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Nach der traurigen Nachricht vom Abschied Sascha Lewandowskis gewinnt ein erneut umformiertes Union klar gegen Frankfurt.

Natürlich muss auch hier noch einmal betont werden, wie schade die - sehr richtige Entscheidung - von Lewandowski ist, für ihn genauso wie für Union. In Köpenick hatte Lewandowski die Chance, eine Mannschaft, die im Umbruch ist, nach seinen Vorstellungen zu formen. Gleichzeitig hatte Union in ihm einen Trainer, dem man diesen Umbruch zu- und anvertrauen konnte. Ob Lewandowski sich noch einmal in der Hochdruck-Situation, Trainer einer Bundesliga Mannschaft zu sein, versuchen wird, ist nun ebenso fraglich wie die weitere sportliche Leitlinie des FCU.

Dazu, was ich mir noch von Lewandowskis Union versprochen habe, wird es demnächst hier mehr zu lesen geben - genauso wie auch weiterhin die gewohnte Begleitung des Fußballs an der Alten Försterei und anderswo.

Grundausrichtung

Im dritten Spiel unter der Anleitung von Andre Hofschneider präsentiert sich die Mannschaft zum dritten Mal in einer neuen Formation. Anders als das 442 gegen Fürth funktioniert das 433, insbesondere gegen den Ball, wo es als 4141/4123 umgesetzt wird.

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Auch personell ändert sich einiges: Die gesperrten Kreilach und Wood kehren zurück und ersetzen Quaner und Daube, Schönheim spielt links in der Viererkette und verdrängt Redondo, Kessel auf rechts Trimmel und auch Fürstner sitzt auf der Bank, ersetzt durch - Christopher Quiring.

Inverting part of the pyramid

Interessant waren an Unions Auftreten in der Anfangsphase, in der spielerisch noch recht wenig wirklich passte, die Staffelungen im Pressing.

Vor Parensen, der als alleiniger Sechser agierte, spielten Kreilach und Kroos auf einer Linie. Wood, Brandy und Quiring initiierten ein mittleres bis hohes Angriffspressing. Zu dritt konnten die Gästeverteidiger angelaufen und mit bogengförmigen Läufen alle Passwege zwischen der Frankfurter Viererkette attackiert werden.

Dabei tauschten die drei Unionspieler in der vordersten Linie immer wieder ihre Positionen kurzzeitig unter einander, vor allem wenn Quiring im Anlaufen dem Ball folgte (was immer engagiert aber nicht immer die richtige Entscheidung war). Die aggressive Grundhaltung, mit der es vollständig verhindert wurde, Frankfurt ins Spiel kommen zu lassen, fand sich auch in Herausrück-Bewegungen der Achter und Innenverteidiger wieder. Der Erfolg dieser Aktionen zeigte sich etwa in den Szenen vor der fast-Chance für Wood nach etwa 7 Minuten, als zuerst Puncec und dann Kreilach, dessen Pass etwas zu steil war, Balleroberungen erreichten.

In Phasen, in denen Union etwas zurückhaltender agierte, ließen sich die offensiven Außen in die vorletzte Linie fallen und Union formierte sich im 4141.

Nicht alles Gold was 4-0 gewinnt

Auch wenn das Spiel viel Gutes und eine extreme Steigerung gegenüber dem Fürth-Spiel zeigte, war auch noch längst nicht alles gut. Vor allem die Raum- und Rollenverteilung im Mittelfeld hatte Probleme in Ballbesitz zur Folge.

Das erste dieser Probleme war sinnloses herauskippen eines der Mittelfeldspieler (Parensen oder Kroos) neben die Innenverteidiger im Spielaufbau. Dies war unnötig, weil auch Puncec und Pogatetz kaum unter Druck standen, und kontraproduktiv, weil dadurch nur noch eine nahe Anspielstation im Mittelfeld fehlte.

Provoziert wurde dieser Fehler durch die (eigener Wahrnehmung nach fehlende Qualität im Spielaufbau der Innenverteidiger. Die daraus gezogene Folge war jedoch falsch. Einerseits war die Qualität im Spielaufbau bei Micha nicht wesentlich höher als in der Innenverteidigung. Und andererseits fiel daher nun Kroos weit nach hinten zurück, wodurch ein großes Loch im Mittelfeld entstand. Zusammen mit dem früh in die Tiefe startenden Quiring führte dies zu einigen verfrühten Anspielen in die Spitze.

Szene des Spiels

Wie andererseits Angriffe mit mehr Staffelung aussehen können zeigte die Szene, die zum Elfmeter und damit dem 2-0 führte. Hier waren Spieler in jeder Linie vorhanden, die den Ball zuerst pressen und dann präzise spielen konnten, was zu einem schicken one-touch Spielzug führte.

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