Union ist eben keine Ballbesitzmannschaft
Union vergibt im Aufstiegsrennen einen Satzball in Darmstadt, weil es für zu wenig offensive Produktivität zu hohe Risiken eingehen muss.
Union vergibt im Aufstiegsrennen einen Satzball in Darmstadt, weil es für zu wenig offensive Produktivität zu hohe Risiken eingehen muss.
'Erwartense nüscht' ist die erste Maßgabe für alle, die sich ein Fußballspiel unter Beteiligung von Dirk Schusters Darmstadt 98 ansehen. Das galt auch an diesem Samstag Mittag in Köpenick, der außerdem unter dem Zeichen eines Stimmungsboykott in der ersten Halbzeit stehen würde. Auch hier also nichts zu erwarten. Aber dann gibt es doch ein bisschen Stimmung, ein bisschen Fußball und einen 3-1 Sieg für den 1. FC Union. Oder steht das U in 'FCU' inzwischen schon für 'unbesiegbar'?
Union verliert 3-1 (3-0) in Darmstadt und nutzt damit die Chance, sich endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden, um das Gegenteil zu tun. Gegen die Mannschaft, die so sehr wie keine andere für Anti-Fußball steht, verabschiedet sich Trainer André Hofschneider endgültig von allen spielerischen Lösungen - ohne andere zu finden.
Unions Geheim-Training in dieser Woche machte sich insofern bezahlt, als tatsächlich wohl niemand mit der Aufstellung gerechnet hatte, mit der André Hofschneider in dieses Spiel ging. Zurück im 4231 spielte Marvin Friedrich im defensiven Mittelfeld neben Stephan Fürstner, Akaki Gogia und Kenny Prince Redondo flankierten Simon Hedlund auf der Zehn und Steven Skrzybski als Sturmspitze.
Hier gibt es heute eine Liveanalyse zum Aufeinandertreffen von Union und Darmstadt, in dem die Gastgeber gegen einen verunsicherten Gegner einen Dämpfer aus der Vorwoche ausgleichen wollen werden.
Ein Tor in letzter Sekunde der Nachspielzeit rettet Union ein Unentschieden, dass diesem Spiel gerecht wird. Denn trotz Unions Überlegenheit fanden beide Mannschaften gegen die nicht besonders stark variierten Konzepte des Gegners keine Lösungen und verdienten sich so je drei Gegentore.
Unions offensive Außenverteidiger haben wenig Spielraum für Abstimmungsfehler in der Verteidigung von Bällen in den Raum hinter sich. Passieren solche Fehler, werden Flanken zu einfach und sind dann auch für die eigentlich kopfballstarke Innenverteidigung schwer zu verteidigen - die sich aber wie in Heidenheim auch nicht besonders geschickt angestellt hat.
Darmstadt dagegen konnte dem Tempo von Hedlund und den Bewegungen von Hartel nicht folgen und erlaubte Union so viele Aktionen in gefährlichen Räumen und hatte etwas Glück, nicht mehr große Chancen zuzulassen. Dieses Glück hielt aber nur 93 Minuten lang.