Einträge über Zweite Bundesliga (Ältere Einträge, Seite 1)

Wir wissen nicht genau, was Hofschneiders Idee war

Unions Misserfolgsserie setzt sich im achten sieglosen Spiel in Folge fort, ein 1-1 in Bielefeld wirft Fragen auf.

Bielefeld-Union

Spieltag 21, 5. Februar: DSC Arminia Bielefeld 1 - 1 Union. Die Aufstellungen zu Beginn: Bielefeld mit konventionellem 442, Union in einer 352/532 Formation und mit Damir Kreilach

Dank der Recherche von Matze Koch wusste man schon auf dem Weg zum Spiel in Ostwestfalen, dass Union wohl eine neue Formation mit drei Innenverteidigern ausprobieren würde. Die Vorfreude auf das Flutlichtspiel am Montagabend steigerte diese Meldung aber nicht unbedingt.

Die Presseberichte zur Aufstellung stellten sich als wahr heraus und André Hofschneider entschied sich tatsächlich für eine Dreier-/Fünferkette. Welche Bezeichnung man nun warum und weshalb wählen mag, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Viel mehr beschäftigt mich die Interpretation und Umsetzung dieser taktischen Vorgabe seitens der Spieler auf dem Platz. Nun wissen wir nicht genau, was Hofschneiders Idee für diese Spieler mit und gegen den Ball konkret war. Doch schon in den Anfangsminuten ahnte ich nichts Gutes. Parensen, Torrejón und Friedrich standen für meinen Geschmack viel zu eng und bewegten sich eher träge und ließen den Bielefeldern keinen Zweifel daran, heute einen ziemlich verunsicherten Gegner zu Gast zu haben.

Diese Verunsicherung war eingedenk der Ergebnisse der letzten Woche natürlich nachvollziehbar. Diese Verunsicherung soll den Spieler zwar kein Alibi sein, aber doch aus meiner Sicht ein wenig Verständnis bei Unionern schaffen. Dies bekamen die elf Unioner auf dem Platz auch zu spüren und der Gästeblock sorgte auch wie gewohnt dafür, dass die Unterstützung von den Rängen für die Spieler nicht zu überhören war.

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Abwärtsspirale

Union

Spieltag 20, 26. Januar: 1. FC Union 0 - 1 Nürnberg. Die Aufstellungen zu Beginn. Union muss Skrzybski ersetzen und ändert dazu auch die Formation, Nürnberg rotiert auf einigen Positionen und agiert mit Dreierkette um Ewerton.

Union ändert zwar wieder die Grundordnung, aber nichts an der Fehlerquote und fährt in einem schwachen Spiel die dritte Heimniederlage in Folge ein.

Dass Union viele Fehlpässe gespielt hat war einer der eindringlichen Eindrücke aus diesem Spiel. Trotzdem stand am Ende aber eine Passquote von, je nach Quelle, 83 oder 88% zu Buche - eigentlich sehr ordentliche bis sehr gute Werte.

Die subjektive Wahrnehmung täuscht in diesem Fall aber nicht. Zum einen, weil in der Anfangsphase, die das Spiel letztlich entschied, die Fehlpassquote tatsächlich viel höher war. Und zum anderen, weil auch später im Spiel zwar vielleicht nicht sehr viele Pässe fehl gingen, aber immer wieder recht triviale oder solche, die Szenen in vielversprechende Situationen hätten verwandeln können. Diese Momente zu registrieren ist in diesem Fall informativer als rohe Zahlen an sich.

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Wenn es noch was werden soll, dann...

... muss Union eine neu ausgerufene Grundformation heute Abend gegen Kiel gut umsetzen. Wie André Hofschneider und sein Team das versuchen und was Holstein Kiel dagegen macht, gibt es hier in der Liveanalyse zu lesen. Wenn es der Küsten-Winter-Wind zulässt.

Fazit

Ein systematisch nur in einzelnen Momenten verbessertes Union kann gegen Kiel nicht wirklich überzeugen, aber immerhin einen Punkt holen. Kiel hatte mit Unions Raute vor allem dann Probleme, wenn Hedlund aus dieser Ordnung heraus brach und Sprints den Flügel entlang anzog, oder wenn Skrzybski gleiches aus seiner Rolle als zweiter Stürmer heraus tat. Dagegen konnte Drexler die Freiräume, die er bekam, wenn er sich von Unions Achtern absetzen konnte, zu vielen gefährlichen Pässen nutzen. So war Union auf Glück angewiesen, in der Schlussphase noch im Spiel zu sein. In dieser Schlussphase entstanden Chancen, die aber erst nach der roten Karte für den sehr guten Kinsombi konstant herausgespielt wurden.

Die eigentliche Analyse erschien auf Spielverlagerung.

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Zweitliga XI - Ausgabe 2017-18

Wie schon in der letzten Saison fragen wir uns erneut: Wie sieht die 2. Liga-Allstar-Elf (mit sechs Auswechselspielern und einem Trainer) aus, wenn jede Mannschaft genau einmal vertreten sein muss?

Die Eiserne Ketten Ligaauswahl

All Clubs EK

Ein 4141 erlaubt es, viele gute Mittelfeldspieler zu würdigen, die in diese Auswahl gehören.

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Angepasst aber nicht Andauernd

Der 1. FC Union geht mit einer weiteren Niederlage und auf Platz 5-7 in die Winterpause - und das trotz eines besseren Spiels gegen Ingolstädter, an die André Hofschneider seine Mannschaft interessant anpasst.

Union

Spieltag 18, 15. Dezember: 1. FC Union 1 - 2 FC Ingolstadt 04. Statt Daube spielt bei Union Fürstner auf der Sechs, Hartel kommt für Gogia in die Mannschaft und spiel zentral offensiv im Mittelfeld, Skrzybski rückt dafür nach rechts.

Während Hofschneider im zweiten Spiel seiner zweiten Amtszeit die Grundformation in Ballbesitz beibehielt (dabei allerdings zwei personelle Änderungen vornahm), gab es eine gänzlich neue Variante im Spiel gegen den Ball.

Um Stefan Leitls Ingolstädter Mannschaft daran zu hindern, das Spiel wie gewohnt über die Außenverteidiger zu eröffnen ließ sich Sebastian Polter auf den linken Flügel fallen, wenn Ingolstadts Innenverteidigung in Ballbesitz war. Dort verstellte er den Passweg zwischen dem rechtem Innenverteidiger, Marvin Matip, und Rechtsverteidiger Levels. Gleiches tat auf der anderen Seite Skrzybski, der die Verbindung zwischen Wahl und Gaus kappte. Aus dieser Ausgangsposition ging Union nur in ein aktives (Angriffs)pressing, wenn Ingolstadt zu langsame Pässe zwischen den Innenverteidigern spielte.

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"Das reicht halt nicht"

Das erste Spiel Unions nach der Entlassung, äh, Freistellung von Jens Keller und Henrik Pedersen und mit André Hofschneider als Cheftrainer liefert wenig Argumente für diese Veränderung und bringt einen 1-0 Sieg für die Gäste auus Dresden.

Grundausrichtung

Union trat in Hofschneiders erstem Spiel mit auf zwei Positionen verändertem Personal, einer leicht variierten Formation und etwas weniger System auf als unter Keller/Pedersen - und mit individuell und kollektiv kaum verbesserter Leistung im Vergleich zur Vorwoche in Bochum.

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Kontinuität ist nicht per se etwas Gutes

Union trennt sich nach knapp 1½ Spielzeiten von Jens Keller und macht André Hofschneider zu seinem Nachfolger. Eine Entscheidung, die bestenfalls streng und konsequent ist.

Als ich vor ziemlich genau einem Jahr nach der Hinrunde 2016/17 für Spielverlagerung Union unter Keller analysiert habe, stand in meinem Fazit unter anderem Folgendes:

Das galt auch für die Hinrunde Unions, in der das tatsächliche Problem öfter in mangelnder Erschließung für die offensive wichtiger Zonen lag. Wenn sich die Mannschaft von Jens Keller in diesem Aspekt verbessert, gehört sie zu den ersten Herausforderern für den Aufstieg in die Bundesliga.

Ungefähr eine Saison später ist Union noch immer ein Aufstiegskandidat in der Zweiten Liga, hat aber genau in diesem Punkt keine Schritte in die richtige Richtung gemacht.

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Der entscheidende Tropfen

Bevor der 1. FC Union am Montag die Trennung von den Trainern Keller und Pedersen verkündete (einen Kommentar dazu gibt es hier morgen), gab es ein Fußballspiel, das, wie sich herausstellte, ein anderes Fass zum Überlaufen brachte als Unions social media team vor dem Spiel meinte. Für Eiserne Ketten war Julia Niekrenz in Bochum. In ihrem Autorinnendebut kommentiert sie, was sie dort sah:

Als ich Daniel, der hier normalerweise schreibt, bei einem Trainer-Lehrgang am Wannsee kennenlernte, hatten wir nur wenig Zeit, über die Entwicklungen bei Union zu sprechen. Woran ich noch mich dabei aber erinnere, ist eine Diskussion über das bittere 0:1 zuhause gegen Aue in der vergangenen Saison. Das Ergebnis, in Kombination mit dem mut- und ideenlosen Auftreten, ließ damals meine Ambitionen auf den Aufstieg rasant schwinden.

Seitdem gab es ohne Frage zwischendurch immer mal wieder Grund zur Freude, aber dennoch kamen meine damaligen Zweifel heute im Bochumer Gästeblock wieder. Ein Gefühl, das ich von einem stürmischen Tag in Duisburg vor einigen Wochen leider auch schon kannte.

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Wie sehr ist Darmstadt wie Kaiserslautern?

Hier gibt es heute eine Liveanalyse zum Aufeinandertreffen von Union und Darmstadt, in dem die Gastgeber gegen einen verunsicherten Gegner einen Dämpfer aus der Vorwoche ausgleichen wollen werden.

Polter Darmstadt

Der junge Sebastian Polter im letzten Spiel Union - Darmstadt, unter anderem gegen Sandro Sirigu, der einen Auf- und Abstieg später noch immer in Darmstadt spielt, Photo: Stefanie Fiebrig

Fazit

Ein Tor in letzter Sekunde der Nachspielzeit rettet Union ein Unentschieden, dass diesem Spiel gerecht wird. Denn trotz Unions Überlegenheit fanden beide Mannschaften gegen die nicht besonders stark variierten Konzepte des Gegners keine Lösungen und verdienten sich so je drei Gegentore.

Unions offensive Außenverteidiger haben wenig Spielraum für Abstimmungsfehler in der Verteidigung von Bällen in den Raum hinter sich. Passieren solche Fehler, werden Flanken zu einfach und sind dann auch für die eigentlich kopfballstarke Innenverteidigung schwer zu verteidigen - die sich aber wie in Heidenheim auch nicht besonders geschickt angestellt hat.

Darmstadt dagegen konnte dem Tempo von Hedlund und den Bewegungen von Hartel nicht folgen und erlaubte Union so viele Aktionen in gefährlichen Räumen und hatte etwas Glück, nicht mehr große Chancen zuzulassen. Dieses Glück hielt aber nur 93 Minuten lang.

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Verrückt gespielt

Heidenheim gewinnt ein taktisch unspektakuläres aber verrücktes Spiel, in dem sich für eine Viertelstunde die Schleusen vor beiden Toren öffnen, mit 4-3.

Union

Spieltag 14, 18. November: 1. FC Heidenheim 4 - 3 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, nach Griesbecks Verletzung rückte Theuerkauf auf die Sechs, Unions Personalnot in der Verteidigung wirkt sich vor allem auf die Kadertiefe und weniger die Startelf aus. Weiter vorn fehlt Hedlund und wird Hartel zunächst geschont.

Davon, dass innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fielen, abgesehen entwickelte sich das Spiel jedoch durchaus so, wie man hatte erwarten können als ein Duell, in dem die entscheidende Frage war, ob Unions Gegenpressing oft genug funktionieren würde, eigene Chancen herauszuarbeiten und als Konterabsicherung zu taugen; oder ob es Heidenheim gelingen würde, dieses Pressing mit Schnellangriffen und Verlagerungen zu überspielen.

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Playing the Odds

Duisburg gelingt gegen Union ein spätes Ausgleichstor, nachdem Union sein bestes tat, dieses Szenario nicht zu verhindern. (Davon abgesehen, überhaupt in Führung gegangen zu sein.)

Gogia Chance Photo Hupe

Akaki Gogia in einem der wenigen Momente, in denen Union durch Duisburg spielen konnte, und bevor er nicht Polter anspielt, Photo: Hupe/unionfoto.

MSV-Union

Spieltag 11, 29. Oktober: MSV Duisburg 1 - 1 Union. Die Aufstellung zu Beginn, Union kehrt zur Ligamannschaft zurück.

Die Grundzüge dieses Spiels waren aus den letzten Wochen und Unions letzten Partien bekannt: Gegen eine Mannschaft, die am Tabellenende steht, aber vielleicht etwas besser ist als ihr Punktestand, rückte Union Schnellangriffe in den Fokus seiner Offensivstrategie, ging in Führung und versäumte es danach, das Spiel ruhig zu kontrollieren. Während das zuletzt drei mal in Folge funktionierte, holte die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht immer so sein würde, Jens Kellers Mannschaft in Duisburg in Form eines späten 1-1 ein.

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Goes a long way

Union gewinnt ein von einem frühen Tor geprägtes Spiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth mit 3-1, wackelt zwischendurch aber wieder.

Union-Fürth

Spieltag 11, 21. Oktober: 1. FC Union 3 - 1 SpVgg Greuther Fürth. Die Aufstellung zu Beginn, Dursun kam sehr früh. Diese Graphik ist ziemlich voll auf kurzem Raum, weil das Spiel das war

Im Vorfeld des Spieles hatte Fürth verlautbaren lassen, auswärts gegen hoch favorisierte Unioner die Defensive in den Vordergrund stellen zu wollen und aus einer Verteidigung heraus kontern zu wollen. Dieser Plan von Trainer Damir Burić war mit dem 1-0 durch Peter Kurzweg hinfällig. Dieses Tor, das Kurzweg in seiner dritten Liga-Minute für Union erzielte, nachdem er im Pressing den Ball gewann, eine weite Distanz im Sprint überbrückte und überlegt abschloss, goes a long way dazu, die taktische Geschichte des Spiels zu erzählen.

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Warum diese Union Mannschaft ein schlechter Tanzpartner wäre

Die Begegnung zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Union bringt einen nicht-so-souveränen-wie-es-aussieht 2-0 Auswärtssieg für die Köpenicker, aus dem nicht sehr viel folgt.

Regensburg-Union

Spieltag 10, 15. Oktober: Regensburg 0 - 2 Union. Die Aufstellungen zu Beginn, Freis musste noch in der ersten Halbzeit für Mees weichen, bei Union kam Gogia für Skrzybski in die Startelf.

Weil sich an Unions Herangehensweise nur Details ändern und auch Regensburg taktisch nichts besonders spannendes macht, sind an diesem Spiel nur einige Aspekte interessant. Der erste davon hat mit dem etwas kuriosen Spielverlauf zu tun, in dem einem verschossenen Elfmeter von Regensburg nach weniger als einer Minute die Führung für Union durch einen gut ausgespielten Konter folgte.

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Ein vorhersehbares Spiel

In Aue treffen mit dem FC Erzgebirge/Wismut und Union zwei Mannschaften aufeinander, die sich an ihr jeweiliges Konzept halten und so ein vorhersehbares, aber interessantes Spiel produzieren, dass Union 2-1 gewinnt.

Grundausrichtung

Aue-Union

Spieltag 9, 30. September: FC Erzgebirge Aue 1 - 2 Union. Die Aufstellung zu Beginn bei Union unverändert, bei Aue mit zu wenig Kvesic.

Aue trat also mit dem 343 und den Mechanismen an, die es seit der Rückrunde der vergangenen Saison auszeichnen. Einige der Fragen, die sich daraus für Union ergaben, beantworteten Jens Keller und sein (Trainer-)Team damit, sich auf die individuelle Qualität der Mannschaft zu verlassen. So spielten die Sechser ihre gewohnt aktive Rolle im Pressing und nahmen so in Kauf, dass die Stürmer Aues in eins-gegen-eins Duelle mit Unions Abwehr kommen können, wenn es den Erzgebirglern gelingt, sie anzuspielen. Dazu, das zu erschweren, ist außerdem das Pressing selbst da.

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