Keine eigenen Gesetze

Union tut sich weiterhin schwer aber immerhin den Gefallen, in der ersten Pokalrunde zu gewinnen.

Auch in Duisburg ändert sich an Aufstellung und Ausrichtung Unions wenig. Erneut tritt man im 433 mit dem FKK-Mittelfeld Fürstner-Kroos-Kreilach an. Nun hat der Pokal zwar nicht wirklich eigene Gesetze, aber immerhin eigene Regeln und Dynamiken, sodass ein offenes Spiel mit anderen defensiven Schwächen als bisher gesehen zu Stande kommt. Indessen sind offensiv bekannte Schwierigkeiten weiterhin vorhanden.

MSV-Union

Den verletzten Schönheim ersetzt Puncec, ansonsten läuft die Elf vom Montagspiel gegen Dreden auf.

Unions Bemühen um Präsenz

Vielleicht auf Grund der Erwartung oder Überzeugung individueller Überlegenheit schien Union in diesem Spiel weniger wert auf das schnelle Auslösen von Angriffen zu legen und war stattdessen bereit, den Ball länger zwischen erstem und zweitem Drittel zirkulieren zu lassen.

Das gelang jedoch nur bedingt. Die Mittelfeldakteure verstanden es nicht, die zentralen Räume so zu besetzen, dass in der Spielfeldmitte kontrollierte Aktionen möglich und Passoptionen offen gewesen wären. Während Fürstner sich wiederholt zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, war Felix Kroos oft im Aufbau anspielbar, aber meist nur in den defensiven Halbräumen (auf die Duisburg keinen Druck ausübte). Erhielt er dort den Ball, sah sich der Greifswalder mit großen Abständen zu seinen offensiveren Mitspielern und zugestellten Optionen konfrontiert.

Folglich kam es zu wenig Unioner Ballbesitz im offensiven Zentrum, dass zudem vor der letzten Linie oft verwaist wirkte (zumindest so lange Redondo links und Skrzybski rechts spielte).

Ein Mangel an Präsenz war auch mit den defensiven Problemen verbunden, die in recht vielen guten Chancen des Meidericher SV Ausdruck fanden. Das Pressing im Aufbau war eher verhalten, sodass Duisburg mit viel Ruhe und langen Bällen die individuell guten Außen oder Onuegbu suchen konnte, was zu schwer zu verteidigenden Aktionen in Strafraumnähe führte.

Steven Skrzybski

Vor seiner Verletzung hatte Steven Skrzybski eine starke Phase als zweiter Stürmer neben und hinter Bobby Wood. In dieser Rolle konnte er variabel die Räume besetzen, die Wood geöffnet oder offen gelassen hatte und in zentrale Abschlusspositionen kommen.

In der Saisonvorbereitung zeigte Skrzybski ebenfalls gute Ansätze im zentralen offensiven Mittelfeld, von wo er druckvolle und kreative Bälle spielen konnte. Keine dieser Stärken kommt in seiner aktuellen Rolle als Rechtsaußen gut zum Tragen. Sein stärkerer rechter Fuß zeigt hier Richtung Auslinie und prädestiniert Flügelläufe, die eher ineffektiv sind.

Es war also durchaus folgerichtig dass Skrzybski in der zweiten Hälfte und der Verlängerung bessere Szenen hatte nachdem er und Redondo die Seiten tauschten. Skrzybski tendierte so mehr zur Mitte, von wo er zu Abschlüssen und Vorbereitungen kam. Gerade nach Duisburgs Umstellung zu einer Fünferkette war diese Anpassung sinnvoll um Räume zu finden.

Szene des Spiels

Der Angriff nach 26:45 min AFTV-Zeit, als Union zeigte wie gut ausgespielte Schnellangriffe ablaufen können. Ein Einwurf Duisburgs wird gut verteidigt, man steht in einer Staffelung die befreiende Pässe mit Raumgewinn erlaubt und Skrzybski spielt einen starken Pass auf Redondo, der die Aktion gefährlich macht. Bei dessen Hereingabe und Kroos' Nachschuss fehlt etwas Glück.