Unions schlechteste Defensivleistung
Trotz einer schlechen ersten Halbzeit verliert Union auch in Magdeburg nicht, kann wegen fehlenden offensiven Lösungen und großen defensiven Problemen aber auch nicht gewinnen.
Trotz einer schlechen ersten Halbzeit verliert Union auch in Magdeburg nicht, kann wegen fehlenden offensiven Lösungen und großen defensiven Problemen aber auch nicht gewinnen.
'Erwartense nüscht' ist die erste Maßgabe für alle, die sich ein Fußballspiel unter Beteiligung von Dirk Schusters Darmstadt 98 ansehen. Das galt auch an diesem Samstag Mittag in Köpenick, der außerdem unter dem Zeichen eines Stimmungsboykott in der ersten Halbzeit stehen würde. Auch hier also nichts zu erwarten. Aber dann gibt es doch ein bisschen Stimmung, ein bisschen Fußball und einen 3-1 Sieg für den 1. FC Union. Oder steht das U in 'FCU' inzwischen schon für 'unbesiegbar'?
Auch Hamburg kann diesen 1. FC Union nicht schlagen, obwohl die Mannschaft von Hannes Wolf die bessere Stellung hat.
Union beendet die Diskussion über Unentschieden und Offensiv-Schwäche mit einem 4-0 gegen Fürth.
In einem Spiel, das von Dresdens rein defensivem Ansatz (vor allem in einer Stunde in Unterzahl) bestimmt wird, entwickelt Union keine Durchschlagskraft. Aber: ungeschlagen.
Wie vor kurzem angekündigt wird es vermehrt Spiele geben, die wir nicht wie gewohnt begleiten können. Das 0-0 von Union in Paderborn gehört zu diesen Spielen. Aber glücklicherweise interessiert sich Jan-Gabriel Hartel vom Paderball für den SC Paderborn und netterweise stellt er seine Analyse Eiserne Ketten zur Verfügung.
Am 10. Spieltag empfing der Tabellensechste den Tabellenfünften, die zweitbeste Offensive die beste Defensive und Steffen Baumgart einen seiner Herzensvereine. In dieser Ausgangslage kann man sich viele interessante Spielverläufe und große Geschichten vorstellen, aber das Schicksal wählte die konservative Option.
Das 0:0, das dabei herauskam, hatte so wenige spielerische Glanzmomente wie Tore, war über weite Strecken eher langweilig, dafür aber, wie man so sagt, spannend – was auch immer das heißen mag.
Union kann die Form des dominanten Auftritts in Ingolstadt nur in die ersten 15 Minuten des Spiels gegen Heidenheim retten, ist dann lange ungefährlich und findet schließlich nicht Rafal Gikiewicz im Tor, sondern ein Tor in Rafal Gikiewicz.
Zum ersten Mal in dieser Saison dominiert Union beim 2-1 Sieg in Ingolstadt ein Spiel (oder wenigstens eine Halbzeit), allerdings auch einen arg verunsicherten Gegner. Dazu verhilft nicht zuletzt eine Umstellung im Pressing.
Union spielt zum vierten Mal in Folge unentschieden gegen Kiel und kann sich dabei glücklich schätzen, dass es in einem Spiel, in dem Holstein über weite Strecken besser war, beim 0-0 bl... ah nein, da ist ja noch was passiert: ein Tor aus nicht idealer Staffelung und die Sebastian Polter Apotheose.
In Bielefeld spielt Union schon wieder, und nun schon zum dritten Mal in Folge, unentschieden. Und das, anders als zuletzt gegen Duisburg, ohne Drama. Aber auch ohne neue Impulse im Offensivspiel, das diesmal von nach vorn stoßenden Außenverteidigern, Dribblings von Akaki Gogia, und Abschlüssen von Grischa Prömel geprägt wird. Dass Union trotz stotternder Offensive weiter ungeschlagen ist, verdankt es funktionierenden Mechanismen im Mittelfeldpressing.
Union wird den im Vorfeld des Spiels formulierten Ansprüchen gerecht und entwickelt neue Lösungen im Spielaufbau, wird dann trotzdem vor allem auf den Flügeln gefährlich, liegt vorn, zurück und spielt am Ende 2-2 Unentschieden gegen den Meidericher SV.
Informationen darüber, wie eine Mannschaft Fußball spielt, werden manchmal (oft) merkwürdig verarbeitet. So spielte Union bisher eher durchschnittlichen Fußball, erschien aber, weil es in einer informationslosen Tabelle Erster war, als Mannschaft der Stunde. Diesen Status verlor Urs Fischers Mannschaft nun mit einem 0-0 in Sandhausen wieder - obwohl sie wenig anders spielte als zuvor und nichts Neues über sich und ihre Entwicklung verriet.
Mit einem gar-nicht-so-klaren 4-1 Sieg gegen St. Pauli erobert Union eine nichts-mit-kleinem-n sagende Tabellenführung.
Union spielt in der ersten Runde des DFB-Pokal in Jena, gewinnt 4-2, und gibt ein bisschen Aufschluss über die Entwicklung der Mannschaft.
DFB-Pokal Spiele sind keine Vorbereitungsspiele. Jedenfalls nicht für Zweitligisten, für die sie nicht wie Bundesligisten, nach den ersten Ligaspielen liegen. Und jedenfalls nicht, wenn man gegen einen sportlich mindestens halbwegs ernst zu nehmenden Gegner antritt, den man nicht mit ungefähr 9-1 schlagen wird. Aber trotzdem bieten sie Spielraum für Experimente an. Auch wenn Urs Fischer diesen Raum nur vorsichtig genutzt hat, bietet die Partie seiner Mannschaft im Schatten der Kernberge auch und vor allem Gelegenheit, etwas über die weitere Entwicklung der Mannschaft zu lernen. Wir gehen auf drei solche Dinge ein.
Weil die eigentliche Analyse zum Spiel von Union in Köln bei Spielverlagerung erschienen ist, gibt es hier in dieser Woche ein Sonderprogramm: ein Fragenspezial. Und wenn sich das Format bewährt, gibt es das vielleicht auch noch öfter...