Bullen

In einem Spiel gegen einen Gegner, gegen den man nicht spielen will und ohne wichtige Teile der Mannschaft, mit der man spielen will, läuft wenig zusammen und verliert Union 0-3.

Grundausrichtung

Auch ohne Toni Leistner, Fabian Schönheim und Bobby Wood hielt Sascha Lewandowski an der bekannten 352 Grundformation fest. Diese wurde allerdings in der Defensive in allen Mannschaftsteilen tiefer als gewöhnlich interpretiert.

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Redondo begann als linker Läufer, Quaner im Sturm, Kroos konnte spielen.

Die Rote Brause betriebene gegnerische Mannschaft zeigte ihr gewohnt intensives Pressing und Gegenpressing auf der Grundlage eines 4231/442, aus dem Forsberg, zwischen Flügel und Zentrum pendelnd individuell herausragte.

Gegen Pressing Dilemma

In der Entscheidung über die Herangehensweise für dieses Spiel stand Union, konfrontiert mit Markranstädts Stärken im Pressing und am Ball,vor einem Dilemma. Eine tiefe Ausrichtung der eigenen Mannschaft würde dabei helfen, gegen das Gegenpressing der Sachsen (ein Schimpfwort für die Ungeliebten Gegner erlaube ich mir) seltener in Unterzahlsituationen zu geraten. Gleichzeitig vermindert es aber die Zahl der Anspielstation in anderen Räumen und damit den Raum der Optionen für geordnete Offensivaktionen oder längeren Ballbesitz - was wiederum zu leicht zu pressenden Ballverlusten und produktiven Umschaltmomenten für den Gegner führt.

Mir ist nicht klar, dass es für dieses Problem ohne individuelle Überlegenheit in mehreren Sektoren eine Lösung gab. Obwohl Union trotz vieler Ausfälle eine respektable Mannschaft aufbieten konnte, gab es eine solche Überlegenheit nur auf einer Position: im zentralen Mittelfeld durch Eroll Zejnullahu.

Eroll Zejnullahu und seiner beängstigenden Ballsicherheit zuzuschauen, war lange ziemlich großes Kino.

Rotebrauseblogger

Eroll zeigte immer wieder perfektes Gespür dafür, in welche Räume er sich drehen konnte, um sich oder Mitspielern Raum zu schaffen. In vielen Belangen war dies wohl sein stärkstes Spiel.

Playing the Percentages

Doch an der Dynamik des Spiels konnte er allein nichts ändern:

Sowohl Lewandowski als auch (Rekordspieler) Michael Parensen hoben nach dem Spiel die Rolle individueller Fehler oder Inkonsequenzen in der Entstehung der Gegentore und der Niederlage heraus.

Angesichts der Ausrichtung Unions in diesem Spiel stimmt das aber nur zu einem kleineren Teil.

Wenn man gegen eine individuell besser besetzte Mannschaft tief verteidigt, und so viele Duelle im eigenen Verteidigungsdrittel provoziert, ist damit zu rechnen, dass eine signifikante Zahl davon negativ ausgeht. Das gilt selbst dann, wenn die einzelnen Spieler ordentliche bis gute Leistungen bringen.

Ähnliches gilt für die Offensive, in der es wie beschrieben nur schwierige Aktionen meist weit weg vom gegnerischen Tor gab - dass Union wenig Gefahr und Druck entwickeln konnte war so letztlich ebenso folgerichtig wie die klare Niederlage.

Szene des Spiels

Boykottiert.