren. Vor allem, wenn Hedlund und Gogia mit wie zuletzt recht tiefen und zentralen Grundpositionen diese Überzahl noch erweitert hätten.</p>
<p>Das haben sie aber nicht, was uns zum zweiten Aspekt des Spiels bringt: der Rolle der Außen, die wieder mehr wie echte Außen spielten, und von Hartel, der sich deutlich seltener als bisher neben Prömel oder Kroos fallen ließ.</p>
<p>Stattdessen wich "der U21 Nationalspieler" öfter in den linken Halbraum aus. Das war ein Grund für Hedlunds breite Positionierung und diente dazu, bei den angestrebten Kontern größere Präsenz in der Offensive zu haben. In der Tat kam Union so zu mehreren Kontern, bei denen die vier Offensivakteure eine isolierte Viererkette angreifen konnten, die nicht einmal komplett war, wenn einer der Verteidiger durch einen verlorenen Zweikampf aus dem Spiel genommen wurde. Das geschah einige Male, weil Regensburgs Abwehrspieler Hartel ins Mittelfeld verfolgten.</p>
<p>Andererseits verlor Union so das Übergewicht im Zentrum - auf das man, wie gesagt, aber ja keinen Wert legte.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Nach 10 Minuten bekommt Regensburg eine Ecke, die Union zuerst unvollständig, dann erfolgreich klärt. Dieser erfolgreiche Befreiungsschlag landet (tief im linken Halbraum) bei Hedlund, der daraufhin einen spektakulär schlechten Fehlpass zurück ins eigene defensive Mittelfeld spielt.</p>
<p>Diese Szene war auffällig, da nach Regensburgs vielen Flanken und Standardsituationen Union noch mehrmals versuchte, sich über Hedlund zu befreien, der Schwede in der Folge aber nicht mehr an den Ball kam. Genauer zu betrachten, ob das daran lag, dass Hedlund schlecht stand oder reagierte, oder ob eine andere Staffelung sinnvoll gewesen wäre, hätte einer der interessanten Analyseaspekte des Spiels sein können - ist aber nur anhand des Fernseh-Bildmaterials nicht aufzulösen und fällt deshalb aus.</p>
<p>Eine lobende Erwähnung gibt es für den Rabona Steilpass von Hartel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/bc4e41766c794c178ea9aeaf79c5d0dc" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Eigentlich guthttps://eiserneketten.de/posts/eigentlich-gut/2017-09-16T10:11:11+02:002017-09-16T10:11:11+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/72-fcuebsprev.png"></figure> <div><p><em>Ein stark verbessertes Union erreicht mit reanimiertem Pressing und ausbaufähiger Chancencreation gegen Braunschweig ein, allerdings nicht ungefährdetes, Unentschieden - nur.</em></p>
<div class="section" id="union-presst-anders-aber-vor-allem-mehr">
<h2>Union presst anders, aber vor allem mehr</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/72-fcuebs.png">
<p class="caption">Spieltag 6, 15.September: 1. FC Union 1 - 1 Eintracht Braunschweig. Die Aufstellung zu Beginn, in der zweiten Halbzeit stellte Braunschweig auf eine 4132 Ordnung um.</p>
</div>
<p>Nachdem Unions Pressing in den ersten Spielen dieser Saison deutlich weniger effektiv war als in der vergangenen, war es in dieser Partie wieder deutlich präsenter. Dazu trug neben einigen Faktoren, die nicht im engeren Sinn taktisch waren, auch eine leichte Änderung der Rollenverteilung bei.</p>
<p>Zu den nicht-direkt taktischen Randbedingungen gehörte die leichte Ergebniskrise Unions, das mit einer Serie von drei sieglosen Spielen in die Partie ging. Die Bilanz Braunschweigs ist - bei nicht sehr viel niedrigeren Ansprüchen - zwar nicht besser, aber der Heimvorteil und die Spielanlage beider Mannschaften reichten aus, Union die Rolle der aktiven Mannschaft zuzuweisen-bis-aufzuzwingen.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/eigentlich-gut/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/72-fcuebsprev.png"></figure> <div><p><em>Ein stark verbessertes Union erreicht mit reanimiertem Pressing und ausbaufähiger Chancencreation gegen Braunschweig ein, allerdings nicht ungefährdetes, Unentschieden - nur.</em></p>
<div class="section" id="union-presst-anders-aber-vor-allem-mehr">
<h2>Union presst anders, aber vor allem mehr</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/72-fcuebs.png">
<p class="caption">Spieltag 6, 15.September: 1. FC Union 1 - 1 Eintracht Braunschweig. Die Aufstellung zu Beginn, in der zweiten Halbzeit stellte Braunschweig auf eine 4132 Ordnung um.</p>
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<p>Nachdem Unions Pressing in den ersten Spielen dieser Saison deutlich weniger effektiv war als in der vergangenen, war es in dieser Partie wieder deutlich präsenter. Dazu trug neben einigen Faktoren, die nicht im engeren Sinn taktisch waren, auch eine leichte Änderung der Rollenverteilung bei.</p>
<p>Zu den nicht-direkt taktischen Randbedingungen gehörte die leichte Ergebniskrise Unions, das mit einer Serie von drei sieglosen Spielen in die Partie ging. Die Bilanz Braunschweigs ist - bei nicht sehr viel niedrigeren Ansprüchen - zwar nicht besser, aber der Heimvorteil und die Spielanlage beider Mannschaften reichten aus, Union die Rolle der aktiven Mannschaft zuzuweisen-bis-aufzuzwingen.</p>
<!-- TEASER_END -->
<p>Union konnte damit aber auch ganz gut leben, denn Braunschweigs Hintermannschaft gehört nicht zu den spielstärksten der Liga, insbesondere Torhüter Fejzic ist in seinem Passspiel nicht besonders sicher. Das erhöht den Ertrag von hohen Pressingaktionen und erlaubte es Union, gegen den Ball größere Risiken einzugehen als zuletzt.</p>
<p>'Größere Risiken' heißt hier, dass die Doppelsechs (vertikal gestaffelt) weiter aufrückte, größere Räume zwischen sich und der letzten Linie ließen und weniger Kapazitäten hatten, die Abwehr in der Verteidigung von Bällen zu unterstützen, mit denen Braunschweig das Pressing kontrolliert überspielte. Andererseits war das Risiko des Zustandekommens solcher Situationen geringer, wobei auch die bereits angedeutete Umstellung half:</p>
<p>Während in den vergangenen Spielen der zentrale offensive Mittelfeldspieler im Pressing neben Sebastian Polter in die Spitze rückte, orientierte sich Marcel Hartel nun in dieser Position enger am jeweils weiter zurückfallenden Sechser Braunschweigs. Er verfolgte so Samson, wenn dieser sich für etwas kürzere Anspiele anbot, oder rückte auf Boland heraus, wenn der seitlich abkippte. So wurde Unions Pressing seltener überspielt als etwa gegen <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/erst-schlecht-dann-glucklich-dann-nicht/">Düsseldorf</a>. Dank Polters Qualitäten im Zweikampf und Fejzic erratischer Ballverteilung kam Union außerdem zu wertvollen Ballgewinnen, auch wenn unkontrollierte Befreiungsschläge natürlich die häufigere Folge funktionierenden Pressings sind. Gegen diese war Union aber ähnlich gut gewappnet wie in der letzten Saison, auch und vor allem, weil Toni Leistner zu seiner 16/17 Form zurück fand.</p>
</div>
<div class="section" id="angriffsauslosung">
<h2>Angriffsauslösung</h2>
<p>Auch im Aufbau zeigte sich Union im Vergleich zur Niederlage in Düsseldorf verbessert. Mit Hartel, der aus dem offensiven Mittelfeld immer wieder Schleifen lief, um sich im Aufbau anzubieten, hatte man mehr Optionen. Die Sechser nutzten ihre Überzahl in ihrem Raum im Mittelfeld besser und spielten viele Ablagen auf die Außenverteidiger, deren Vorstöße von wechselhaftem Erfolg gekrönt waren, wobei vor allem von Pedersen technische starke Aktionen in Erinnerung bleiben. Vor allem aber spielten die Innenverteidiger viele Pässe direkt auf die offensiven 'Außen', die erneut gut die Halbräume besetzten. Hedlund war dabei unter anderem effektiver, weil Braunschweigs rechte Abwehrseite deutlich schwächer war als die linke mit Reichel und Boland. Gogia dagegen war etwas weniger produktiv, was vor allem an kleinen Ungenauigkeiten nicht nur in seinem eigenen Spiel lag.</p>
<div class="figure align-right">
<img alt="FCU-EBS xG" src="https://eiserneketten.de/images/06fcuebsxg538.png">
<p class="caption">Die <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/expected-goals-was-ist-das-denn-auf-deutsch/">expected goal</a> Zahlen von <a class="reference external" href="https://projects.fivethirtyeight.com/soccer-predictions/bundesliga-2/">FiveThirtyEight</a> zeigen Union zum dritten Mal in Folge mit einem schlechteren Ergebnis als Chancenverhältnis.</p>
</div>
<p>Dass viele Zuschauer seine Leistungen recht kritisch sahen hat vermutlich auch damit zu tun, dass die Leite(tm) dazu neigen, Ballverluste in Dribblings als schwerwiegender wahrzunehmen als andere, die de facto mindestens genauso gefährlich und häufig sind.</p>
<p>Zu den kombinativen Versuchen, die zum Teil sehr gut waren, kamen auch in diesem Spiel lange Bälle in die Spitze, die allerdings besser eingebunden waren als zuletzt, indem sie häufiger und konsequenter nach-gepresst wurden.</p>
</div>
<div class="section" id="angriffsauflosung">
<h2>Angriffsauflösung</h2>
<p>Insgesamt wurde Union mit zunehmender Spieldauer und unbefriedigendem Ergebnis ungeduldiger, was sich ab etwa der 35. Minute in unnötigen Abschlüssen aus schweren Positionen äußerte.</p>
<p>Vor allem Marcel Hartel tat sich hier mit insgesamt sechs Schüssen hervor. Auch wenn einer davon - der Lattentreffer - eine gute Aktion war, zeigte Union Schwächen in der Entscheidungsfindung, die mit dem suboptimalen Verhalten nach Führungen in den letzten Spielen parallel laufen.</p>
<p>In der zweiten Halbzeit stellte Braunschweig gegen den Ball auf eine Ordnung mit zwei Spitzen um. So konnte man die Anspiele aus der Innenverteidigung auf das offensive Mittelfeld besser verhindern und hatte außerdem etwas mehr Präsenz für Konter, zu denen Braunschweig nun häufiger kam. Union investierte viel in seine Offensive und suchte vor allem Hedlund immer wieder in den Halbräumen. Dabei wurde der Fokus (bis zu Skrzybskis Einwechslung) fast zu sehr auf den Schweden gerichtet, auf den sich nun auch Braunschweigs Defensive einschließlich des rechten Mittelfeld stärker konzentrierte.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="Leistner FCUEBS" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_BTSV_2017-09-15_19-25-57__CU_6118.jpg">
<p class="caption">Toni Leistner machte sein bestes Saisonspiel, Photo: Hupe/<a class="reference external" href="http://www.union-foto-hupe.de/udb/displayimage.php?album=756&pid=132807#top_display_media">unionfoto</a>.</p>
</div>
<p>Die 29. Spielminute, als Union zuerst eine Ballbesitzphase beginnt, und sich schließlich eine Großchance erspielt. Nachdem Christopher Trimmel einen Flugball von Busk gut im Spiel hielt, verlor Union in Person des nach innen ziehenden Gogia den Ball. Obwohl Gogia, Hartel, Kreilach und Kroos recht gut ins Gegenpressing kamen gelang es (dem guten) Boland, den Ball in die Spitze zu spielen. Diesen Pass fing Toni Leistner sehr gut und proaktiv ab. Das war ebenso typisch für seine Leistung wie der folgende Pass auf Hedlund, mit dem Union wieder in die Offensive umschaltete. Der Schwede spielte im Anschluss eine Art Doppelpass mit Kroos über das gesamte Angriffsdrittel und erarbeitete sich mit einem starken Laufweg eine sehr gute Chance, verzog aber den Abschluss (for once).</p>
<p>Kroos wird von manchen gern und oft kritisiert. In manchen Fällen liegt das an Gehässigkeit der Beobachter, in anderen daran, dass die Dinge in Kroos Spiel, die gelegentlich schief gehen, auffällig sind. In diesem Pass zeigte sich Kroos Qualität, in seiner Bewegung ins Gegenpressing zuvor sein Engagement.</p>
</div></div>Erst schlecht, dann glücklich, dann nichthttps://eiserneketten.de/posts/erst-schlecht-dann-glucklich-dann-nicht/2017-09-10T18:14:28+02:002017-09-10T18:14:28+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/71-f95fcuprev.png"></figure> <div><p><em>Wie in der Rückrunde der vergangenen Saison spielt Union in Düsseldorf nicht gut, führt irgendwie trotzdem und verliert dann durch zwei späte Tore Punkte - diesmal mit einer 3-2 Niederlage.</em></p>
<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>Anders als im Spiel vor einigen Monaten lief Union allerdings in diesem Spiel mit dem gewohnten System auf, inklusive der 2-1 Ordnung im zentralen Mittelfeld, in dem aber wieder Stephan Fürstner statt Marcel Hartel zum Einsatz kam, Kreilach rückte dafür eine Position nach vorn.</p>
<div class="figure">
<img alt="Düsseldorf-Union" src="https://eiserneketten.de/images/71-f95fcu.png">
<p class="caption">Spieltag 5, 10. September: Fortuna Düsseldorf 3 - 2 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union muss auf Torrejón und Skrzybski verzichten, für letzteren kommt minimalintensiv Gogia in die Startelf.</p>
</div>
<p>Jens Keller und sein Trainerteam lagen richtig damit, zu vermuten, dass Düsseldorf gegen Union nicht wie zuletzt 352, sondern (wie schon gegen Aue) im 4141 spielen würde. Überhaupt war Düsseldorfs Mannschaft deutlich umgestaltet, schon weil Ihlas Bebou nun für Hannover Tore vorbereitet. Für ihn und Lucas Schmitz spielten die Neuzugänge Davor Lovren und Benito Raman.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/erst-schlecht-dann-glucklich-dann-nicht/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/71-f95fcuprev.png"></figure> <div><p><em>Wie in der Rückrunde der vergangenen Saison spielt Union in Düsseldorf nicht gut, führt irgendwie trotzdem und verliert dann durch zwei späte Tore Punkte - diesmal mit einer 3-2 Niederlage.</em></p>
<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<p>Anders als im Spiel vor einigen Monaten lief Union allerdings in diesem Spiel mit dem gewohnten System auf, inklusive der 2-1 Ordnung im zentralen Mittelfeld, in dem aber wieder Stephan Fürstner statt Marcel Hartel zum Einsatz kam, Kreilach rückte dafür eine Position nach vorn.</p>
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<img alt="Düsseldorf-Union" src="https://eiserneketten.de/images/71-f95fcu.png">
<p class="caption">Spieltag 5, 10. September: Fortuna Düsseldorf 3 - 2 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union muss auf Torrejón und Skrzybski verzichten, für letzteren kommt minimalintensiv Gogia in die Startelf.</p>
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<p>Jens Keller und sein Trainerteam lagen richtig damit, zu vermuten, dass Düsseldorf gegen Union nicht wie zuletzt 352, sondern (wie schon gegen Aue) im 4141 spielen würde. Überhaupt war Düsseldorfs Mannschaft deutlich umgestaltet, schon weil Ihlas Bebou nun für Hannover Tore vorbereitet. Für ihn und Lucas Schmitz spielten die Neuzugänge Davor Lovren und Benito Raman.</p>
<!-- TEASER_END -->
</div>
<div class="section" id="probleme-mit-normalem-pressing">
<h2>Probleme mit normalem Pressing</h2>
<p>Vor allem in der ersten Halbzeit tat sich Union im Spielaufbau ausgesprochen schwer, Lösungen gegen das nicht besonders aktive, tiefe Angriffspressing Düsseldorfs zu finden. Kern dieses Problems war Stephan Fürstner, obwohl der an den fraglichen Situationen kaum aktiv beteiligt war - oder gerade deswegen.</p>
<p>Wenn Felix Kroos im Spielaufbau zwischen die Innenverteidiger zurückfiel, rückte nur Mittelstürmer Rouven Hennings in den Bereich zwischen Unions Aufbaudreierkette und Fürstner, während sich hinter Unions Sechser Sobottka und Neuhaus abwartend aufhielten. Es waren eher die beiden Mittelfeldspieler, die Fürstner aus dem Spiel nahmen, als Hennings, der nicht wirklich alle Passwege auf ihn hätte zustellen können. Das war aber eben auch nicht notwendig, da Fürstner, wenn er den Ball bekam, schnell genug unter Druck stand, ihn nicht nach vorn weiter spielen zu können. Da diese Situation auch leicht zu einer Pressingfalle werden konnte, in der Union in einem sehr unangenehmen Raum den Ball verloren hätte, vermied man oft Anspiele auf Fürstner ganz.</p>
<p>Das hatte zwei Auswirkungen:
Zum einen änderte Union nach etwa 15 Minuten die Ordnung im Aufbau. Wenn überhaupt einer der Sechser in die erste Linie zurückfiel, war das nun Fürstner (oft links neben den Innenverteidigern). Doch wenn das geschah, hatte man ähnliche Probleme wie zuvor. Und wenn nicht, machte sich der zweite Aspekt bemerkbar: durch den Mangel an konstruktivem Spielaufbau kam ziemlich viel Unordnung in das Spiel (Unions und überhaupt). Auch lange Bälle auf Sebastian Polter - normalerweise Plan B in Unions Aufbauspiel - wurden nicht (erfolgreich) gespielt. Das lag vielleicht daran, dass man die Lehren aus dem Spiel in Bielefeld zu gründlich gezogen hat. Allerdings wird dieses Mittel wohl kaum ganz aus Unions Spiel verschwinden, und hätte in manchen Phasen helfen können, in das Spiel herein zu finden.</p>
<p>Polter war allerdings durchaus in Unions Spiel eingebunden, und an den wenigen vielversprechenden Aktionen Unions in der ersten Halbzeit beteiligt. So etwa der Chance für Hedlund nach 20 Minuten, als der Schwede nicht vor Torhüter Wolf zum Abschluss kam. Wie noch einige Male mehr - mit wechselhaftem Erfolg, versuchte Fabian Schönheim da, mit Dribblings ins Mittelfeld neue Optionen zu schaffen, und fand tatsächlich den sich anbietenden Polter mit einem flachen Pass. Auch dieses funktionierende Muster wurde jedoch nicht häufiger angewandt (siehe: Chaos), und vor allem nicht etwa von Akaki Gogia vom rechten Flügel aus repliziert, der auch deshalb sehr wenige gute Szenen hatte.</p>
<p>Gogias Spiel wurde durch seine gelbe Karte noch schwerer. Diese Verwarnung - und auch die für Toni Leistner - entstanden, weil Gogia etwas höher spielte als sein Pendent Hedlund und so hinter sich mehr Platz für Düsseldorfer Konter ließ, die mit unfairen Mitteln unterbunden wurden.</p>
</div>
<div class="section" id="zeitweilige-besserung">
<h2>Zeitweilige Besserung</h2>
<p>In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel nicht viel besser, fand Union aber immerhin etwas mehr in es hinein und offensiv vermehrt statt. Erreicht wurde das, ohne die Probleme im zentralen Mittelfeld zu lösen. Diese Zone wurde stattdessen mit früher gespielten, schärferen halbhohen Bällen ins zentrale Mittelfeld überbrückt. Ähnliches war zuvor schon von Düsseldorf zu sehen gewesen, die damit ihrerseits lange Bälle in Unions dagegen robuste letzte Linie vermieden.</p>
<p>Union hatte nun deutlich mehr Aktionen in der gefährlichen Zone vor dem Strafraum, aus der es letztlich auf die ordentliche Zahl von 20 Pässen kam.
Union kam so zu etwas mehr, wenn auch nicht besonders guten, Abschlüssen, Standardsituationen und schließlich Gelegenheiten zum Gegenpressing. All dies trug zur Entstehung der beiden Tore bei.</p>
<p>Dass sich das Spiel nach Unions Führung, und schon ab dem 1-1, noch einmal drehte, hatte damit zu tun, dass Düsseldorf sich nun wieder um Offensive bemühte.</p>
</div>
<div class="section" id="union-defensiv">
<h2>Union defensiv</h2>
<p>Aber natürlich auch damit, dass Union die Mannschaft von Friedhelm Funkel nicht eindämmen konnte. Schuld daran war - neben den individuellen Fehlern, die Jens Keller in der Pressekonferenz verärgert ansprach - dass sich Union weiter außer Stand zeigt, in Führung defensiven Ballbesitzfußball zu spielen. Im Gegenteil, die Ballbesitzphasen wurden, oft selbstgewählt, immer kürzer. Weder das Düsseldorfer Spiel gegen den Ball noch ein Mangel an eigener Qualität hätten Union in dieser Situation dazu zwingen sollen oder müssen.</p>
<p>Dass die Köpenicker trotzdem die Kontrolle über das Spiel so sehr abgaben, wie sie sie verloren, lässt sich hier ursächlich schwer klären.</p>
</div>
<div class="section" id="florian-neuhaus">
<h2>Florian Neuhaus</h2>
<p>Florian Neuhaus ist ein guter Fußballer. Das hat (fast) nichts mit seinem Siegtor zu tun. Schon vorher fiel der junge Mittelfeldspieler, der nach 1860s Abstieg zu Borussia Mönchengladbach wechselte und nach Düsseldorf verliehen wurde, positiv auf. Sowohl in Ballbesitz als auch defensiv zeichnet er sich durch sehr gutes Gefühl für Räume und zeitige Orientierung aus, und ist außerdem technisch gut und physisch stark genug diese Qualitäten effektiv einzusetzen. Auch wenn Uchidas Pass in der 90. Minute nicht der cleverste war, zeigte sich das auch, als Neuhaus diesen Pass abfing.</p>
</div>
<div class="section" id="szene-des-spiels">
<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Nach genau 15 Minuten hat Düsseldorf fast auf Höhe des eigenen Strafraums Einwurf, weil Fabian Schönheim dort ins Aus gedribbelt ist. Union presst den Einwurf mit Polter, Kreilach, Hedlund, Fürstner und Pedersen, doch Düsseldorf kann in die Mitte spielen und seinen Aufbau verlagern. Das versucht auch Union mit seinem Pressing, nun mit dem seitenverkehrten Personal.</p>
<p>Weil Akaki Gogia sich etwas unsauber positioniert ist Neuhaus anspielbar und bekommt den Ball. Nun trifft Felix Kroos die Entscheidung, ihn zu pressen - eine eher mittelgute Idee, weil einerseits Neuhaus gut und pressingresistent ist (siehe oben), andererseits der Passweg aus dem Raum, in den er sich hinein dreht, auf Sobottka offen steht. Sobottka schickt Raman, bekommt den Ball am Strafraum zurück, und verzieht seinen Schuss.</p>
<p>Diese Szene zeigt zum einen kleine Schwächen in Unions Pressing, die in dieser Saison immer wieder zu sehen sind, zum anderen die unglücklichen Entscheidungen, die typisch für diese Partie waren.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/9667789ccce1442abbe0fafa72ea4032" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Der Spieler Mattuschkahttps://eiserneketten.de/posts/der-spieler-mattuschka/2017-09-02T12:10:11+02:002017-09-02T12:10:11+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_40_46FCU_6946prev.JPG"></figure> <div><p><em>Zur Feier des Tages und des Abschiedsspiels heute Nachmittag für Karim Benyamina und Torsten Mattuschka ein fast gar nicht nostalgischer Blick zurück auf letzteren als Spieler.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_14_58FCU_7529.JPG">
<p class="caption">Mattuschka am Ball</p>
</div>
<p>Für diese <span class="strike">Hommage</span> Einzelanalyse habe ich mir ein Spiel aus dem frühen Spätwerk Mattuschkas noch einmal angeschaut: ein 4-2 von Union zu Hause gegen St. Pauli im März 2013. Schon das Hinspiel in Hamburg war eins der Highlights in Mattuschkas Union Karriere, mit zwei spektakulären Toren in einem Unentschieden. In beiden Spielen hat 'Tusche' aber über Torbeteiligungen hinaus gezeigt, was ihn in Unions Spiel wichtig gemacht hat. Genau das wollen wir uns also ein wenig genauer anschauen.</p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/der-spieler-mattuschka/">Weiterlesen…</a> (8 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_40_46FCU_6946prev.JPG"></figure> <div><p><em>Zur Feier des Tages und des Abschiedsspiels heute Nachmittag für Karim Benyamina und Torsten Mattuschka ein fast gar nicht nostalgischer Blick zurück auf letzteren als Spieler.</em></p>
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<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_14_58FCU_7529.JPG">
<p class="caption">Mattuschka am Ball</p>
</div>
<p>Für diese <span class="strike">Hommage</span> Einzelanalyse habe ich mir ein Spiel aus dem frühen Spätwerk Mattuschkas noch einmal angeschaut: ein 4-2 von Union zu Hause gegen St. Pauli im März 2013. Schon das Hinspiel in Hamburg war eins der Highlights in Mattuschkas Union Karriere, mit zwei spektakulären Toren in einem Unentschieden. In beiden Spielen hat 'Tusche' aber über Torbeteiligungen hinaus gezeigt, was ihn in Unions Spiel wichtig gemacht hat. Genau das wollen wir uns also ein wenig genauer anschauen.</p>
<!-- TEASER_END -->
<div class="section" id="das-spiel-um-tusche-herum">
<h2>Das Spiel um Tusche herum</h2>
<p>Auch wenn es hier vornehmlich um Mattuschka gehen soll, ist es nötig und hilfreich, ein paar Worte über das Spiel insgesamt zu verlieren. Schließlich ist Fußball ein ausreichend kollektiver und komplexer Sport, Leistungen von Spielern schwerlich wirklich individuell betrachten, analysieren und bewerten zu können.</p>
<p>Union spielte unter Uwe Neuhaus eine Raute, in deren defensiver Position Michael Parensen das Spiel ausbalancierte, und deren Halbposition mit Björn Jopek vor seiner Verletzung und Baris Özbek recht spielstark besetzt waren. Von den Außenverteidigerpositionen aus gaben links Patrick Kohlmann und rechts Björn Kopplin dem Spiel Breite, während sich im Sturm Adam Nemec und Simon Terodde um die Streckung des Spiels in die andere Dimension kümmerten, sich aber auch regelmäßig fallen ließen um als Anspiel- und Ablagestation im Mittelfeld zu dienen.</p>
<p>Das St. Pauli von Michael Frontzeck spielte mit einem damals noch dem Zeitgeist entsprechendem 4231, aus dem in der Defensive ebenso konventionell ein 442 mit passivem Mittelfeldpressing wurde. Die Offensivbemühungen der Hamburger bestanden im wesentlichen aus Kontern aus dem eigenen Drittel über die Flügel. In einer Halbzeit mit sehr wenig Ballbesitz hatte ein gewisser Akaki Gogia, junger Rechtsaußen bei St. Pauli, durchaus ordentliche Szenen. Seine Auswechslung zur Pause erscheint trotz einiger unglücklicher Aktionen und einer dummen gelben Karte etwas harsch.</p>
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<img alt="Union-StPauli2013" src="https://eiserneketten.de/images/70-stpauli_tuscheretro.png">
<p class="caption">Spieltag 26, 2012-13, 1. FC Union 4 - 2 FC St. Pauli: Parensen und Schönheim fallen als die übrig gebliebenen auf, der damals sehr junge Roberto Puncec fällt leider nicht mehr in diese Kategorie.</p>
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<p>Die besten Momente in Unions Spiel kamen aber, wenn (oft aus der Innenverteidigung) direkt ins offensive Mittelfeld gespielt wurde. Hier boten sich entweder Mattuschka oder, wie schon erwähnt, die Stürmer an, um Bälle auf die nachrückenden Achter abzulegen. Zusammen mit den Außenverteidigern gelang es Union in diesen Momenten, ballnah Überzahlsituationen herzustellen. Das fiel der Mannschaft zusammen mit dem anschließenden schnellen Kombinationen schwerer, wenn sich Özbek oder Jopek die Bälle neben Parensen abholten. In diesen Momenten konnten sich die beiden Sechser St. Paulis an den verbliebenen Mittelfeldspielern Unions orientieren und die Spitzen im Pressing zusätzlich Passwege ins Zentrum versperren. Die Folge waren dann oft lange Bälle, die mit dem Ziel Adam. Nemec. aber durchaus ebenfalls gut verarbeitet werden konnten, und hin und wieder auch auf die Außenverteidiger zielten.</p>
<p>Einer der bereits angesprochenen guten Momente in Unions Spiel, in dem die Spieleröffnung aus der Innenverteidigung ins offensive Mittelfeld ging, führte auch zum 1-0 und bietet eine gute Gelegenheit, in den Mattuschka spezifischen Teil einzusteigen. Denn hier war es der Lausitzer, der von Fabian Schönheim den Ball erhielt. Als der bei Mattuschka ankommt, ist Simon Terodde schon in die Spitze gestartet und hat sich Tusche schon lange entschieden, zu versuchen, den Ball durchzustecken, was er mit nicht mal einem ganzen Ballkontakt tut. Zwar wird dieser Pass noch abgefangen, doch Mattuschka reagiert schnell auf den Abpraller, und erreicht im zweiten Versuch Terodde, der per Lupfer ein sehr schönes Tor schießt. In dieser Szene zeigt sich nicht nur, dass der Stürmer auch schon bei Union nicht schlecht war, sondern auch Tusches Übersicht - und nicht zuletzt seine Frustrationstoleranz.</p>
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<img alt="Mattuschka Raum" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_09_10FCU_6814.JPG">
<p class="caption">Gegner stehen lassen; Photo: Hupe.</p>
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<p>Dem 2-1 für Union ging dagegen eine längere Ballbesitzphase für Union voraus, in der mehrere Angriffsversuche abgebrochen und neu gestartet wurden, zuletzt mit einer guten Spielverlagerung von Michael Parensen auf Kopplin. Der Verteidiger spielte dann einen vielleicht nicht ganz absichtlichen, aber sehr guten Pass auf Adam Nemec. Während Baris Özbek einlief, um das Ballhalten des Angreifers zu nutzen, antizipiert Mattuschka auf der anderen Seite des Strafraums die kurze Flanke, die Özbek kurz darauf spielen wird, setzt sich von seinem Gegenspieler ab und steht deshalb völlig frei, den Ball an die Unterkante der Latte zu schießen.</p>
<p>Auf Grund der eingangs beschriebenen Rollenverteilung in Unions Mittelfeld war Mattuschka in diesem Spiel weniger darin gefragt, sich in Ballbesitz in allen Phasen des Spiels einzuschalten, wie das zu anderen Gelegenheiten vorkam. Im Hinspiel gegen St. Pauli etwa ließ Mattuschka sich in tiefere Positionen fallen, um dort Gegnerdruck auf sich zu ziehen und seine Fähigkeiten zu nutzen, diesem Druck stand zu halten und das Spiel in die so geöffneten Räume zu verlagern. Das ist die primäre Funktion des Tuschekreisels, und das Element in Mattuschkas Spiel, das ihn ein wenig (manchmal gar nicht so wenig) Xaviesk macht.</p>
<p>Mehr Szenen in diesem Stil waren im Rückrundenspiel zu sehen, nachdem St. Pauli mit einem glücklichen|guten Schuss zum 2-2 kam und sich weiter zurück zog. Mattuschka ließ sich nun öfter mit dem Rücken in Gegner gedreht anspielen und bespielte auf charakteristische Weise Räume hinter ihm auch ohne sich aufzudrehen. Das 3-2 dagegen erzielte Nemec nach dem aus der ersten Hälfte bekannten Muster der Spieleröffnung aus der Innenverteidigung, für die er uns Mattuschka sich anboten, bevor sie den Slowaken mit einem Doppelpass freispielten.</p>
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<img alt="Simon" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_19_40_52FCU_7723.JPG">
<p class="caption">Einfach ein schönes Photo von Simon Terodde, Photo: Hupe.</p>
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<p>Der Spieler Mattuschka - um es mit seinem ehemaligen Trainer und naja-in-einer-Art Förderer Ede Geyer zu sagen - hatte dabei allerdings eine paradoxe Beziehung zu Raum. Denn er war einerseits in seinem Aktionsgebiet sehr ausgedehnt - andererseits in jeder einzelnen Situation durchaus in seiner Beweglichkeit und der Distanz, über die er Aktionen strecken konnte, limitiert.</p>
<p>Das galt sowohl für das Spiel mit als auch ohne Ball, und gerade letzteres wird wohl auch deswegen oft unterschätzt. Dabei war Mattuschka im Umschalten in die Defensive durchaus kein Passagier. Im Gegenteil, er nutzte auch dabei seine Antizipationsfähigkeit und/oder Körperlichkeit um recht viele Bälle abzufangen und zu erobern. Aber es fehlte ihm eben an der Ausdauerschnellkraft, mehrere Sprints gegen den Ball in einem Angriff nacheinander zu vollziehen, wenn in der ersten Phase keine Balleroberung gelang. So kam es zu Szenen, in denen Mattuschka nach einer erfolglosen ersten Pressingphase dem Spiel hinterhertrabte - wie in dieser Partie nach 68:30 Minuten. Trotzdem war Unions Zehner auch defensiv durchaus effektiv, vor allem, wenn das gegnerische Angriffsspiel in die richtigen Zonen geleitet wurde: im mittleren Drittel auf die Flügel, wohin die Halbspieler der Raute verschoben während Mattuschka in den Halbräumen Verlagerungen zurück in die Spielfeldmitte verhindern konnte.</p>
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<img alt="Mattuschka defensiv" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_18_08_48FCU_7517.JPG">
<p class="caption">Mattuschkas Arbeit gegen den Ball wird gern unterschätzt, war aber auch limitiert; Photo: <a class="reference external" href="http://www.union-foto-hupe.de/udb/thumbnails.php?album=434">Hupe</a>.</p>
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<p>In der Mattuschka-Biographie von Matthias Koch wird dessen Berater Jörg Neubauer so zitiert: "[Mattuschka] hat 272 Punktspiele für Union bestritten. Für mich sind das 272 Erstligapartien, die er verpasst hat." Wie wahr das ist hängt davon ab, wie man den Konjunktiv versteht, der in dieser Aussage implizit ist. Wäre Mattuschka körperlich auf einem anderen Niveau gewesen, hätten seine übrigen Attribute zweifellos ausgereicht, auf höherem Niveau zu spielen. Dabei bleibt aber offen, ob die Grenzen für Mattuschkas Physis in <em>nature</em> oder <em>nurture</em> lagen.</p>
<p>Eine etwas andere Frage ist, ob Mattuschka auch in genau der Verfassung, in der er in seiner Zeit bei Union war, in der Bundesliga hätte spielen können. In diesem Punkt befürchte ich, dass Mattuschka körperlich zumindest für lange Zeit unter der athletischen Schwelle lag, seine Stärken auf höherem Niveau effektiv einsetzen zu können. Gegen Ende seiner Zeit bei Union traf das zunehmend auch in der zweiten Liga zu.</p>
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<img alt="Nemec" src="https://eiserneketten.de/images/normal_pauli_2013_03_15_19_39_00FCU_7712.JPG">
<p class="caption">Schossen gemeinsam das dritte Tor: Nemec und Mattuschka; Photo: Hupe.</p>
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<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Eine Kombination nach genau 15 Minuten, in denen ein überraschender Steilpass von Özbek auf Mattuschka und dessen Verlagerung die auslösenden Momente sind und schließlich Terodde die erste sehr gute Chance des Spiels hat.</p>
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