Eiserne Ketten (Einträge über VfB Stuttgart)https://eiserneketten.de/categories/vfb-stuttgart.atom2019-03-31T14:23:28ZDaniel RoßbachNikolaWir melden uns live von der Leiterhttps://eiserneketten.de/posts/wir-melden-uns-live-von-der-leiter/2017-04-24T07:42:33+02:002017-04-24T07:42:33+02:00Daniel Roßbach<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/59-vfb_pre.png"></figure> <div><p>Hier gibt es heute live Berichterstattung und Analyse vom Spitzenspiel zwischen Stuttgart und Union, bei dem beide Mannschaften die Gelegenheit haben, wichtige Stufen auf der Leiter ins 'Oberhaus' zu erklimmmen.</p>
<p>Update: Die post-Analyse steht auf <a class="reference external" href="http://spielverlagerung.de/2017/04/25/absetzen-im-aufstiegsrennen/">Spielverlagerung</a></p>
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<h2>Präambel</h2>
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<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/59-vfb.png">
<p class="caption">Die vermuteten Aufstellung zu Beginn, subject to change. Würde sich an Unions Aufstellung etwas ändern , wäre das allerdings überraschend.</p>
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<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/wir-melden-uns-live-von-der-leiter/">Weiterlesen…</a> (4 min verbleiben zum Lesen)</p></div></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/59-vfb_pre.png"></figure> <div><p>Hier gibt es heute live Berichterstattung und Analyse vom Spitzenspiel zwischen Stuttgart und Union, bei dem beide Mannschaften die Gelegenheit haben, wichtige Stufen auf der Leiter ins 'Oberhaus' zu erklimmmen.</p>
<p>Update: Die post-Analyse steht auf <a class="reference external" href="http://spielverlagerung.de/2017/04/25/absetzen-im-aufstiegsrennen/">Spielverlagerung</a></p>
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<h2>Präambel</h2>
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<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/59-vfb.png">
<p class="caption">Die vermuteten Aufstellung zu Beginn, subject to change. Würde sich an Unions Aufstellung etwas ändern , wäre das allerdings überraschend.</p>
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<p>Vieles von dem, was es vor dem Spiel zu sagen gibt, steht schon in der <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/endspurt/">'Vorschau'</a>.</p>
<p>Während es aktuell noch nichts neues gibt, möchte ich ein <a class="reference external" href="http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/jens-keller-schwaermt-im-faz-interview-ueber-union-berlin-14983506.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2">Interview mit Jens Keller in der FAZ</a> empfehlen. Dort gibt es zwar wenig sportlich-spezifisches zu lesen, aber dafür Erklärungen zum eher distanzierten Umgang von Keller mit der Öffentlichkeit. Außerdem klingt der Trainer sehr optimistisch in Bezug auf die weitere Entwicklung des Vereins.</p>
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<div class="section" id="aufstellungen">
<h2>Aufstellungen</h2>
<p>Während bei Union alles ist wie erwartet, beginnt beim VfB <a class="reference external" href="https://twitter.com/eiserne_ketten/status/856562113086664708">Brekalo</a> statt Özcan. Das heißt wohl, dass Maxim zentral spielen wird, Gentner dafür zurückgezogener auf der Sechs oder Acht.</p>
<p>Damit einhergeht wohl ein Linksfokus, der den Schwerpunkt auf das Duo Maxim-Brekalo legt. Das entspräche ungefähr meinen und Jonas Gedanken vor dem Spiel.</p>
<p>Das bedeutet auch, dass vor allem auf Felix Kroos eine defensive Herausforderung zukommt, da er auf dieser Seite mit verteidigen werden muss.</p>
<p>Die Stimmung in beiden Blöcken ist jedenfalls gut, während beide Mannschaftnen Schussübungen machen.</p>
</div>
<div class="section" id="halbzeit">
<h2>1. Halbzeit</h2>
<div class="section" id="minute">
<h3>10. Minute</h3>
<p>Stuttgart tatsächlich mit dem erwarteten Fokus auf der linken Seite, auch wenn dort Asano, nicht Brekalo spielt. Union hat Probleme, in Gleichzahl im zentralen Mittelfeld die Spielauslösung des VfB in den Griff zu bekommen.</p>
</div>
<div class="section" id="id1">
<h3>21. Minute</h3>
<p>Der VfB ist in der Anfangsphase klar überlegen und kann sich immer wieder in durch die Zentrale spielen, die Außen der Schwaben starten gefährlich in die Schnittstellen. Die Folge sind viele gute Abschlüsse und zwei Großchancen. Bei Union haben indessen Redondo und Skrzybski die Seiten getauscht.</p>
</div>
<div class="section" id="id2">
<h3>26. Minute</h3>
<p>Weil Polter ein paar Bälle festmchen kann bekommt Union ein bisschen Offensivpräsenz. Zwei Fernschüsse von Skrzybksi und Ecken später hat Polter die erste große Chance.</p>
</div>
<div class="section" id="id3">
<h3>29. Minute</h3>
<p>Maxim trifft per Freistoß zum 1-0.</p>
</div>
<div class="section" id="id4">
<h3>33. Minute</h3>
<p>Und Terodde zum 2-0. Vorausging ein leichter Ballverlust, bei dem Union viel zu unkompakt war, ins Gegenpressing zu gehen, Kroos das aber trotzdem probierte. Die Folge war ein weit offenes Mittelfeld, in das Ofori locker und völlig ohne Druck dribbeln konnte. Pedersen verliert das 1-1 mit Brekalo, Terodde macht was Terodde macht.</p>
</div>
<div class="section" id="id5">
<h3>43. Minute</h3>
<p>Union gelingt es nicht, das eher passive 442/4330 Pressing des VfB mit Tempo zu durchspielen, vor allem nicht zentral. Trotzdem beginnt der Spielaufbau recht tief, einer von mehreren Gründen für zu wenig Kompaktheit, die sowohl mit als auch gegen den Ball problematisch ist.</p>
</div>
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<div class="section" id="halbzeitfazit">
<h2>Halbzeitfazit</h2>
<p>Stuttgart führt hochverdient mit 2-0. Union hat weder mit seinem Pressing noch in Ballbesitz irgendeinen Zugriff auf das Spiel.</p>
<p>Bei Stuttgarter Ballbesitz liegt das daran, dass sich die Außenverteidiger Unions sehr konservativ positionieren. Das ist verständlich, denn zu Beginn scheiterten sie mehrfach daran, Läufe von Brekalo oder Asano in die Schnittstellen zu verteidigen. Defensiv war aber auch die tiefere Position nur bedingt erfolgreich, da auch in statischen Duellen die Stuttgarter deutliche Vorteile hatten.</p>
<p>Trotz der recht tief stehenden Viererkette zog sich Unions Pressingreihe nicht weiter zurück und ließ so große Räume hinter sich im Mittelfeld offen, in denen Stuttgart noch dazu in 3-2 Überzahl war. Vor allem Ofori bekam so viel Zeit am Ball, um die offensiven Außen oder den beweglichen und überhaupt guten Maxim zu finden.</p>
<p>neben vielen Chancen für Stuttgart bedeutete die Unterlegenheit im Mittelfeld auch, dass Union fast überhaupt nicht zu eigenen Offensivaktionen aus dem Umschaltspiel kam. Weil, wir im letzten Update gesagt, das Mittelfeld auch im Spielaufbau mehr Raum hätte abdecken müssen, als es in der Lage war zu bespielen, hatte Union auch im Ballbesitzspiel fast keine Szenen. Einzige Ausnahme war, wenn Leistner mit dem Ball aufrückte und so potentiell ein wenig mehr Verbindung hätte herstellen können.</p>
</div>
<div class="section" id="id6">
<h2>2. Halbzeit</h2>
<div class="section" id="id7">
<h3>55. Minute</h3>
<p>Kroos Rolle im Aufbauspiel von Union funktioniert überhaupt nicht. Wenn er neben die Innenverteidiger fällt, obwohl die nicht unter Druck stehen, und das teilweise auch noch auf der ballferenn Seite, verlangsamt das lediglich das Aufbauspiel und nimmt ihm noch dazu Optionen. Aber Polter macht das 2-1 <em>shrug</em></p>
</div>
<div class="section" id="id8">
<h3>63. Minute</h3>
<p>Für die japanischen Kollegen neben mir verliert das Spiel an Reiz, Ginczek kommt für Asano. Maxim rückt auf den linken Flügel, Ginczek nimmt die 10 ein.</p>
</div>
<div class="section" id="id9">
<h3>73. Minute</h3>
<p>Nachdem Union ein bisschen besser ins Spiel gekommen war schießt Stuttgart das 3-1, weil Fürstner Leistner unter Druck anspielt und der Innenverteidiger unter Druck von Ginczek den Ball verliert. Danach ein paar Standardwchsel, positionsgetreu Zimmermann-Ofori und Hedlund-Skrzybski, außerdem Hosiner-Kreilach.</p>
</div>
<div class="section" id="id10">
<h3>83. Minute</h3>
<p>Daube für Kroos, der ein schweres, unglückliches Spiel hatte und erschöpft war. Beim VfB kommt mit Klein für Maxim eine absichernde Option.</p>
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<div class="section" id="id11">
<h3>90. Minute</h3>
<p>Daran, dass Union nicht einmal hohe Bälle in die letzte Linie verteidigt bekommt, merkt man, wie viel heute zusammenläuft bei Jens Kellers Mannschaft.</p>
</div>
</div>
<div class="section" id="fazit">
<h2>Fazit</h2>
<p>Vieles von dem, was zur Halbzeit konstatiert wurde, galt weiter, zuzüglich einiger Schwächen im Ballbesitzspiel, die mit etwas mehr Spielanteilen deutlicher wurden. Die komplette Analyse gibt es demnächst <a class="reference external" href="http://spielverlagerung.de">auf Spielverlagerung</a> zu lesen.</p>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/95361772e4fc45a9a0fda1fdab18a5fd" style="width: 1px; height: 1px;">
</div></div>Endspurthttps://eiserneketten.de/posts/endspurt/2017-04-22T23:37:29+02:002017-04-22T23:37:29+02:00Daniel Roßbach, Jonas Bischofberger<figure><img src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_Stuttgart_2016-11-20_14-47-17_FCU_9194_prev.jpg"></figure> <div><p><em>Mit dem Spiel in Stuttgart am Montagabend beginnt der Endspurt um den Aufstieg. Gemeinsam mit Jonas Bischofberger von</em> <a class="reference external" href="http://www.vfbtaktisch.de/">vfbtaktisch</a> <em>zeigen wir, was jede der Mannschaften tun muss, um zu gewinnen. Jonas erklärt dabei, was Union tun muss, um Stuttgart zu schlagen, ich vice versa das Gegenteil.</em></p>
<div class="figure">
<img alt="Pässe" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_Stuttgart_2016-11-20_14-47-17_FCU_9194.jpg">
<p class="caption">Wird es solche Bilder auch am Montag geben? Photo: Hupe/union-foto.de</p>
</div>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/endspurt/">Weiterlesen…</a> (6 min verbleiben zum Lesen)</p></div><figure><img src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_Stuttgart_2016-11-20_14-47-17_FCU_9194_prev.jpg"></figure> <div><p><em>Mit dem Spiel in Stuttgart am Montagabend beginnt der Endspurt um den Aufstieg. Gemeinsam mit Jonas Bischofberger von</em> <a class="reference external" href="http://www.vfbtaktisch.de/">vfbtaktisch</a> <em>zeigen wir, was jede der Mannschaften tun muss, um zu gewinnen. Jonas erklärt dabei, was Union tun muss, um Stuttgart zu schlagen, ich vice versa das Gegenteil.</em></p>
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<img alt="Pässe" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_Stuttgart_2016-11-20_14-47-17_FCU_9194.jpg">
<p class="caption">Wird es solche Bilder auch am Montag geben? Photo: Hupe/union-foto.de</p>
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<div class="section" id="union-schritt-1-schlau-aufbauen-tempo-entwickeln">
<h2>Union Schritt 1: Schlau aufbauen, Tempo entwickeln</h2>
<p>Grundsätzlich ist das Pressing des VfB, trotz kürzlicher Verbesserungen, alles andere als auf Topniveau und insgesamt wahrscheinlich sogar eher im unteren Ligaschnitt anzusiedeln. Ein Problem ist, dass die Abwehrkette eher zurückhaltend verteidigt und sich früh fallen lässt, während eigentlich meist Angriffspressing gespielt werden soll. Daher sollte Union sich im Spielaufbau nicht dazu verleiten lassen, beim ersten Anlaufen gleich den Ball weg zu schlagen, sondern konzentriert nach Lücken Ausschau halten und versuchen den VfB aus der Reserve zu locken.</p>
<p>Was der eher gestreckten Stuttgarter Pressingformation an Kompaktheit fehlt – das gilt auch für das alternative, eher passive Mittelfeldpressing – kann der VfB teilweise durch Intensität kompensieren. Offene Räume werden aufmerksam und intensiv von den Offensivpositionen aus zugelaufen. Vor allem Gentner als Zehner schafft durch sein Rückwärtspressing Isolationsmomente auf den Seiten. Daher muss man sehr schnell und entschlossen durch die Räume spielen und dribbeln oder konsequent abbrechen und versuchen, für den VfB anstrengende Ballbesitzphasen aufzuziehen.</p>
</div>
<div class="section" id="stuttgart-schritt-1-union-im-aufbau-isolieren">
<h2>Stuttgart Schritt 1: Union im Aufbau isolieren</h2>
<p>Durch die Saison hat Union sich in verschiedenen Konstellationen anfällig dafür gezeigt, genau das, was im letzten Abschnitt beschrieben wurde, nicht zu tun. Stattdessen waren in den schwächeren Spielen in Kaiserslautern oder Düsseldorf die verschiedenen Stationen des Aufbauspiels voneinander isoliert/ Das geschah vor allem, wenn sich der Sechser in die Aufbaudreierkette fallen ließ, das restliche zentrale Mittelfeld aber nicht nachschob und sich zu vertikal und zu weit vorne bewegte.</p>
<p>Wenn es dem VfB gelingt, Fürstner im Mittelfeld nicht ins Spiel kommen zu lassen und ihn oder Kroos dazu zu bewegen, den Aufbau in der ersten Linie zu unterstützen; und anschließend die Anspielstation im zentralen Mittelfeld kontrolliert wird, könnte Union in Ballbesitz viel Produktivität genommen werden.</p>
</div>
<div class="section" id="grundausrichtung">
<h2>Grundausrichtung</h2>
<div class="figure">
<img alt="VfB - Union" src="https://eiserneketten.de/images/59-vfb_pre.png">
<p class="caption">Die möglichen Aufstellungen zu Beginn</p>
</div>
</div>
<div class="section" id="union-schritt-2-die-letzte-linie-dominieren">
<h2>Union Schritt 2: Die letzte Linie dominieren</h2>
<p>Stuttgarts Offensivspiel basiert vor allem auf der konsequenten Besetzung der vordersten Linie. Asano, Gentner und Terodde sind extrem gut darin, in Lücken und Schnittstellen der Abwehr hineinzustoßen und dadurch Torgefahr zu entwickeln. Deren Läufe werden sehr simpel eingebunden, ohne dass viel Interaktion zwischen den Positionen stattfindet. Das vereinfacht erst einmal die Abwehrarbeit, wenngleich der VfB auch Möglichkeiten hat, bessere Verbindungen und mehr Komplexität ins Spiel zu bringen. Zuletzt sorgte etwa Daniel Ginczek im Spiel gegen Bielefeld für entscheidende kreative Präsenz zwischen Abwehr und Mittelfeld.</p>
<p>Weil das VfB-Spiel so sehr über breite Offensivpräsenz funktioniert(e: im 4-1-4-1 mehr als im mittlerweile genutzten 4-2-3-1), war eine Weile lang viel defensive Präsenz, ergo Fünferkette, so eine Art Allheilmittel dagegen. Da der VfB aber inzwischen eine gute 3-2-Staffelung im Aufbau nutzt, würde man damit einen Zugriffsverlust riskieren, gerade wenn die Fünferkette eher zurückhaltend verteidigt, wie es vermutlich bei den meisten Teams der Fall wäre, die eigentlich Viererkette gewohnt sind. Umso mehr wird eine stabile Abwehrleistung für Union wichtig sein, um gegen die vielen Läufe, Flanken, Konter und womöglich auch langen Bälle der Stuttgarter anzukommen.</p>
</div>
<div class="section" id="stuttgart-schritt-2-unions-uberladene-flugel-verteidigen">
<h2>Stuttgart Schritt 2: Unions überladene Flügel verteidigen</h2>
<div class="figure align-right">
<img alt="Pässe" src="https://eiserneketten.de/images/20161120_FCU-VfB_0414_500.jpg">
<p class="caption">Kristian Pedersen sucht noch seine pre-Verletzungs Form. Photo: Stefanie Fiebrig</p>
</div>
<p>Die offensiv starken Außenverteidiger geben Union nicht nur individuelle Qualität, sondern sind auch systematisch eins der verlässlicheren Mittel. Da Kristian Pedersen nach seiner Verletzung in Dynamik und Handlungsschnelligkeit noch nicht ganz in Form ist, wird wohl wieder die rechte Seite mit <a class="reference external" href="https://eiserneketten.de/posts/zweitliga-xi/">Trimmel</a> und Skrzybski die offensiv stärker fokussierte sein. Das spiegelt die Situation beim VfB, der zuletzt die eigene linke Flanke mit Insua und Maxim betont hat. Beide Mannschaften werden hier eine Balance aus Offensive und Defensive finden müssen.</p>
<p>Das ginge zwar auch, in dem Die Außenverteidiger des Gegners in der Defensive beschäftigt und gebunden werden, aber gerade die Offensivspieler des VfB werden auch nach hinten arbeiten müssen, da ansonsten Unterzahlen auch durch ausweichen der zentralen Mittelfeldspieler Unions auf den rechten Flügel entstehen. Gefährlich ist das vor allem, weil Union unter Jens Keller seine Flügelangriffe recht effektiv ausspielt - von Steven Skrzybskis <a class="reference external" href="https://twitter.com/eiserne_ketten/status/855007211420090370">Fernschüssen</a> einmal abgesehen.</p>
</div>
<div class="section" id="union-schritt-3-kontrolle-aufbauen-zweite-halbzeit-uberstehen">
<h2>Union Schritt 3: Kontrolle aufbauen, zweite Halbzeit überstehen</h2>
<p>Nicht erst seit dem Verkauf von Hajime Hosogai fehlen dem VfB Strategen und Akteure, die ein umfassendes Spielverständnis mitbringen. Unter anderem dieser Umstand sorgt gerade gegen Teams, die selber einen gewissen Dominanzanspruch mitbringen dafür, dass sich der VfB ein Spiel aufzwingen lässt und sich eher vom Geschehen treiben lässt, anstatt sich dagegen zu stemmen und den eigenen Ansatz durchzubringen. Das kann man sich zunutze machen und dem Spiel mit einer geeigneten taktischen Ausrichtung den eigenen Stempel aufdrücken.</p>
<p>Gerade in den eher von den Matchplänen beider Mannschaften geprägten ersten Halbzeiten verschafften sich einige Teams taktische Vorteile gegen den VfB, die dann jedoch nicht in die zweite Hälfte mitgenommen werden konnten. Die eher wilde, offene Natur der späteren Spielphasen kommt der wuchtigen Art des VfB sehr entgegen. Es wird sich wahrscheinlich kaum vermeiden lassen, dass Union nach der Pause die eine oder andere Phase auch einfach mal überstehen muss. Dabei ist es natürlich hilfreich, wenn man sich, gerade bei Führungen, nicht nach hinten drängen lässt und selber aktiv bleibt. Anschauungsmaterial dazu: Das Spiel gegen Radokis Fürther. Übrigens die einzige Mannschaft, die den Rückrunden-VfB bisher schlagen konnte.</p>
<div class="figure">
<img alt="Kreilach Zweikampf" src="https://eiserneketten.de/images/normal_FCU_Stuttgart_2016-11-20_14-50-37_FCU_9213.jpg">
<p class="caption">Union bemüht sich darum, die letzte Linie zu kontrollieren. Photo: Hupe/union-foto.de</p>
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</div>
<div class="section" id="stuttgart-schritt-3-kreative-spieleroffnungen">
<h2>Stuttgart Schritt 3: Kreative Spieleröffnungen</h2>
<p>Unions Pressing auf die Innenverteidigung im gegnerischen Spielaufbau war zuletzt eher verhalten. Intensiver wurde der Druck erst, wenn im Moment eines Passes der Innen- auf die Außenverteidiger letztere sowohl von Unions ballnaher Pressingspitze als auch dem Außenstürmer angelaufen wurden.</p>
<p>Weil der VfB über eine ganze Reihe von Innenverteidigern mit sehr genauem und kreativem Passspiel verfügt, ist er besser als alle anderen Mannschaften der Liga dazu aufgestellt, das Pressing Unions im Zentrum zu überspielen. Vor allem im Gegenpressing lässt Union oft recht große Räume im defensiven und zentralen Mittelfeld, die es normalerweise gegen hohe Bälle gut verteidigen kann. Gelingt es Stuttgart aber, flach und präzise in diese Räume zu spielen, wäre das für Union ausgesprochen unangenehm.</p>
</div>
<div class="section" id="frage-des-spiels">
<h2>Frage des Spiels</h2>
<p>Welche Mannschaft hat auf der bei beiden dominanten Seite insgesamt Vorteile?</p>
<div class="figure">
<img alt="Schöne Fahnen" src="https://eiserneketten.de/images/20161120_FCU-VfB_1011.jpg">
<p class="caption">Ein besonders schönes Photo von <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2016/11/20/was-nach-dem-spiel-gegen-stuttgart-wichtig-ist/">Steffi</a> aus dem Hinspiel</p>
</div>
<img alt="vgwort" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/9582bb2eebfa430492412be8f06c2f21" style="width: 1px; height: 1px;">
</div>
<div class="section" id="recommended-reading">
<h2>Recommended reading</h2>
<ul class="simple">
<li>Jonas <a class="reference external" href="http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.taktikanyalse-zum-vfb-spiel-in-bielefeld-so-hat-sich-hannes-wolf-den-vfb-sieg-geholt.597e56cb-3681-43c9-8b91-ad1980ac7d2a.html">Analyse</a> zu Stuttgarts 3-2 in Bielefeld</li>
<li>Vorschau I: Im Tragischen Dreieck - <a class="reference external" href="http://www.tragisches-dreieck.de/index.php/2017/04/21/vfbfcu/">Dit wird Berlin</a></li>
<li>Vorschau II: Im Vertikalpass - <a class="reference external" href="http://vertikalpass.de/vfb-union/">Stuttgart ist viel schöner als Berlin</a></li>
<li>Vorschau III: Rund um den Brustring - <a class="reference external" href="http://rundumdenbrustring.de/sieben-thesen-zu-union-berlin">Sieben Thesen zu Union Berlin</a>, kommentiert und ausgeführt von mir.</li>
</ul>
</div></div>Ein Spiel von 2 Torenhttps://eiserneketten.de/posts/ein-spiel-von-2-toren/2016-11-20T22:21:46+01:002016-11-20T22:21:46+01:00Daniel Roßbach<div><p><em>Ein phantastisches 1-1 hat sehr unterschiedliche Phasen und zeigt in verschiedene Richtungen.</em></p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/ein-spiel-von-2-toren/">Weiterlesen…</a> (7 min verbleiben zum Lesen)</p></div><div><p><em>Ein phantastisches 1-1 hat sehr unterschiedliche Phasen und zeigt in verschiedene Richtungen.</em></p>
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<div class="section" id="grundausrichtung-und-de-brief">
<h2>Grundausrichtung (und de-brief)</h2>
<div class="figure">
<img alt="Union-VfB" src="https://eiserneketten.de/images/42_vfb_adaf.jpg" style="width: 386px; height: 495px;">
<p class="caption">Während Trimmel zurückkehrt und Puncec den Vorzug vor Schönheim bekommt, ersetzt der "fußballerisch klar bessere" Daube auf der Sechs Fürstner. Skrzybski beginnt auf der 10, um nach einer halben Stunde ins 433 auf Rechtsaußen gezogen zu werden.</p>
</div>
<p>In seiner <a class="reference external" href="https://vfbtaktisch.blogspot.de/2016/11/vorschau-union-berlin-vfb-stuttgart.html">Vorschau</a> hatte Jonas von VfBtaktisch geschrieben, dass nach früheren Vorschauen auf dem Platz gern etwas ganz anderes passierte. Das war auch in diesem Spiel der Fall: Während bei Union vor allem Jens Kellers Personalentscheidung im defensiven Mittelfeld überraschte, trat Stuttgart mit einer Dreierkette und einer sehr flexiblen Formation auf.</p>
<div class="figure">
<img alt="Expected goals Union-VfB" src="https://eiserneketten.de/images/xG-vfb_map.jpg" style="width: 600px; height: 400px;">
<p class="caption">Die Expected Goals Karte des Spiels - vom exzellenten Statistikblog <a class="reference external" href="http://11tegen11.net/">11tegen11</a>. Beide Mannschaften haben überdurchschnittlich gute Schusspositionen (nah und zentral), mit leichten Vorteilen für den VfB.</p>
</div>
<p>Damit stellten sie eine zunächst in der Rauten-Variante agierende Union Mannschaft für die erste (halbe) Stunde des Spiels vor große Probleme in beide Spielrichtungen. Das lag allerdings an einer taktischen Struktur, die das Potential zum Kippen der Partie schon in sich trug.</p>
</div>
<div class="section" id="stuttgarter-druck">
<h2>Stuttgarter Druck</h2>
<p>In der Weise, in der es Stuttgart gelang, Union unter Druck zu setzen, lässt sich das Spiel mit Ball nicht vom "Pressing" ohne Ball trennen. Aber beginnen wir mit den Ballbesitzphasen Unions.</p>
<div class="figure">
<img alt="Pässe Union-VfB" src="https://eiserneketten.de/images/pass_vfb_fcu.jpg" style="width: 400px; height: 600px;">
<p class="caption">Über das Spiel hinweg (bzw. bis zur 70. Minute zeigt die Passgraphik - ebenfalls von 11tegen11 - dass Unions Mittelfeld in die Partie kam, und Pedersen extrem hoch spielte.</p>
</div>
<p>Wenn Jakob Busk oder die Innenverteidiger versuchten, das Spiel aufzubauen, wurden sie von den Außenstürmern Stuttgarts angelaufen, die sich dabei bemühten, die Passwege zu den Außenverteidigern zu versperren (und so Unions zuletzt gängigen Mechanismus zu unterbrechen). Weil gleichzeitig Simon Terodde entweder vor Dennis Daube stand, oder bereit war, ihn bei und nach der Ballannahme zu stören, war auch der Pass ins zentrale Mittelfeld unmöglich oder riskant. Die Folge waren einige knappe Ballbehauptungen von Unionern, die angesichts suboptimaler Möglichkeiten ins Zögern kamen, und unkontrollierte Befreiungsschläge.</p>
<div class="figure">
<img alt="Union-VfB Kreilach" src="https://eiserneketten.de/images/vfb-mf_dk.jpg" style="width: 450px; height: 300px;">
<p class="caption">Damir Kreilach gegen Zimmermann - Symbolbild für die Auseinandersetzung im Mittelfeld. <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2016/11/20/was-nach-dem-spiel-gegen-stuttgart-wichtig-ist/">Photo</a> von Stefanie Fiebrig</p>
</div>
<p>Verschärft wurde dieses Problem durch die Situation der Achter Kreilach und Kroos. Wie gegen Kaiserslautern kamen sie nur sehr schwer ins Spiel, anders als zuletzt jedoch nicht, weil ihnen die räumliche Anbindung an die erste Linie des Aufbauspiels fehlte. Stattdessen wurden sie (immerhin das wurde als mögliches Problem in der Vorschau korrekt angedeutet) von den Achtern des Bundesligaabsteigers meist eng beschattet und hatten so keine Zeit für ruhige Aktionen, mit denen sie die Offensivspieler hätten einsetzen können.
Vor allem Skrzybski, der im offensiven Mittelfeld eigentlich zwischen Stuttgarts Mittelfeld und Abwehr über freie Räume verfügte, wurde damit indirekt aus dem Spiel genommen - wodurch die Umstellung auf das 433 und sein Wechsel aus dem Zentrum auf den Flügel folgerichtig wurde.</p>
</div>
<div class="section" id="unions-reaktion">
<h2>Unions Reaktion</h2>
<p>Kreilach und Kroos konnten dem Druck, unter dem sie im Zentrum standen, nur ausweichen, in dem sie sich stattdessen in die defensiven Halbräume fallen ließen. Dort fehlte dann zwar eine offensichtliche Anbindung an die Offensive, konnten sie aber immerhin kurzzeitig entlastende lange Bälle in die Läufe von Quaner oder Skrzybski spielen. Das geschah vor allem durch Kroos auf halbrechts, während auf der anderen Seite Pedersen diese Räume gelegentlich füllte.</p>
<div class="figure">
<img alt="Pässe union-VFB" src="https://eiserneketten.de/images/pass_vfb_vfb.jpg" style="width: 400px; height: 600px;">
<p class="caption">Die Passgraphik für Stuttgart von 11tegen11 (auch auf <a class="reference external" href="https://twitter.com/11tegen11/">Twitter</a>). Die Ballverteilung ist ungewöhnlich hoch, Unions enge Formation erlaubt den Stuttgarter Flügelverteidigung extrem fokussiert in der Ballverteilung zu sein und sehr viele Pässe auf die Stürmer zu spielen.</p>
</div>
<p>Die langen Bälle auf Quaner waren potentiell sehr gefährlich. In der Rauten-Phase konnte Skrzybski mit Anlauf in Ablagen Quaners starten; mit drei Stürmern hatte man ebenso viele Optionen, um die schnellen Stürmer in eins-gegen-eins Läufe in die Tiefe zu schicken - die zentrale Stärke von Unions Offensive derzeit.</p>
<blockquote>
<p>Daube stand für Fürstner in der Startelf, weil wir in den letzten Spielen im fußballerischen Bereich Probleme hatten, uns wenig Möglichkeiten erspielt haben, im Spielaufbau Probleme hatten. Und mit Dennis Daube da einen Spieler haben, der fußballerisch klar bessere Qualitäten - klar, auf Kosten des Defensivverhaltens.</p>
<p>Jens Keller in der Pressekonferenz</p>
</blockquote>
<p>Dass dieses Mittel nicht stärker genutzt wurde, lag unter anderem an der Besetzung und Interpretation des zentralen Mittelfeldes. Während sich Stephan Fürstner dort gern fallen lässt, blieb Daube in einer Position zwischen den Innenverteidigern und Achtern. Wie in den letzten Analysen ausgeführt ist das sich-fallen-lassen des Sechsers nicht immer zielführend. In diesem Spiel hätte es aber Räume geöffnet, in die sich wiederum Kroos und Kreilach hätten begeben können, um so die Stuttgarter Achter herauszuziehen oder Freiheiten zu bekommen. Das hätte die Anspiele in die Spitze erleichtert.</p>
</div>
<div class="section" id="unions-pressing">
<h2>Unions Pressing</h2>
<p>In der ersten Halbzeit, und vor allem der ersten halben Stunde, war Stuttgart deutlich überlegen. Trotzdem zeigte Union auch schon in dieser Phase ordentliche Ansätze. Neben den nicht wahrgenommen Möglichkeiten im Offensivspiel ist vor allem das Pressing zu nennen, dessen Intensität im Vergleich zu den letzten Spielen wieder deutlich zunahm - aber keinen Zugriff auf das Spiel der Schwaben bekam.</p>
<p>Das lag vor allem an der sehr direkten Ausrichtung der Gäste, die das zentrale Mittelfeld (gelegentlich unterstützt vom aufrückenden Baumgartl) meist überspielten und stattdessen direkt Terodde un die Außen suchten. Auf Grund der Qualität des Passspiels und der Verarbeitung gab es dabei für Union auch wenige Ballgewinne in der zweiten Phase (sondern gefährliche Stuttgarter Offensivaktionen). Hinzu kam, dass um auf Außen Druck auszuüben sowohl das Mittelfeld als auch die Außenverteidiger weite Wege - und damit Risiken - gingen. So entstanden Räume hinter Pedersen und Trimmel für Mané und Özcan und auf der ballfernen Seite große Areale, in denen Union nach Verlagerungen keinen Zugriff hatte. Was gegen einen schwächeren oder anders ausgerichteten Gegner hätte funktionieren können, war so in diesem Spiel eher kontraproduktiv.</p>
</div>
<div class="section" id="umschwung">
<h2>Umschwung</h2>
<p>In der zweiten Halbzeit verschob sich das Kräfteverhältnis dann deutlich. Das war möglich, weil Union sich mit ordentlichen defensiven Einzelleistungen im Spiel gehalten hatte - und nun viel mehr richtig machte.</p>
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<img alt="Expected goals flow Union-VfB" src="https://eiserneketten.de/images/xG-vfb_flow.jpg" style="width: 600px; height: 250px;">
<p class="caption">Der Expected Goals Graph zeigt - für alle, die das Spiel gesehen haben, wenig überraschend - dass Union erst in der zweiten Hälfte zu Chancen kam. Aber auch Stuttgart hatte außer Teroddes Tor weniger Abschlüsse als Spielanteile.</p>
</div>
<p>Neben dem <a class="reference external" href="http://www.textilvergehen.de/2016/11/13/steven-skrzybski-und-die-hart-erarbeitete-kunst-des-improvisierten-tors/">Tor</a> von Steven Skrzybski war die Einwechslung von Simon Hedlund der zweite Auslöser für diesen Umschwung. Der Schwede füllte mit seinen sehr guten Läufen in die Tiefe und vielen richtigen Entscheidungen die Rolle als linker Flügelstürmer exzellent aus und war ein stets verfügbarer Kanal für Unions Angriffsbemühungen. Seit der Umstellung auf ein System mit offensiven und defensiven Außen gelang es Union außerdem, die Flügelverteidiger Stuttgarts weiter hinten zu binden und (vor allem mit dem erneut sehr guten Pedersen) selbst im letzten Drittel Überzahlsituationen zu schaffen.</p>
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<h2>Szene des Spiels</h2>
<p>Einer der guten Angriffe Unions in der zweiten Halbzeit (ab 22:52 AFTV): Nach einem Abschlag von Langerak und einem Leistner-Kopfball gewinnen Kroos und Daube Zweikämpfe im defensiven Mittelfeld. Skrzybski spielt den Ball auf Quaner, der ihn (zwischen sich und Baumgartl) festmacht, bevor Skrzybski ihn unterstützt und die Aktion zu einer Art Doppelpass macht und anschließend Hedlund schickt. Seinen gechipten Pass auf den zweiten Pfosten verpasst Quaner knapp.</p>
</div></div>Richtungsweisendhttps://eiserneketten.de/posts/richtungsweisend/2016-11-17T16:32:41+01:002016-11-17T16:32:41+01:00Daniel Roßbach, Jonas Bischofberger<div><p><em>Was ist von dem (eventuell) richtungsweisenden Spiel zwischen Union und dem VfB Stuttgart zu erwarten? Eine Vorschau mit Jonas von VfBtaktisch.</em></p>
<p><a href="https://eiserneketten.de/posts/richtungsweisend/">Weiterlesen…</a> (5 min verbleiben zum Lesen)</p></div><div><p><em>Was ist von dem (eventuell) richtungsweisenden Spiel zwischen Union und dem VfB Stuttgart zu erwarten? Eine Vorschau mit Jonas von VfBtaktisch.</em></p>
<!-- TEASER_END -->
<p>Für diese Vorschau haben <a class="reference external" href="https://twitter.com/vfbtaktisch">Jonas</a> von <a class="reference external" href="https://vfbtaktisch.blogspot.de/">VfBtaktisch</a> und ich uns gegenseitig Fragen über die Mannschaften, die wir beobachten, gestellt und beantwortet. VfBtaktisch ist sehr lesens- und folgenswert: Aktuell hat Jonas dort noch einige zusätzliche <a class="reference external" href="https://vfbtaktisch.blogspot.de/2016/11/vorschau-union-berlin-vfb-stuttgart.html">Gedanken</a> aus VfB-Sicht ausgeführt.</p>
<div class="section" id="was-macht-stuttgart">
<h2>Was macht Stuttgart?</h2>
<blockquote>
<ul class="simple">
<li>Wie pressingresistent ist das Stuttgarter Aufbauspiel?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Die Innenverteidiger sind, abgesehen von Toni Sunjic, alle extrem passstark und im Aufbau mittlerweile auch recht dominant. Der VfB vermeidet allerdings zu viel Risiko im Aufbau, sodass man selbst mit einem gut gespielten Angriffspressing wohl "nur" lange Bälle erzwingen, aber keine hochwertigen Ballgewinne erreichen würde. Schlecht ausgeführt läuft man wiederum Gefahr, mit Vertikalpässen überspielt zu werden. Eine Alternative wäre, etwas tiefer zu stehen und Pressingfallen im Zentrum um Terodde und die wenig spielstarken Achter herum aufzubauen sowie die Innenverteidiger entsprechend zu leiten. Das wäre zwar riskant, könnte aber mit der einen oder anderen Umschaltmöglichkeit belohnt werden.</p>
<blockquote>
<ul class="simple">
<li>Woher rührt die große Leistungsamplitude (von Fürth bis Dresden)?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Als Hannes Wolf beim VfB anfing, versuchte er ein konsequentes Aufbauspiel und hohe individuelle Wachheit und Aktivität rein zubekommen. Eigentlich sind das zwar positive Elemente, aber in den ersten Spielen griff das alles noch nicht ineinander. Das Offensivspiel war sehr improvisiert und litt wegen dem Ausfall von Simon Terodde unter fehlenden Fixpunkten. Gegen den Ball war der VfB außerdem nur Durchschnitt. Startschwierigkeiten unter dem neuen Coach, so würde ich es zusammenfassen. Mittlerweile ist die Ausrichtung deutlich pragmatischer geworden und die Leistungen und Ergebnisse haben sich stabilisiert.</p>
<blockquote>
<ul class="simple">
<li>Welcher Spieler ist positiv oder negativ ausschlaggebend?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Es gibt eine Menge individuell sehr guter Akteure beim VfB, aber besonders wichtig ist sicher Hajime Hosogai. Er verbindet klassische Abräumerqualitäten und Reichweite im Gegenpressing mit strategischer Stärke und gutem Passspiel. Seine Bedeutung für das Spiel des VfB erkennt man nicht zuletzt daran, welche taktischen Wellen sein Ausfall geschlagen hat. Ohne einen ähnlichen Spielertypen als Ersatz wurde der Spielaufbau weitaus direkter und risikofreier gestaltet, außerdem stellte Wolf ein paar Mal auf Doppelsechs um. Wie sich seine Rückkehr jetzt genau auswirkt, ist daher besonders spannend. Theoretisch könnte der VfB mit Hosogai im Team wieder versuchen, ambitionierter Fußball spielen.</p>
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<ul class="simple">
<li>Welcher Ansatz des VfB gegen den Ball funktionierte am besten, und was ist gegen Union zu erwarten?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Das 442 hat mir - was Verschieben und Kompaktheit betrifft - etwas besser gefallen. Im 4141 hat der VfB oft das Problem, dass die Mannschaft ein bisschen zweigeteilt auftritt. Der Sechser spielt ungewöhnlich tief, die Achter sehr hoch. Das schadet dem Gegenpressing und man bekommt die Räume um den Sechser herum nicht optimal gesichert. Außerdem sind die Pressingabläufe noch nicht so gut verzahnt, wie sie angesichts der vier Pressinglinien sein sollten. Dem VfB fehlen manchmal Flexibilität und Zugriff; das ist allerdings in den letzten Wochen schon ein bisschen besser geworden. Angesichts dessen und der Tatsache, dass die Achterrollen auch für das Offensivspiel wichtig sind, ist eher mit dem 4141 zu rechnen. Eine Anpassung mit Formationswechsel ist aber auch denkbar, etwa um den zurückfallenden Bewegungen von Unions Flügelspielern mehr Kompaktheit entgegenzusetzen.</p>
</div>
<div class="section" id="aufstellungsprognose">
<h2>Aufstellungsprognose</h2>
<div class="figure">
<img alt="Union" src="https://eiserneketten.de/images/41_vfb_prog.png" style="width: 495px; height: 310px;">
<p class="caption">Mögliche Startformationen: Unions rechte Verteidigung ist weiter prekär.</p>
</div>
</div>
<div class="section" id="was-macht-union">
<h2>Was macht Union?</h2>
<blockquote>
<ul class="simple">
<li>Gibt es bestimmte Räume (oder Spieler), die im Offensivspiel besonders gesucht werden?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Union zeigte sich in dieser Hinsicht bisher unkonstant, oder zumindest wechselhaft. Es gehörte zur taktischen Grundausrichtung, das offensive zentrale Mittelfeld zu bespielen. Dazu zog Jens Keller etwa in einigen Spielen Steven Skrzybski vom Flügel auf die Zehn, während sich zuvor der Mittelstürmer regelmäßig in diesen Raum fallen ließ. Aber in den Spielen, in denen das nicht gelang, und die nicht von der starken Form eines der Offensivspieler geprägt wurden, verabschiedete man sich von diesem Prinzip und fokussierte stattdessen die Flügel - auch wenn das nicht einmal zu den eingesetzten Spielern passte, wie zuletzt gegen Düsseldorf und Kaiserslautern.</p>
<p>Ansonsten setzt Keller nicht unwesentlich auf Pressing und Gegenpressing. Obwohl beides oft in einem Atemzug genannt wird, ist es einigermaßen unterschiedlich und funktioniert auch verschieden gut. Während vor allem mit Collin Quaner hohes Angriffspressing erfolgreich war, ist das Gegenpressing weniger konstant und präsent.</p>
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<ul class="simple">
<li>Wer ist Unions Schlüsselspieler?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Stephan Fürstner. Daran, wie gut es Fürstner gelingt, das Aufbauspiel mit dem Mittelfeld zu verbinden, hängt, wie gut die Offensivreihe und Kroos und Kreilach ins Spiel kommen. Fällt er im Aufbau, wie zuletzt, zu früh, zu weit und zu lange nach hinten zurück, zerreisst die Union Mannschaft und findet keinen Weg, ihre anderen Stärken einzubinden.</p>
<p>Gegen Stuttgart könnte sich der Effekt dieses Verhaltens allerdings umkehren. Wenn es hinter den Achtern der Schwaben freie Räume gibt, könnte Union die Aufteilung des eigenen Mittelfelds in Kauf nehmen, um diese Räume mit Kroos/Kreilach und Skrzybski zu besetzen. Die Effektivität dieses Plans hinge daran, wie gut man im Aufbau mit dem Stuttgarter Pressing zurecht kommt und präzise Anspiele ins offensive Mittelfeld gelingen.</p>
<blockquote>
<ul class="simple">
<li>Wie gut beherrscht Union das Konterspiel, das gegen ansonsten gut tief verteidigende Stuttgarter gebraucht wird?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>In der Liga spielten Konter für Union bisher nur eine untergeordnete Rolle - nicht zuletzt, weil man eher selten Gelegenheit dazu bekam. Das personell durchaus vorhandene Potential dazu deutete sich aber im Pokal gegen Dortmund an. Alle Offensivspieler haben in der zweiten Liga Geschwindigkeitsvorteile gegen viele Gegner. Mit Fürstner, aber auch Schönheim und Leistner, hat man Spieler in der Hintermannschaft, die Konter gut auslösen können. Interessant war außerdem, wie gegen den BVB oft bei Kontern nicht der direkteste, sondern ein eher bedachter Weg gewählt wurde, und die Angriffe so langsamer, aber kontrollierter, vorgetragen wurden. Ob das auf dieses Spiel übertragen werden kann, ist aber fraglich: einerseits wird Eroll Zejnullahu nicht (lange) spielen; andererseits bestand die Motivation dazu wohl auch in Angst vor teuren Ballverlusten im Gegenpressing.</p>
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<ul class="simple">
<li>Wie könnte Union auf Stuttgarts Muster reagieren, die Außenverteidiger mit Rückwärtsbewegungen der Flügelspieler nach vorn zu locken und die Achter in die frei gewordenen Räume stoßen zu lassen?</li>
</ul>
</blockquote>
<p>Damit, in Schwierigkeiten zu kommen. Vor allem im Anschluss an eigene Angriffe sind die Flügel bei Union oft eher schwach abgesichert. Gerade die Sechser schieben selten auf den Flügel, um dort zu verteidigen. Außerdem kommt die Spielanlage der Außenverteidiger Stuttgarts Mechanismus unter Umständen entgegen, da sie auch von sich aus schon gern ins zweite Drittel schieben, auch gegen den Ball. Eine spezifische Anpassung könnte hier also erforderlich sein. Sie müsste auf die ein oder andere Weise die Flügelstürmer dazu bringen, sich defensiv stärker zu beteiligen: indem sie entweder ihre Pendants von den Außenverteidigern übernehmen; oder Lücken im Zentrum füllen, die entstehen, wenn die Sechser außen helfen.</p>
</div>
<div class="section" id="fazit">
<h2>'Fazit'</h2>
<p>In den kommenden Wochen könnte sich entscheiden, welche Rolle Union in dieser Zweitligasaison spielen wird. Zumindest aber werden sie die Ausgangssituation für die Rückrunde definieren. Das liegt einerseits am Status von Stuttgart oder Braunschweig als Kontrahenten in der Spitzengruppe der Liga, andererseits daran, dass in diesen Spielen andere Herausforderungen als bisher auf die Mannschaft von Jens Keller zukommen: gegen Stuttgart sieht man im individuellen Vergleich schwächer aus als gegen fast alle anderen Mitbewerber, Heidenheim und Braunschweig werden wohl aktiver gegen Union spielen als etwa Kaiserslautern und Düsseldorf.</p>
<p>Es wird deshalb spannend sein zu sehen, ob Union sein eigenes Spiel durchbringen kann, dass sich für Jonas vor allem durch einen Fokus auf das offensive Zentrum und Präsenz im Sechserraum von der Konkurrenz abhebt. Ob man damit Freiheiten hinter den Achtern Stuttgarts findet, oder Kroos und Kreilach von ihnen neutralisiert werden, bleibt abzuwarten - und damit Verlauf und Ausgang der Partie.</p>
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