Zieht der 1. FC Union so in die Bundesliga ein? (Teil I)
Union kommt beim VfB Stuttgart zu einem exzellenten Hinspiel-Ergebnis in der Aufstiegsrunde. Dank der Rückkehr zum 433 und tollen Aktionen.
Union kommt beim VfB Stuttgart zu einem exzellenten Hinspiel-Ergebnis in der Aufstiegsrunde. Dank der Rückkehr zum 433 und tollen Aktionen.
Union kann die Form des dominanten Auftritts in Ingolstadt nur in die ersten 15 Minuten des Spiels gegen Heidenheim retten, ist dann lange ungefährlich und findet schließlich nicht Rafal Gikiewicz im Tor, sondern ein Tor in Rafal Gikiewicz.
Mit einer 1-2 Niederlage in Fürth fällt Union in den Maelstrom der unteren Tabellenhälfte, spielt dabei aber nicht nur schlecht.
Fürth war von Beginn an darauf aus, zu nutzen, was auch Union den Aussagen aller Spieler nach offensichtlich als ihre wesentliche Stärke ausgemacht hatte: Konter eingeleitet von Gjasula (der phantastisch ist) und ausgespielt über Green und Narey. Dazu spielte Fürth zunächst ein Mittelfeldpressing, das Unions Dreierkette im Aufbau viel Platz lies - den Platz eben, in den hinein man nach Ballgewinnnen kontern wollte.
Was will man an so einem Spiel analysieren?
Einem Spiel, in dem selbst die schönen Tore Luftlöcher als Vorbereitung hatten? Einem Spiel, das unterbrochen wurde, um Schnee von den Spielfeldrändern zu räumen, sodass man wenn schon keine Pass-, dann zumindest Auslinien sieht? Einem Spiel, das schließlich mit Mesenhölers katastrophalem Fehlpass durch einen Moment entschieden wurde, dessen Zustandekommen keine Analyse erklären kann. Einem Spiel, das Zuschauer mit parteiischem Interesse an Union erst zwischen Ungläubigkeit und Trotz schwanken ließ und dann - wegen Sebastian Polters Achillessehnenriss - schon bald viel weniger interessierte?
Heidenheim gewinnt ein taktisch unspektakuläres aber verrücktes Spiel, in dem sich für eine Viertelstunde die Schleusen vor beiden Toren öffnen, mit 4-3.
Davon, dass innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fielen, abgesehen entwickelte sich das Spiel jedoch durchaus so, wie man hatte erwarten können als ein Duell, in dem die entscheidende Frage war, ob Unions Gegenpressing oft genug funktionieren würde, eigene Chancen herauszuarbeiten und als Konterabsicherung zu taugen; oder ob es Heidenheim gelingen würde, dieses Pressing mit Schnellangriffen und Verlagerungen zu überspielen.
Union fährt mit einem 5-0 gegen Kaiserslautern einen Pflichtsieg auf sehr überzeugende Weise ein, weil taktische und tabellarische Gegebenheiten mit dem Spielverlauf zu einem Lauterer worst case zusammen kommen.
Im Vergleich zur Niederlage in Sandhausen rotierte Jens Keller in etwa wieder zur bisherigen Stammelf zurück, in der aber Grischa Prömel zum ersten Mal an Stelle von Damir Kreilach auflief, dessen Position der Neuzugang aus Karlsruhe auch einnahm, Felix Kroos war also der tiefste Mittelfeldspieler.
Kaiserslauterns Interimstrainerduo aus Nachwuchstrainer Manfred Baum und Exspieler Alexander Bugera versuchte, sein forsches Programm in einem 4231 umzusetzen, in dem der ehemalige Union-Kapitän Benni Kessel zunächst für Philipp Mwene Platz machen musste.
Zum Trainingsauftakt, und in der Mitte des Sommers, ist vielleicht kein schlechter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz der Transferaktivitäten Unions.