Einträge über Jens Keller

"Ich will kommen und spielen"

Eroll Union

Zejnullahu hat zwischen 2013 und 2017 insgesamt 68 Spiele für Union gemacht; Photo: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images

Eroll Zejnullahu ist der letzte Union-Nachwuchsspieler, dem es gelang, sich in der Profimannschaft zu etablieren - zeitweise, denn in der Amtszeit von Jens Keller spielte er keine Rolle mehr. Im Interview mit Eiserne Ketten spricht er darüber, wie er in dieser Saison nun beim SV Sandhausen - dem aktuellen Tabellenvierten, der am Wochenende in Berlin gastiert - eine Gelegenheit sucht, das zu tun, was er am liebsten macht: Fußball spielen.

Eiserne Ketten: Zuerst, wie geht es dir? Im Spiel gegen Braunschweig vor zwei Wochen hast du dich nach wenigen Minuten schwerer am Knie verletzt. Wie ist die Prognose?

Eroll Zejnullahu: Die Verletzung ist nicht so schlimm wie zuerst befürchtet. Es ist eine Faser des Außenband gerissen. Wir reden aber auf keinen Fall von Monaten, sondern eher von Wochen für die ich ausfalle. Ich gehen von ein bis zwei, maximal drei Wochen aus.

Tut es besonders weh, beide Spiele gegen Union in dieser Saison verletzt zu verpassen?

Ich wäre beim Hinspiel sehr gern dabei gewesen, und jetzt beim Rückspiel natürlich auch. Es ist immer etwas schönes, gegen seine alten Mannschaftskollegen zu spielen - ich hätte mich sehr darauf gefreut.

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Kontinuität ist nicht per se etwas Gutes

Union trennt sich nach knapp 1½ Spielzeiten von Jens Keller und macht André Hofschneider zu seinem Nachfolger. Eine Entscheidung, die bestenfalls streng und konsequent ist.

Als ich vor ziemlich genau einem Jahr nach der Hinrunde 2016/17 für Spielverlagerung Union unter Keller analysiert habe, stand in meinem Fazit unter anderem Folgendes:

Das galt auch für die Hinrunde Unions, in der das tatsächliche Problem öfter in mangelnder Erschließung für die offensive wichtiger Zonen lag. Wenn sich die Mannschaft von Jens Keller in diesem Aspekt verbessert, gehört sie zu den ersten Herausforderern für den Aufstieg in die Bundesliga.

Ungefähr eine Saison später ist Union noch immer ein Aufstiegskandidat in der Zweiten Liga, hat aber genau in diesem Punkt keine Schritte in die richtige Richtung gemacht.

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Der entscheidende Tropfen

Bevor der 1. FC Union am Montag die Trennung von den Trainern Keller und Pedersen verkündete (einen Kommentar dazu gibt es hier morgen), gab es ein Fußballspiel, das, wie sich herausstellte, ein anderes Fass zum Überlaufen brachte als Unions social media team vor dem Spiel meinte. Für Eiserne Ketten war Julia Niekrenz in Bochum. In ihrem Autorinnendebut kommentiert sie, was sie dort sah:

Als ich Daniel, der hier normalerweise schreibt, bei einem Trainer-Lehrgang am Wannsee kennenlernte, hatten wir nur wenig Zeit, über die Entwicklungen bei Union zu sprechen. Woran ich noch mich dabei aber erinnere, ist eine Diskussion über das bittere 0:1 zuhause gegen Aue in der vergangenen Saison. Das Ergebnis, in Kombination mit dem mut- und ideenlosen Auftreten, ließ damals meine Ambitionen auf den Aufstieg rasant schwinden.

Seitdem gab es ohne Frage zwischendurch immer mal wieder Grund zur Freude, aber dennoch kamen meine damaligen Zweifel heute im Bochumer Gästeblock wieder. Ein Gefühl, das ich von einem stürmischen Tag in Duisburg vor einigen Wochen leider auch schon kannte.

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Wie sehr ist Darmstadt wie Kaiserslautern?

Hier gibt es heute eine Liveanalyse zum Aufeinandertreffen von Union und Darmstadt, in dem die Gastgeber gegen einen verunsicherten Gegner einen Dämpfer aus der Vorwoche ausgleichen wollen werden.

Polter Darmstadt

Der junge Sebastian Polter im letzten Spiel Union - Darmstadt, unter anderem gegen Sandro Sirigu, der einen Auf- und Abstieg später noch immer in Darmstadt spielt, Photo: Stefanie Fiebrig

Fazit

Ein Tor in letzter Sekunde der Nachspielzeit rettet Union ein Unentschieden, dass diesem Spiel gerecht wird. Denn trotz Unions Überlegenheit fanden beide Mannschaften gegen die nicht besonders stark variierten Konzepte des Gegners keine Lösungen und verdienten sich so je drei Gegentore.

Unions offensive Außenverteidiger haben wenig Spielraum für Abstimmungsfehler in der Verteidigung von Bällen in den Raum hinter sich. Passieren solche Fehler, werden Flanken zu einfach und sind dann auch für die eigentlich kopfballstarke Innenverteidigung schwer zu verteidigen - die sich aber wie in Heidenheim auch nicht besonders geschickt angestellt hat.

Darmstadt dagegen konnte dem Tempo von Hedlund und den Bewegungen von Hartel nicht folgen und erlaubte Union so viele Aktionen in gefährlichen Räumen und hatte etwas Glück, nicht mehr große Chancen zuzulassen. Dieses Glück hielt aber nur 93 Minuten lang.

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Verrückt gespielt

Heidenheim gewinnt ein taktisch unspektakuläres aber verrücktes Spiel, in dem sich für eine Viertelstunde die Schleusen vor beiden Toren öffnen, mit 4-3.

Union

Spieltag 14, 18. November: 1. FC Heidenheim 4 - 3 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, nach Griesbecks Verletzung rückte Theuerkauf auf die Sechs, Unions Personalnot in der Verteidigung wirkt sich vor allem auf die Kadertiefe und weniger die Startelf aus. Weiter vorn fehlt Hedlund und wird Hartel zunächst geschont.

Davon, dass innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fielen, abgesehen entwickelte sich das Spiel jedoch durchaus so, wie man hatte erwarten können als ein Duell, in dem die entscheidende Frage war, ob Unions Gegenpressing oft genug funktionieren würde, eigene Chancen herauszuarbeiten und als Konterabsicherung zu taugen; oder ob es Heidenheim gelingen würde, dieses Pressing mit Schnellangriffen und Verlagerungen zu überspielen.

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Playing the Odds

Duisburg gelingt gegen Union ein spätes Ausgleichstor, nachdem Union sein bestes tat, dieses Szenario nicht zu verhindern. (Davon abgesehen, überhaupt in Führung gegangen zu sein.)

Gogia Chance Photo Hupe

Akaki Gogia in einem der wenigen Momente, in denen Union durch Duisburg spielen konnte, und bevor er nicht Polter anspielt, Photo: Hupe/unionfoto.

MSV-Union

Spieltag 11, 29. Oktober: MSV Duisburg 1 - 1 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union kehrt zur Ligamannschaft zurück.

Die Grundzüge dieses Spiels waren aus den letzten Wochen und Unions letzten Partien bekannt: Gegen eine Mannschaft, die am Tabellenende steht, aber vielleicht etwas besser ist als ihr Punktestand, rückte Union Schnellangriffe in den Fokus seiner Offensivstrategie, ging in Führung und versäumte es danach, das Spiel ruhig zu kontrollieren. Während das zuletzt drei mal in Folge funktionierte, holte die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht immer so sein würde, Jens Kellers Mannschaft in Duisburg in Form eines späten 1-1 ein.

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Verkehrte Welt

Mit einer denkbar knappen 4-1 Niederlage scheidet der 1. FC Union in Leverkusen in der zweiten Pokalrunde aus - nach einer noch ausgeglicheneren Partie als vor einem Jahr in Dortmund in der die Mannschaften scheinbar fast die Rollen tauschen, aber wieder irgendwie mit drei Toren weniger als der Bundesligist.

Parensen

Michael Parensen hatte einige spektakuläre und produktive Ballgewinne; Photo: Dean Mouhtaropoulos, Bongarts, Getty Images.

Während Union von Beginn an sichtlich bemüht war, schnell und aggressiv Druck auf ballführende Leverkusener auszuüben, zog sich Jens Kellers Mannschaft nach den ersten Minuten im Spiel gegen den Ball etwas weiter zurück als üblich. Im nun gespielten Mittelfeldpressing zeigte sich die umformierte Mannschaft allerdings in einigen Situationen auch in einer veränderten Pressingformation, in der Philipp Hosiner regelmäßig als vereinzelte Pressingspitze (geschickt und effektiv) agierte. Statt neben ihm in vorderster Linie die Innenverteidigung anzulaufen, blieb Damir Kreilach im Mittelfeld und bemühte sich gemeinsam mit Dennis Daube, Anspielstationen im zentralen Mittelfeld zuzustellen, während hinter den beiden Stephan Fürstner den Zehnerraum abzusichern versuchte.

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Goes a long way

Union gewinnt ein von einem frühen Tor geprägtes Spiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth mit 3-1, wackelt zwischendurch aber wieder.

Union-Fürth

Spieltag 11, 21. Oktober: 1. FC Union 3 - 1 SpVgg Greuther Fürth. Die Aufstellung zu Beginn, Dursun kam sehr früh. Diese Graphik ist ziemlich voll auf kurzem Raum, weil das Spiel das war

Im Vorfeld des Spieles hatte Fürth verlautbaren lassen, auswärts gegen hoch favorisierte Unioner die Defensive in den Vordergrund stellen zu wollen und aus einer Verteidigung heraus kontern zu wollen. Dieser Plan von Trainer Damir Burić war mit dem 1-0 durch Peter Kurzweg hinfällig. Dieses Tor, das Kurzweg in seiner dritten Liga-Minute für Union erzielte, nachdem er im Pressing den Ball gewann, eine weite Distanz im Sprint überbrückte und überlegt abschloss, goes a long way dazu, die taktische Geschichte des Spiels zu erzählen.

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Warum diese Union Mannschaft ein schlechter Tanzpartner wäre

Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.

Regensburg-Union

Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.

Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.

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Ein vorhersehbares Spiel

In Aue treffen mit dem FC Erzgebirge/Wismut und Union zwei Mannschaften aufeinander, die sich an ihr jeweiliges Konzept halten und so ein vorhersehbares, aber interessantes Spiel produzieren, dass Union 2-1 gewinnt.

Grundausrichtung

Aue-Union

Spieltag 9, 30. September: FC Erzgebirge Aue 1 - 2 Union. Die Aufstellung zu Beginn bei Union unverändert, bei Aue mit zu wenig Kvesic.

Aue trat also mit dem 343 und den Mechanismen an, die es seit der Rückrunde der vergangenen Saison auszeichnen. Einige der Fragen, die sich daraus für Union ergaben, beantworteten Jens Keller und sein (Trainer-)Team damit, sich auf die individuelle Qualität der Mannschaft zu verlassen. So spielten die Sechser ihre gewohnt aktive Rolle im Pressing und nahmen so in Kauf, dass die Stürmer Aues in eins-gegen-eins Duelle mit Unions Abwehr kommen können, wenn es den Erzgebirglern gelingt, sie anzuspielen. Dazu, das zu erschweren, ist außerdem das Pressing selbst da.

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Ein Teil unserer Spielweise könnte sie verunsichern

Union fährt mit einem 5-0 gegen Kaiserslautern einen Pflichtsieg auf sehr überzeugende Weise ein, weil taktische und tabellarische Gegebenheiten mit dem Spielverlauf zu einem Lauterer worst case zusammen kommen.

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Skrzybski traf zwar auch (etwas glücklich), war aber vor allem im Pressing wertvoll; Photo: Hupe/unionfoto

Im Vergleich zur Niederlage in Sandhausen rotierte Jens Keller in etwa wieder zur bisherigen Stammelf zurück, in der aber Grischa Prömel zum ersten Mal an Stelle von Damir Kreilach auflief, dessen Position der Neuzugang aus Karlsruhe auch einnahm, Felix Kroos war also der tiefste Mittelfeldspieler.

Kaiserslauterns Interimstrainerduo aus Nachwuchstrainer Manfred Baum und Exspieler Alexander Bugera versuchte, sein forsches Programm in einem 4231 umzusetzen, in dem der ehemalige Union-Kapitän Benni Kessel zunächst für Philipp Mwene Platz machen musste.

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Gespannt auf Sandhausen

Update vom 20.9.: Die Analyse zum Spiel in Sandhausen gibt es auf Spielverlagerung.

Sandhausen hat einen eigenen Taktikblogger. Ja, Sandhausen. Glücklicherweise haben sie auch eine taktisch interessante Mannschaft. Deshalb hier eine Vorschau auf das Spiel am Dienstag mit Marius Kaltwasser von 1916Taktik.

Trimmel Sandhausen

Alle Augen auf Union und Christopher Trimmel gegen Sandhausen, Photo: Stefanie Fiebrig

Marius ist eigentlich ein Anhänger von Waldhof Mannheim, wo Sandhausens Trainer Kenan Kocak drei Jahre lang arbeitete. Mit dessen Wechsel in die Vorstadt (das Vordorf?) lenkte auch Marius sein Interesse auf den SVS und begann sein Blog.

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Eigentlich gut

Ein stark verbessertes Union erreicht mit reanimiertem Pressing und ausbaufähiger Chancencreation gegen Braunschweig ein, allerdings nicht ungefährdetes, Unentschieden - nur.

Union presst anders, aber vor allem mehr

Union

Spieltag 6, 15.September: 1. FC Union 1 - 1 Eintracht Braunschweig. Die Aufstellung zu Beginn, in der zweiten Halbzeit stellte Braunschweig auf eine 4132 Ordnung um.

Nachdem Unions Pressing in den ersten Spielen dieser Saison deutlich weniger effektiv war als in der vergangenen, war es in dieser Partie wieder deutlich präsenter. Dazu trug neben einigen Faktoren, die nicht im engeren Sinn taktisch waren, auch eine leichte Änderung der Rollenverteilung bei.

Zu den nicht-direkt taktischen Randbedingungen gehörte die leichte Ergebniskrise Unions, das mit einer Serie von drei sieglosen Spielen in die Partie ging. Die Bilanz Braunschweigs ist - bei nicht sehr viel niedrigeren Ansprüchen - zwar nicht besser, aber der Heimvorteil und die Spielanlage beider Mannschaften reichten aus, Union die Rolle der aktiven Mannschaft zuzuweisen-bis-aufzuzwingen.

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Erst schlecht, dann glücklich, dann nicht

Wie in der Rückrunde der vergangenen Saison spielt Union in Düsseldorf nicht gut, führt irgendwie trotzdem und verliert dann durch zwei späte Tore Punkte - diesmal mit einer 3-2 Niederlage.

Grundausrichtung

Anders als im Spiel vor einigen Monaten lief Union allerdings in diesem Spiel mit dem gewohnten System auf, inklusive der 2-1 Ordnung im zentralen Mittelfeld, in dem aber wieder Stephan Fürstner statt Marcel Hartel zum Einsatz kam, Kreilach rückte dafür eine Position nach vorn.

Düsseldorf-Union

Spieltag 5, 10. September: Fortuna Düsseldorf 3 - 2 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union muss auf Torrejón und Skrzybski verzichten, für letzteren kommt minimalintensiv Gogia in die Startelf.

Jens Keller und sein Trainerteam lagen richtig damit, zu vermuten, dass Düsseldorf gegen Union nicht wie zuletzt 352, sondern (wie schon gegen Aue) im 4141 spielen würde. Überhaupt war Düsseldorfs Mannschaft deutlich umgestaltet, schon weil Ihlas Bebou nun für Hannover Tore vorbereitet. Für ihn und Lucas Schmitz spielten die Neuzugänge Davor Lovren und Benito Raman.

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